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Günter Grass
- Gelöschter Nick
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Hier gilt: Wie man in den Wald reinruft, so schallt es zurück.Genauso sehe ich das auch, ihn aber deswegen nun niederzumachen, finde ich reichlich überzogen.
Ganz egal, ob man ihn mag, oder nicht.
Wenn dieser Mann sich nicht in den letzten Jahrzehnten so penetrant zur moralischen Instanz dieses Landes aufgespielt hätte, wäre die allseitige Reaktion jetzt deutlich milder ausgefallen. Leute wie ich, die ihn nicht leiden können, freuen sich natürlich. Aber viel schlimmer ist es für diejenigen, die ihn bewundert haben. Die sind jetzt maßlos enttäuscht.
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- Datcheffe
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Beides Mal frage ich micht: Warum???Leute wie ich, die ihn nicht leiden können, freuen sich natürlich. Aber viel schlimmer ist es für diejenigen, die ihn bewundert haben. Die sind jetzt maßlos enttäuscht.
Der Mann war nur in der Waffen SS und nicht bei der Gestapo, Reichssicherheithauptamt oder bei der SS VT ( das waren die Dreckssäcke in den KZs)
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- Gelöschter Nick
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Das ist so, als würde der Papst in den Puff gehen und dort zu allem Überfluss auch noch Kondome benutzen.
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- Copperhead
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Einen bald 80-Jährigen treibt seine Vergangenheit derart um, dass er sich dieses Theater antut - und manche Leute freuen sich darüber, weil sie meinen, sie könnten ihm und seinem Lebenswerk jetzt endlich ans Bein pissen. Er hat auf jeden Fall schon mal nicht die falschesten Feinde.Leute wie ich, die ihn nicht leiden können, freuen sich natürlich.
Kann ich mir nicht vorstellen. Die Bewunderung gehört seinen Worten und Taten, die darunter in keinster Weise leiden. Eben anders als bei Antipathie, die sich gegen die Person selbst richtet und auf Verfehlungen warten muss, um im Zuge dieser endlich Gehör finden zu können.Aber viel schlimmer ist es für diejenigen, die ihn bewundert haben. Die sind jetzt maßlos enttäuscht.
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- Gelöschter Nick
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Ich denke, dass man in seinem Fall nicht einfach trennen kann zwischen seinem Wirken als Schriftsteller und seinem Auftreten als Moralapostel und Nörgler der verhassten Nation, denn er wollte diese Trennung ja selber nie. Und jetzt wird er folgerichtig zum Opfer dieses Umstands. Dass er jetzt lautstark darüber jammert, ist einfach nur armselig. Soll er doch seinen Hut nehmen und nach Kuba auswandern, da ist ja alles sozialistisch und somit nach seinen Vorstellungen besser (auch wenn das nur aufs Wetter zutrifft), oder wie Hunk es vorschlug, zusammen mit Michel Friedmann nach Israel.Kann ich mir nicht vorstellen. Die Bewunderung gehört seinen Worten und Taten, die darunter in keinster Weise leiden.
Wenn jemand Bücher schreibt der Bücher willen, um Leute zu unterhalten, oder meinetwegen auch nur um Geld damit zu verdienen, dann ist es relativ egal, ob der Schriftsteller privat ein A****loch oder ein Heuchler ist. Aber wenn jemand in jedem seiner Werke den moralischen Zeigefinger hebt und sich jedes Mal gleichermaßen empört wie ungefragt zu gewaltigem Wort meldet, sobald jemand irgendwo in Hintertupfingen eine Deutschlandfahne hisst, und auf diese Weise seine Werke untrennbar mit seiner politischen und moralischen Haltung verbindet, dann ist es nur nachvollziehbar, dass auch sein Werk Schaden nimmt, wenn sich herausstellt, dass ihr Schöpfer eine weniger weiße Weste hat als alle, die er so brachial angegangen ist, und obendrein noch ein verlogener Heuchler ist.
Er ist jetzt das traurige Paradebeispiel für die Wahrheit in der alten Volksweisheit: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Dass jetzt Leute zu Wort kommen, die ihn immer schon ablehnten, liegt nicht an seiner Verfehlung, sondern vielmehr daran, dass bisher (außer Reich-Ranicki, der per se frei von jedem "Verdacht" ist) niemand öffentlich stattfinden durfte, der es wagte, den großen Günter Grass auch nur ansatzweise zu kritisieren, weil ja jeder, der es auch nur versuchte, folgerichtig gleich unmoralisch oder gar rechtsradikal sein musste. Durch seine Enthüllung kommen nur endlich mal Leute zu Wort, die ihn ablehnen. Gegeben hat es die immer schon, sie wurden bisher nur geflisstenlich totgeschwiegen.Eben anders als bei Antipathie, die sich gegen die Person selbst richtet und auf Verfehlungen warten muss, um im Zuge dieser endlich Gehör finden zu können.
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- Copperhead
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- Gelöschter Nick
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- Jimmy Harper
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Bis spätestens Ende März 2007 sollten alle Unterlagen dieses Archivs komplett erschlossen sein, das ursprünglich aus mehr als 800.000 Einzelakten bestand.
Das MfS hatte alle ihm zur Verfügung stehenden Dokumente aus der NS-Zeit gesammelt, um sie als Erpressungsmaterial oder zu operativen Zwecken zu nutzen.[/quote]
Das erklärt vielleicht auch, warum er damit selbst an die Öffentlichkeit geht, und für mich schon eine unfassbare Ungeheuerlichkeit - jetzt steht zu vermuten, dass er diesen Schritt gegangen ist um anderen zuvor zu kommen, weil in ein paar Monaten die Stasi-Akten veröffentlicht worden wären.
Aus meiner Sicht für ihn jetzt ein weiteres Problem - er muss wohl argumentieren, dass er von der Stasi niemals diesbezüglich erpresst wurde.
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- Charles
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Gestern in den Tagesthemen wurden Ausschnitte eines Interviews (welches heute abend in der ARD gezeigt wird) von Herrn Wickert mit Günter Grass gezeigt und die Moderatorin ging auch mehr der Frage nach "Warum jetzt?".
Im besagten Beitrag antwortet Herr Grass sinngemäß, es stehe alles im demnächst erscheinenden Buch ("Beim Häuten der Zwiebel").
Zitat n-tv.:
Das mit der eventuell bevorstehenden Aufdeckung wurde so nicht genannt. Es wurde daraufhin gewiesen, dass dieses gezeigte Personaldokument (so auch heut morgen im Morgenmagazin) in der Berliner Wehrmachtsauskunftsstelle liegt und jederzeit einsehbar war. Auch wurde gesagt, dass Grass dies damals gegenüber den Ammis erwähnt hätte.Das neue Buch von Günter Grass wird früher verkauft als ursprünglich geplant. Eigentlich hätte "Beim Häuten der Zwiebel" erst ab dem 1. September verkauft werden sollen. Angesichts der aktuellen Debatte um die Mitgliedschaft von Grass in der Waffen-SS sei der Verkaufstermin vorgezogen worden, sagte eine Sprecherin des Steidl Verlags der Deutschen Presse-Agentur. Einige Buchhandlungen hätten das Buch bereits vor der Freigabe verkauft.
„Zeit, die man zu verschwenden genießt, ist nicht verschwendet.“ — John Lennon
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- Copperhead
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Er hat es in vertrauteren Kreisen schon öfters erwähnt: <a href=' www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,431855,00.html ' target='_blank'> www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/...,431855,00.htmlAuch wurde gesagt, dass Grass dies damals gegenüber den Ammis erwähnt hätte.
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