Elvis Singles Under Review
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Ich möchte als Ergänzung noch erwähnen, dass "Blue Moon Of Kentucky" rhythmisch auf Bill Black's Mist gewachsen ist. Er war derjenige, der den Rhythmus wagte und einfach los spielte. Elvis und Scotty waren dann bald dabei - aber erstmal war es Bill (der mMn. - genau wie Scotty - ein bisschen zu kurz kommt, wenn man vom Aufstieg des Elvis Presley spricht).
Von mir sechs Sterne.
P.S. In Deutschland wurde die Single erst im Mai 1959 veröffentlicht und erreichte keine Platzierung in der Deutschen Single-Hitparade.
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Es hat sich ein Outtake erhalten, in welchem Elvis und seine Mannen eine Version einspielen, die sich mehr am Original orientiert und bei welchem Sam Phillips am Ende anmerkt: "That's different, that's a pop song". Sicherlich ist Elvis Gesang weniger Country und die countrytypische Instrumentierung (Fidel) fehlt natürlich, aber das Ganze ist für mein Geschmack noch sehr country und viel zu wenig Pop. Glücklichweise hat man noch weiter an der Nummer gearbeitet und etwas ganz anderes daraus gemacht. Eine typisch langweilig dahinplätschernde Countrynummer wurde in eine treibende und aufregende Rock'n'Roll Nummer transformiert. Wenn ich in die Vergangenheit reisen könnte und müsste mich für genau eine Sessions entscheiden, an welcher ich teilnehmen könnte, ich würde mich für diese entscheiden. Zu recht hat Dumb Angel auf den Anfang hingewiesen, welcher Spannung auf baut, in dem Elvis mit Blue moon, Blue moon anfängt, die sich dann entlädt, wie bei einem wilden Tier, welches seine Kette zerrisen hat, um mit einer unbändigen Kraft durch das Lied zu toben. Das ist einfach nur der Wahnsinn und wäre, wenn ich damals Sam Phillips gewesen wäre, auch die A-Seite der Single geworden. Blue moon of Kentucky ist in Elvis, Scottys, Bills und Sams Händen ein Geniestreich geworden.
☆☆☆☆☆
That's allright
That's allright ist die bekanntere Nummer und erhält mehr Aufmerksamkeit, aber für mein Geschmack ist es der schlechtere Song. Allerdings bedeutet "schlechter" nicht gleich schlecht. Wie hier an anderer Stelle bereits angemerkt wirkt Elvis vollkommen selbstbewusst und sicher bei seinem Vortrag, ganz so als hätte er schon seit Jahren nichts anderes gemacht, als in Aufnahmestudios aufzunehmen.
Elvis Version von That's allright entfernt sich musikalisch nicht so stark vom Original wie Blue moon of Kentucky; bei Arthur Crudup sind die wesentlichen Elemente schon da. Erstaunlichweise klingt Elvis Sun Aufnahme voller als Crudups RCA Einspielung, obgleich dieser sogar ein Schlagzeug am Start hatte. Dies ist ein Verdienst und gleichzeitig ein Tribut an Sam Phillips. Ich würde alles unterschreiben, was APP über That's allright unterschreiben und dennoch hat mich das Lied im Gegensatz zu ihm nie so recht vom Hocker gehauen. Ein typischer Blues, der für mich ein wenig ohne echten Höhepunkt vor sich hin wabert und lediglich durch die Darbietung der Blue Moon Boys zu einem bemerkenswerten Stück Musik wird.
☆☆☆
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Da werden dir, Earth Boy, viele tolle Songs durch die Lappen gehen.
Nur die Singles zu besprechen, wird bei 93 Stück (falls ich mich nicht verzählt habe) mehr als 1,5 Jahre in Anspruch nehmen und ob die User so lange am Ball bleiben, wenn es dann so Lieder wie Spinout zu bewerten gilt, muss sich erst noch zeigen. Das will ich nicht noch ausweiten, indem ich EPs dazu nehme. Zumal APP zu recht darauf hingewiesen hat, dass diese ganz "normal" besprochen werden können und dies in der Vergangenheit ja auch bereits geschehen ist.
Wobei du natürlich recht hast, dass einem da tolle Songs entgehen.
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Bei allen Sun-Singles sei nochmal die bis heute recht unterschätzte Rolle von Sam Phillips' Arbeit besonders gelobt. Genauso natürlich auch Scotty und Bill,
Eben. Ich glaube, dass es nicht völlig abwegig ist davon auszugehen, dass alle zu den Songs und deren Arrangements beigetragen haben und nicht nur Elvis.
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Blue Moon Of Kentucky blieb nach Bill Monroe bei einem Weißen. Das war trotz der enormen Veränderung des Songs, vielleicht nicht so aufregend wie die "Dreistigkeit" von Elvis bezüglich That's All Right. Also mehr der erste Schritt der Revolution.
