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Elvis Presley - From Elvis In Nashville (4 CDs)
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Donald schrieb:
Eben. Genauso glaubwürdig wie Priscillas Gesülze zu diesem ganzen Orchestra-Kram, dass Elvis genaus SO seine Lieder am liebsten gehört hätte.Atomic Powered Poster schrieb:
ronb57 schrieb:
Aber das mit dem Pressetext zur Box steht nun einmal schwarz auf weiß, ob richtig oder falsch.
Das ist mMn keine gute Quelle, da schlicht Werbung.
Eben, wenn sie ein Album mit Disco-Mixen machen würden, dann stünde im Pressetext, dass Elvis Disco liebte und, wäre er nicht leider leider vorher gestorben, ganz sicher ein Discoalbum aufgenommen hätte.
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- Mike.S.
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Da gibt es diese schöne Szene im TTWII-SE Film, Minute 5:07, wo er über die Lautsprecher seine fertige overdubbed Version von "Bridge over troubled water" den Musikern vorspielt. Schau Dir sein Gesicht an, er strahlt, ist richtig stolz und mit der Hand macht er die Trompete nach. Nur eine ganz kurze Sequenz, die aber sehr viel aussagt.ronb57 schrieb: Elvis soll ja nie ein Freund von "Draufpacken" also Overdubbing gewesen sein
Auch kurz davor bei "Next step is love" der etwas nervöse Blick zu den Musikern, wie finden sie die Aufnahme? Nee - das war genau der Sound, den er selber wollte.
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- Mike.S.
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Donald schrieb: Da stellt sich mir ja direkt die Frage, ob man die Songs schon ganz bewusst so aufgenommen hat, um quasi nur das Gerüst eines Stückes aufzunehmen - wissend, was hinterher noch draufgepackt würde.
Auf jeden Fall, sowohl, als auch. Man nehme mal einen Song wie "Life". Die undubbed Version endet mit einem doch sehr langen "Dum-da-Dum" von den Drums. Kein Song würde so enden, natürlich war klar, dass hier ein orchestrales Finale darüber gelegt wird. Die Jungs spielen ja nach Noten und die orchestralen Arrangements sind ein Teil davon, der beim Spielen des Stückes sicherlich bereits in Notenform vorlag. Sicherlich werden dann Feinheiten geändert oder in manchen Fällen ODs nicht benutzt, aber das Grundgerüst der ODs musste ja für Felton Jarvis bereits festgestanden haben.Atomic Powered Poster schrieb: Ich denke nicht, dass man immer schon wusste, was exakt da draufgepackt werden sollte. (...) Aber, dass da noch zusätzliche Instrumente eingespielt werden würden, das war sicherlich in 99% der Fälle klar.
"Gerüst eines Stückes" auch deswegen, weil 10 Spuren für die erste Aufnahme im Studio vorhanden waren (in Memphis nur drei) und weitere 6 für ODs. Das heißt, es war auch viel einfacher, die Instrumente zu trennen und danach noch nötige Repairs durchzuführen. So etwas ist den Musikern ja auch bewusst.
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- king77
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Noch extremer ist es bei den Songs von der American Sound Studio Session.
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- DumbAngel
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Overdubs im Sinne von Orchester sind offensichtlich voll sein Geschmack gewesen. Bombast und Drama sind ein wichtiger Teil seiner Musik des letzten Jahrzehnts. Wenn da jemand meint, Elvis hätte lieber nur einen puren Sound (sprich nur die Rhythmus-Gruppe) gehabt, kann man - man muss es leider so sagen - kaum weiter daneben liegen.
Was die Overdubs ferner angeht, so wäre es z. B. üblich gewesen, dass - wenn man wusste, welche Songs gespielt werden - Elvis schon vorher ein Arrangement für die Streicher usw. im Kopf hatte und die Aufnahme danach führte. Das halte ich jedoch für recht unwahrscheinlich, da dies nicht seine Art zu Arbeiten gewesen zu sein scheint. Wahrscheinlicher ist, dass er einen gewissen Sound im Kopf hatte und dies Felton mitteilte. So konnte er etwa bei einer Power-Ballade sagen 'Leg da ordentlich Orchester drüber' oder 'Ich will hier ein leises Arrangement von Streichern', 'Mach es bombastisch' (Letzteres hat er Glen Hardin als Auftrag für "American trilogy" gesagt, meine ich).
Außerdem muss man auch davon ausgehen, dass einige Demos auch Ideen für weitere Teile lieferten.
