August 1974

Oops, mein Posting bezog sich auf das vor Deinem. Ich hatte das Antwortfenster wohl so lange offen, dass Du vor mir antworten konntest und ich es nicht mitbekommen habe.

Erst wurde behauptet, Elvis habe es nicht mehr nötig gehabt sich zu beweisen,

Das stimmt, würde ich sagen...

dann er sei Klamm gewesen (wie gewohnt durch anderer Leute schuld).

Das weiß wohl keiner genau...

Ich wunderte mich darüber, warum er es dann nicht mehr nötig gehabt habe und warum andere Stars, wie z. B. Sinatra oder Martin, die wesentlich reicher waren als er, es offenbar dennoch nötig hatten.

Und hier kapiere ich irgendetwas nicht.
Wieso waren Sinatra oder Dino wesentlich reicher?
Was hatten denn Sinatra und Martin offenbar nötig? Hits? Konzerte? Was haben die denn in den 70s besser gemacht als Elvis?

Oops, mein Posting bezog sich auf das vor Deinem. Ich hatte das Antwortfenster wohl so lange offen, dass Du vor mir antworten konntest und ich es nicht mitbekommen habe.

Ach so.

Das stimmt, würde ich sagen...


Das weiß wohl keiner genau...


Und hier kapiere ich irgendetwas nicht.
Wieso waren Sinatra oder Dino wesentlich reicher?
Was hatten denn Sinatra und Martin offenbar nötig? Hits? Konzerte? Was haben die denn in den 70s besser gemacht als Elvis?

Soll eigentlich nur heissen, daß wenn Künstler die es finanziell und aus Altersgründen vorne und hinten nicht mehr nötig haben, auch nur den kleinen Finger zu rühren, sich trotzdem reinhängen, Elvis, wenn es denn stimmt, daß er wie behauptet blank war, dies doch erst recht hätte tun müssen. Ganz zu schweigen, daß z.B. ein echter Welthit nicht nur die Seele streicheln dürfte, sondern auch wesentlich mehr Fleisch auf den Tisch bringt als irgendein Provinzkaffauftritt. Wenn man jedoch meint, man brauche dies alles nicht mehr, soll man ganz zu Hause bleiben, statt übergewichtig und dauerdicht, tücherverteilend über irgendwelche Dorfbühnen zu latschen, wo andere, selbst weniger bedeutende Stars wahrscheinlich nichtmal hingefunden hätten.

Soll eigentlich nur heissen, daß wenn Künstler die es finanziell und aus Altersgründen vorne und hinten nicht mehr nötig haben, auch nur den kleinen Finger zu rühren, sich trotzdem reinhängen, Elvis, wenn es denn stimmt, daß er wie behauptet blank war, dies doch erst recht hätte tun müssen. Ganz zu schweigen, daß z.B. ein echter Welthit nicht nur die Seele streicheln dürfte, sondern auch wesentlich mehr Fleisch auf den Tisch bringt als irgendein Provinzkaffauftritt. Wenn man jedoch meint, man brauche dies alles nicht mehr, soll man ganz zu Hause bleiben, statt übergewichtig und dauerdicht, tücherverteilend über irgendwelche Dorfbühnen zu latschen, wo andere, selbst weniger bedeutende Stars wahrscheinlich nichtmal hingefunden hätten.

Elvis war nicht blank. Zum Schluss waren eben die Einnahmen kaum höher als die Ausgaben. Nicht jedoch weil die Einnahmen gesunken sind. In den 60ern, als er finanziell besser dastand, hätte er sich locker eine Flugzeugflotte leisten können. In den 70ern konnte er das nicht mehr, tat es aber trotzdem. Bankrott ist jemand dann, wenn er seine Verbindlichkeiten nicht mehr bezahlen kann. Das war bei Elvis nie der Fall. Er musste nur eine Tour machen oder in Las Vegas spielen und die Kassen waren wieder aufgefüllt. Dass er sein Vermögen besser hätte anlegen können, um es auch so zu vermehren, kann natürlich sein. Dazu hatte er und sein Vater allerdings zu wenig Ahnung von der Materie.

