Ich habe den Film nun gestern im O-Ton gesehen. Ein paar kurze Eindrücke:
Butlers Elvis-Sprechstimme ist glücklicherweise gut geraten.Tatsächlich fand ich den Satz im Trailer "It has everything to do with us" am schwächsten und am ehesten wie eine typische Imi-Version klingend. Aber die Sorge, dass er im ganzen Film danach klingt, war unbegründet. Macht er gut.
Tom Hanks' Sprechstimme - mit dem Akzent - ist auf jeden Fall passend. Auch hier hätte vieles falsch gehen können, und sowas habe ich auch befürchtet, als es anfangs hieß, dass Hanks dem Colonel diesen Akzent verpasst hat. Aber nein, es ist nicht übertrieben, sondern nur eine Färbung. Und es spielt auch wunderbar in diese mysteriöse Person des Colonels rein.
Die deutsche Synchro ist vollkommen in Ordnung. Oftmals verstellt eine ausländische Synchronisation ja den Sinn des Films. Aber hier ist das nicht der Fall. Allerdings kommt im Deutschen - aufgrund der begrenzten Übersetzungsmöglichkeiten - das Motiv "I'll fly away" nicht so stark vor. Jedenfalls habe ich es erst gestern bemerkt, als ich die englische Version sah. Kurz zusammengefasst: Schon sehr früh im Film hören wir ja die Gospelsänger "I'll fly away" singen, verbunden mit Elvis backstage beim Hayride. Das spielt zusammen mit dem Comicbuch-Charakter, als den Elvis sich selbst sieht, der auch die Kraft hat zu fliegen und seine Heldentaten zu vollbringen. Darüber sprechen Elvis und Parker dann auch auf dem Riesenrad. Das Thema wird weitervollzogen mit dem Kauf seines Privatflugzeuges. Und erst jetzt ergibt es auch Sinn, dass das Flugzeug überhaupt erwähnt wird, denn es kommt sonst ja nicht vor. Auch in seinem Streitgespräch mit Vernon spricht Elvis davon, dass er wegfliegen will und sich nicht von irgendetwas oder irgendwem aufhalten lassen wird. Bis hin zum Ende, wo Elvis von dem Vogel spricht, der keine Beine hat, und sein ganzes Leben lang nur fliegt. Nur das eine Mal kommt er zu Boden und zwar dann, wenn er stirbt.
Dieses "I'll fly away"-Motiv ist, wenn ich es jetzt nochmal gedanklich durchgehe, ein sehr interessanter Zug, Elvis' eigene Träume, an die er Zeit seines Lebens festhält, darzustellen und gleichzeitig zu zeigen, wie sehr Gospelmusik ihm die Kraft gab, daran zu glauben, denn: es war während er als Kind dieses Lied hörte, dass er in Verzückung geriet und, wie der Prediger sagte, vom Geist eingenommen wurde, was gleichzeitig als eine Art Initiation angesehen werden kann. Am Ende war er nicht nur dieser Superheld, sondern auch der Vogel, der nun aufhören muss zu fliegen. Um dieses Motiv des Fliegens kreist tatsächlich ein großer Teil der Darstellung von Elvis' selbst kreierter Persona. Habe ich in der deutschen Fassung so nicht mitbekommen.
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