Der Rhythmustrack und Gesang zeigen meistens ja schon deutlich die Richtung, in die dann die Overdubs arrangiert werden.
Außerdem sind die Arrangement auf Elvis-Platten auch keineswegs so komplex, dass sie etwas Außergewöhnliches darstelten. So etwas schrieben die Arrangeure in Nashville mehrmals die Woche für zig Künstler. Es ist der typische Nashville-Sound, wenn wir uns etwa auf "Elvis Country" beziehen.
Das Gerücht, dass Elvis die Overdubs hasste und Felton dafür ohne Absprache verantwortlich war, ist Unsinn. Diese Legenden wurden von Leuten gestreut, die sich mit den Overdubs nicht abfinden konnten. Oftmals aufgrund der negativen Einschätzung, die von "coolen" Musikkritikern kam (aus dem Rolling Stone etwa usw.). Bei Fans hat so etwas ja immer die Wirkung, dass man versucht, Elvis jede Vision für seine Platten abzusprechen, da er ja auf keinen Fall kritisiert werden darf - ihn somit als Idioten darzustellen, der nicht in der Lage war, sich um seine Platten zu kümmern, wird da offensichtlich gerne in Kauf genommen. Berichte darüber, dass Elvis sich eben doch drum kümmerte, werden dann ignoriert oder als Ausnahme bezeichnet. Zunächst war es der Colonel, der Elvis' Aufnahmen verhunzte, bis man dann endlich kapiert hat, dass Parker keinerlei Einfluss auf Presleys Musik ausübte. Danach hat man Felton verantwortlich gemacht, da man halt jemanden brauchte, den man für die Sachen, mit denen man sich selbst nicht anfreunden kann, verantwortlich machen kann. Und natürlich ist es auch so, dass Felton die Overdubs überwacht hat. Da war Elvis sicherlich nicht mit im Studio. Aber beide standen in Absprache. Felton hat nichts gemacht, was Elvis ihm nicht vorher gesagt hat, bzw. wenn er mit freier Hand die Overdubs gemacht hat, war Elvis derjenige, der sie dann absegnen musste. Oder eben auch verhindern konnte. Ähnliches scheint mit "Whole lotta shakin'.." passiert zu sein, welches ja auch ein ganz mieses Bläserarrangement hatte. Ähnlich mies waren dann die Bläser (den Backgroundgesang finde ich ziemlich gut) für "Got my mojo...". Aber dort schien es Elvis egal gewesen zu sein, da das Album mehr Resterampe als Projekt war.
In TTWII sieht man ja z. B. auch, dass Elvis die Arrangements für Orchester usw. von seinen Platten im Kopf hatte und bei "Bridge over ..." den Sängern genau sagen konnte, wann die Bläser kommen und wie es dann mit dem Gesang zusammen klingen würde. Hätte er sich nicht um die Overdubs gekümmert, wären sie ohne sein Wissen und Zuspruch verwendet worden, hätte er das nicht gekonnt. Hätte es sicherlich auch gar nicht machen wollen.
Aber um es kurz zu machen: Elvis hasste Overdubs, die sich darauf bezogen, dass er seinen Gesang über einen Track legen musste - das ist soweit auch bekannt. Dies hat aber nichts mit den Orchester-Overdubs zu tun.
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- Donald
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- Mike.S.
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Das hast Du nochmal schön erklärt!
Ich dachte auch eher, dass Felton Jarvis hier schon ein Arrangement im Kopf hatte, da ja gewisse Teile der Songs (z.B. das genannte Drums-Ende von "Life") komplett darauf abgestimmt waren. Ich meinte, dass wenn die Noten für die Musiker geschrieben wurden, mussten ja die kommenden Arrangements mit berücksichtigt werden, also muss ein Grundgedanke, eigentlich ja auch auf dem Notenblatt, vorhanden gewesen sein. War aber nur eine Überlegung.DumbAngel schrieb: Was die Overdubs ferner angeht, so wäre es z. B. üblich gewesen, dass - wenn man wusste, welche Songs gespielt werden - Elvis schon vorher ein Arrangement für die Streicher usw. im Kopf hatte und die Aufnahme danach führte. Das halte ich jedoch für recht unwahrscheinlich, da dies nicht seine Art zu Arbeiten gewesen zu sein scheint.
Sorry, mich interessierte das nur noch schnell, danach ist Ruhe.Donald schrieb: Sehr gut, ich danke. Damit sollte jetzt doch wohl alles gesagt sein zum Thema.
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- ronb57
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Ich für meine Person möchte das Thema, nicht weil es Donald vorschlägt, auch ad acta legen.
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