Um das alles geht es hier aber gar nicht. Ich möchte nur die Behauptung widerlegen, Sinatra, Dino & co. hätten in den 70ern mehr verdient als Elvis (wohlgemerkt: ausschließlich aus ihren Einnahmen als Künstler). Das stimmt so einfach nicht.

Soll eigentlich nur heissen, daß wenn Künstler die es finanziell und aus Altersgründen vorne und hinten nicht mehr nötig haben, auch nur den kleinen Finger zu rühren, sich trotzdem reinhängen,

Haben sich denn Leute wie Dino und Sinatra in den 70s voll reingehängt? Also Dino doch ganz bestimmt nicht.

Elvis, wenn es denn stimmt, daß er wie behauptet blank war, dies doch erst recht hätte tun müssen.

Elvis hat doch viel gemacht. Zumindest doch dafür, dass er physisch und psychisch teilweise ein Wrack war.
Konzerte ohne Ende (zweimal im Jahr Vegas), über 30 LPs auf den Markt geschmissen, 26 Singles ( 17 Singles waren in England in den Top-Ten).
Ich denke nicht, dass Sinatra oder Dino da mithalten konnten...

Ganz zu schweigen, daß z.B. ein echter Welthit nicht nur die Seele streicheln dürfte,

Nein, ich glaube nicht, dass ein Welthit Elvis noch etwas bedeutet hätte. Er hatte genug davon und ihn haben wahrscheinlich ganz andere Probleme gequält. Er hatte ja von dem Schallplattengeschäft dermaßen die Schnauze voll, dass man ihn fast ins Studio tragen musste, um alleine die bestehenden Verträge zu erfüllen.

...sondern auch wesentlich mehr Fleisch auf den Tisch bringt als irgendein Provinzkaffauftritt. Wenn man jedoch meint, man brauche dies alles nicht mehr, soll man ganz zu Hause bleiben, statt übergewichtig und dauerdicht, tücherverteilend über irgendwelche Dorfbühnen zu latschen, wo andere, selbst weniger bedeutende Stars wahrscheinlich nichtmal hingefunden hätten.

Jetzt machst Du aus Elvis aber wieder einen Provinz-Star.
Es wird Elvis wahrscheinlich ganz egal gewesen sein, wo die Bühne stand, auf der er auftrat. Wo ist der Unterschied, ob er in New York vor 10.000 Zuschauern auftritt oder in irgendeiner Kleinstadt?

Dean Martin und Frank Sinatra haben sich nicht durch USA Touren , teilweise in Provinzorten verheizen lassen. Sie blieben in der Regel in Vegas und zogen dort mit einer hohen Qualität ihre Shows durch. Elvis Presley hat sich quer durch die USA schleifen lassen. (lassen..gut er wollte es wohl auch so). Elvis zog eine Art Massentourismus für Fans durch. Qualität muss bei diesem Pensum und der Art und Weise, wie er die Show durchzog, auf der Strecke bleiben. Jährlich 2-3 Tourneen, am Tag 2 Shows, teilweise auch 3 , dazu noch Vegas..Mythosschaffung oder Selbstzerstörung??

Warum nicht einige Jahre auf Vegas konzentrieren und noch 3-4 Memphis Shows?

Dean Martin und Frank Sinatra haben sich nicht durch USA Touren , teilweise in Provinzorten verheizen lassen. Sie blieben in der Regel in Vegas und zogen dort mit einer hohen Qualität ihre Shows durch. Elvis Presley hat sich quer durch die USA schleifen lassen. (lassen..gut er wollte es wohl auch so). Elvis zog eine Art Massentourismus für Fans durch. Qualität muss bei diesem Pensum und der Art und Weise, wie er die Show durchzog, auf der Strecke bleiben. Jährlich 2-3 Tourneen, am Tag 2 Shows, teilweise auch 3 , dazu noch Vegas..Mythosschaffung oder Selbstzerstörung??

