file Günter Grass

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13 Sep. 2006 10:13 #511197 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Günter Grass

Aha, die (heutige!) katholische Kirche wird von einem nicht unerheblichen Anteil der Bevölkerung beschuldigt, an Kreuzzügen und Hexenverbrennungen Schuld zu sein - da ist das legitim.

Vielleicht ist es legitim, aber in erster Linie ist es dumm und ignorant, darüber sind wir uns doch wohl einig, oder?

Bei der Kollektivschuld in der Nazizeit ist es scheinbar nicht legitim - ich verstehe da die Logik nicht.

Wieso? Es ist doch quasi vorgeschrieben, den Nazis bzw. den Deutschen die Kollektiv- bzw. Alleinschuld sowohl am Zweiten Weltkrieg wie auch am Holocaust aufzubürden. Schon der bloße Versuch, das zu hinterfragen oder gar zu relativieren wird doch strengstens geahndet - was für mich eben der Beweis dafür ist, dass es NICHT so war.

Abgesehen davon, dass die beiden Dinge nichts miteinander zu tun haben und man sie auch nicht vergleichen kann.

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13 Sep. 2006 10:24 #511200 von Colonel
Colonel antwortete auf Günter Grass

Wieso? Es ist doch quasi vorgeschrieben, den Nazis bzw. den Deutschen die Kollektiv- bzw. Alleinschuld sowohl am Zweiten Weltkrieg wie auch am Holocaust aufzubürden. Schon der bloße Versuch, das zu hinterfragen oder gar zu relativieren wird doch strengstens geahndet - was für mich eben der Beweis dafür ist, dass es NICHT so war.

Abgesehen davon, dass die beiden Dinge nichts miteinander zu tun haben und man sie auch nicht vergleichen kann.

<span style='color:red'>"Es ist undenkbar, dass die Mehrheit aller Deutschen verdammt werden soll mit der Begründung, dass sie Verbrechen gegen den Frieden begangen hätten. Das würde der Billigung des Begriffes der Kollektivschuld gleichkommen, und daraus würde logischerweise Massenbestrafung folgen, für die es keinen Präzedenzfall im Völkerrecht und keine Rechtfertigung in den Beziehungen zwischen den Menschen gibt."
(aus dem Urteil der Alliierten in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen gegen die IG Farben) Anmerkung: gemeint waren die Reichsdeutschen (Preußen. Österreicher, usw.)
</span> :up:

<span style='color:blue'>"Aus dem Alten Testament ist die Vorstellung bekannt, dass eine Gruppe vom Unglück heimgesucht wird, weil einzelne ein Vergehen oder Verbrechen begangen haben.
Im Neuen Testament wird den Juden eine Kollektivschuld an der Kreuzigung Jesu nicht eindeutig zugesprochen. Doch war dieser Vorwurf ein Grund für Judenverfolgungen im Mittelalter.
Verbreitet ist im christlichen Gedankengut auch die Vorstellung einer Erbschuld aufgrund einer so genannten Erbsünde der Menschheit, die mit der Geburt jedem Menschen neu anhaftet. Zusätzlich werden laut Bibel (Altes Testament und Thora) die Schuld einer Person bis in das siebte Glied seiner Nachkommen weitervererbt." </span>:klatsch:


<span style='color:red'>Die Annahme der Kollektivschuld wird mit einer moralischen Verantwortung durch die Zugehörigkeit zu der Gruppe begründet. Also nicht durch die individuelle Schuldzurechnung. Dies ist heutzutage in den meisten Gesellschaften nicht mit der Moral und dem Gesetz zu vereinbaren. So beruht z. B. das moderne Strafrecht in europäischen Staaten auf dem Grundsatz einer individuellen Verantwortlichkeit. In früheren Epochen z. B. altgermanischem Recht gab es die Kollektivschuld.</span> :up:

Quelle Wikipedia

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13 Sep. 2006 10:25 #511201 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Günter Grass

Abgesehen davon, dass die beiden Dinge nichts miteinander zu tun haben und man sie auch nicht vergleichen kann.

Doch, kann man.

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13 Sep. 2006 10:37 #511205 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Günter Grass

Doch, kann man.

Gut, kann man, so wie man auch die berühmten Äpfel und Birnen vergleichen kann, aber der Vergleich hinkt ja schon an der Stelle, dass die katholische Kirche immer schon eine nicht-staatliche und undemokratische Glaubensgemeinschaft war, wohingegen der NS-Staat eine demokratisch gewählte Regierung war, die ganz andere Rechte und Aufgaben hatte.