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That's All Right, Little Mama
b/w Blue Moon of Kentucky
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Veröffentlichung: 09/1954 |
Höchste Platzierung in den USA: - |
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Elvis Presley, a Billboard talent "Spotlight" a few months ago, proves again, that he is a sock new singer with his performances on these two oldies. His style is both country and r&b and he can appeal to pop. A solid record here that could easily break loose. (06.11.1954)
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I don't care if the sun don't shine ist eine komplett andere Baustelle. Die Referenz-Fassung stammt hier von Patti Page. Ihre Hitversion von 1950 beginnt mit einem recht düsteren Intro, bevor die Nummer zu einem netten Swing wird. Bei Elvis startet der Song mit einem, auf einem Gitarren-Koffer, oder einem anderen zweckentfremdeten Hilfsmittel, geschlagenen Rhythmus, bevor direkt Bass und Gitarre einsetzen und Elvis bereits mit dem Refrain einsetzt. Er kommt direkt auf den Punkt. Eine Reduktion auf die Essenz des Songs, das Notwendigste.
Elvis fehlt hier die sexuelle Spannung die er auf der A-Seite verströmte. Sun ist eine fröhliche Nummer, ein Song in dem Elvis uns erzählt, dass alles wurscht ist, der Regen und der Schnee, sie können ruhig kommen, denn am Abend, da wartet sein Mädchen.
Die Nummer ist sicherlich nicht ganz so spannend, so aufregend wie die die A-Seite, aber sie ist dennoch mitreißend und unwiderstehlich leichtfüßig. Die Gitarrenarbeit von Scotty Moore ist bei beiden Songs großartig.
Auch wenn ich die A Seite für stärker halte, beide Seiten bekommen verdient:

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I don't care if the sun don't shine ist eine komplett andere Baustelle. Die Referenz-Fassung stammt hier von Patti Page. Ihre Hitversion von 1950 beginnt mit einem recht düsteren Intro, bevor die Nummer zu einem netten Swing wird.
Elvis Referenzfassungen. Ein so spannendes wie schweres Thema, da Elvis sich meines Wissens nicht auch nur in einem Fall dazu geäußert hat.
Im Jahr 1950 kamen vier Versionen des Songs heraus:
Dean Martin
Tony Martin
Patti Page
Georgia Gibbs
Trevor Simpson votiert für Martins Version als die Vorlage für Elvis Fassung. Er begründet das wie folgt:
Quelle: Best of British Vol. 1 S. 124+126...if you can ignore the backing you hear Dean singing the song as Elvis did and it's even in the same key - G....All these Versions had an introductory eight line pre-verse extolling the virtues of vitamin B and vitamin love which was missing in the Dean Martin recording and if further evidence ist needed, in my opinion this tips the scales in favour of it being Dean's version that Elvis knew and loved.
Ich kann zwar das mit der Tonart nicht beurteilen und auch Tony Martin hatte dieses Intro nicht, dennoch würde ich hier Simpson folgen wollen, denn auch ich höre mehr von Dean Martins Interpretation in Elvis Einspielung als von den anderen.
Btw. Eigenartig, dass im Billboard Magazin eine vier Jahre alte Nummer als Oldie bezeichnet.
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Jahrelang habe ich nur die RCA-Version von "Good rockin' tonight" gekannt, also die, auf die man noch diesen riesigen Halleffekt gelegt hat. Zum ersten Mal hörte ich die originale Mischung auf der "Sunrise" oder der "Platinum"-Box. Ich muss sagen, obwohl ich diese nachträglichen Spielereien nicht mag, dass ich diesen Halleffekt bei "Good rockin' tonight" sehr passend finde. Das ohnehin schon aufreißende Intro ("Weeeeeellll") klingt damit als würde er eine riesige Halle (kein Wortspiel) füllen!
Hier die RCA-Version:
Die B-Seite ist ein schöner, fröhlicher Song, der von Elvis und den Jungs auch sehr gut gebracht wird. Elvis wird sicherlich Dean Martin's Version im Ohr gehabt haben. Während Elvis bei Sam Phillips vorsang, hat er ja allerlei Stücke gebracht, auch, wie Sam erzählt, Lieder von Dean Martin. Ich frage mich, ob die Idee, "I don't care..." aufzunehmen, auf diese Audienz zurückgeht.
Den Percussion-Effekt hat u. U. Buddy Cunningham beigesteuert, Vater von Bill Cunningham (The Box Tops) und B. B. Cunningham ("Let it all hang out" ). Nach dem Booklet zu "A boy from Tupelo" ist Buddy auf "Just because", für "I don't care..." ist nichts angegeben, aber Bill und ich sind aus irgendeinem Grund bei Facebook befreundet und dort schrieb er mal, dass sein Vater auf dem Track gespielt habe, wenn ich mich nicht ganz irre.
Wie schon gesagt, die Sun-Singles sind allesamt großartig und haben qualitativ die Höchstnoten verdient. Ich gebe hier aber nur 4 1/2 Sterne, weil ich "I don't care..." ein bisschen zu aufgedreht empfinde bzw. auch das Lied an sich nicht ganz meinen Geschmack trifft, obwohl ich es oft vor mir her singe.


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Für mich ist diese Aufnahme das erste Beispiel, auf dem Elvis klingt wie Elvis.
Genau meine Meinung. Good Rockin' tonight ist in seiner Version die erste richtige Rock'n'Roll Nummer, die er aufnimmt, und man hört ganz deutlich, wie er sich weiter entwickelt hat und seinen Stil findet.
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