Warum nicht einige Jahre auf Vegas konzentrieren und noch 3-4 Memphis Shows?

Eben, genau das meinte ich ja auch. Zu Beginn der siebziger hat Elvis ja auch hauptsächlich Vegas "gemacht" und einige relativ wenige Tourkonzerte. Hier hatten seine Shows auch noch ihre Einzigartigkeit, bevor er dann später im wichtigen Glitzeroutfit in solchen Megametropolen, wie Fayettville oder Pine Bluff auftrat, die ja auch durchaus den angemessenen Rahmen für den bekanntesten Sänger der Welt bieten.

Eben, genau das meinte ich ja auch. Zu Beginn der siebziger hat Elvis ja auch hauptsächlich Vegas "gemacht" und einige relativ wenige Tourkonzerte. Hier hatten seine Shows auch noch ihre Einzigartigkeit, bevor er dann später im wichtigen Glitzeroutfit in solchen Megametropolen, wie Fayettville oder Pine Bluff auftrat, die ja auch durchaus den angemessenen Rahmen für den bekanntesten Sänger der Welt bieten.

Vielleicht mal daran gedacht, dass sich viele Fans aus der Provinz (und da leben nun mal mehr Menschen als in den größten Metropolen) es sich einfach nicht leisten konnten, nach L.A. oder New York zu einem Konzert zu fliegen? Da kam Elvis eben zu ihnen. Wo ist das Problem? Gerade das mag ich an Elvis, dass er eben nicht diese Starallüren hatte, wie die meisten anderen, für die es unter ihrer Würde ist, in einer Stadt kleiner als New York aufzutreten

OK, gehen wir mal einige Provinzkäffer durch, in denen Elvis 76/77 aufgetreten ist:

Charlotte (größte Stadt im Bundesstaat North Carolina)
Cincinnati (eine der bedeutendsten Handels- und Fabrikstädte Amerikas)
Omaha (größte Stadt des US-Bundesstaates Nebraska)
Denver (Hauptstadt des Bundesstaates Colorado)
San Diego (zweitgrößte Stadt im US-Bundesstaat Kalifornien: 1,3 Mio. EW)
Seattle (größte Stadt im US-Bundesstaat Washington.)
Oklahoma City (Hauptstadt des amerikanischen Bundesstaates Oklahoma)
Atlanta (Hauptstadt sowie größte Stadt des US-Bundesstaates Georgia)
(*** Nebenbemerkung: 3 Konzerte mit jeweils 17500 Zuschauer)
Philadelphia (1,5 Mio. EW)
Richmond (Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia )
Memphis (größte Stadt im US-Bundesstaat Tennessee)
Louisville (größte Stadt im Bundesstaat Kentucky)
San Antonio (1,6 Mio. EW)
Houston (2 Mio. EW)
Chicago (drittgrößte Stadt der USA, 2,9 Mio. EW)
(*** Nebenbemerkung: 2 Konzerte mit jeweils 19000 Zuschauer)
Minneapolis ( größte Stadt Minnesotas)
Madison (Hauptstadt des US-Bundesstaates Wisconsin )
San Francisco
Dallas (1,2 Mio. EW)

Schöne kleine Provinzdörfer sind das
Die Orte von 1977 erspare ich mir mal.

Vielleicht mal daran gedacht, dass sich viele Fans aus der Provinz (und da leben nun mal mehr Menschen als in den größten Metropolen) es sich einfach nicht leisten konnten, nach L.A. oder New York zu einem Konzert zu fliegen? Da kam Elvis eben zu ihnen. Wo ist das Problem? Gerade das mag ich an Elvis, dass er eben nicht diese Starallüren hatte, wie die meisten anderen, für die es unter ihrer Würde ist, in einer Stadt kleiner als New York aufzutreten