Ich bleibe dabei: Einen Staat und die Kirche kann man nicht vergleichen, es sei denn, es handelt sich um einen Gottestaat. Das war aber hier nie der Fall.

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13 Sep. 2006 10:40 #511208 von Vincent-The-Falcon
Vincent-The-Falcon antwortete auf Günter Grass
Leude, ihr habt zuviel Zeit... :kopf1:

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13 Sep. 2006 10:44 #511210 von Big Hunk
Big Hunk antwortete auf Günter Grass

Kollektivschuld?

Ähem .... räusper .... lieber Colonel, mein Posting war eigentlich sarkastisch gemeint. :kaltsch:

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13 Sep. 2006 10:47 #511213 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Günter Grass

Die Annahme der Kollektivschuld wird mit einer moralischen Verantwortung durch die Zugehörigkeit zu der Gruppe begründet. Also nicht durch die individuelle Schuldzurechnung. Dies ist heutzutage in den meisten Gesellschaften nicht mit der Moral und dem Gesetz zu vereinbaren. So beruht z. B. das moderne Strafrecht in europäischen Staaten auf dem Grundsatz einer individuellen Verantwortlichkeit.

Und genau aus diesem Grund lehne ich diese ständige Entschuldigerei auch strikt ab. Ich bin's nicht schuld, "die Deutschen" sind es auch nicht schuld, und die, die es tatsächlich schuld waren, leben eigentlich längst nicht mehr. Deshalb sollte die ganze Angelegenheit endlich auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen werden, statt für teuer Geld immer neue Gedenktage- und stätten einzurichten.

Darüberhinaus plädiere ich für eine tatsächliche Aufarbeitung der Ereignisse, ohne Tabus, ohne Denk- und Redeverbote. Das ist bisher noch nie geschehen. Aber nur so kann man aus der Geschichte wirklich lernen.

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13 Sep. 2006 10:48 #511214 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Günter Grass

Ähem .... räusper .... lieber Colonel, mein Posting war eigentlich sarkastisch gemeint. :kaltsch:

Das hättest Du jetzt nicht sagen dürfen - der Verfassungsschutz steht schon bei Dir vor der Tür! :adeal:

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13 Sep. 2006 11:08 #511228 von Jimmy Harper
Jimmy Harper antwortete auf Günter Grass
Also mal ein paar "Fakten".

Der 2. Weltkrieg begann nicht in Europa, sondern bereits 1937 mit dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke in Wanping.

Eine Verlautbarung der Linken in Deutschland sagt : "Von einem Meinungsdiktat kann man nicht sprechen - der Staat lässt viele Meinungen zu, nur eine ganz bestimmte, erwiesenermaßen extrem gefährliche und außerdem insgesamt falsche nicht." (fragt mich nicht, wo ich das her habe, irgendwann mal gefunden, weiß nicht mehr wo).

Was das angebliche Meinungsdiktat angeht, heißt es:
"Das ist eine Lehre aus Weimar. Schon Goebbels hat die weitgehend absolute Meinungsfreiheit der ersten Republik ausgenutzt, um sie selbst zu vernichten - also die Meinungsfreiheit als Mittel, um sie letztendlich dann abzuschaffen.
Wie sagte er doch so schön über die Weimarer Demokraten: "Wir sind nicht wie sie..." Und das soll halt nicht noch einmal passieren."

Die Mehrheit in unserem Lande ist wohl für eine Einschränkung der Meinungsfreiheit, ist es vielleicht deshalb legitim?
Im Grunde widerspricht unser Grundgesetz dem ja...

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13 Sep. 2006 11:13 #511230 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Günter Grass

Die Mehrheit in unserem Lande ist wohl für eine Einschränkung der Meinungsfreiheit, ist es vielleicht deshalb legitim?

Ist es wirklich die Mehrheit? Oder ist es nur eine kleine Minderheit, die sich ganz dreist einfach zur Mehrheit erklärt?

Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass es immer nur die Wahrheit ist, die brutal unterdrückt wird und wurde. Lügen sind noch nie vehement bekämpft worden, weil jeder weiß, dass sie von alleine eh nie weit kommen. Man muss sie schon mit Gewalt durchsetzen, so wie totalitäre Systeme das immer getan haben. Ohne diese Schützenhilfe scheitert die Lüge in einem freien Land früher oder später am gesunden Menschenverstand.

Im Grunde widerspricht unser Grundgesetz dem ja...

Und deshalb wird ja auch ständig daran herumgedoktort, um es zu untergraben. Im Gesetz steht "Meinungsfreiheit", und die tägliche Realität schränkt sie mit einem großen "ja, aber..." ein.

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