Januar/Februar 1969 oder Juni 1970?

Machen wir uns doch nix vor!
Ihr prügelt hier auf Michael ein, aber denkt doch erstmal nach....
Elvis hat dem schwarzen Mann seine Musik gestohlen und durch den glücklichen Umstand, daß er WEISS war konnte er diese millionenfach an den Mann bringen. Er hat nichts selbst geschrieben (bis auf Autogramme und sein Testament), sondern entweder schreiben lassen oder gecovert.
Dies alleine zeigt doch, daß er der Musikwelt nichts weiter gegeben hat, als ein weiteres nettes gesicht in der Menge.
Nach nur zwei Jahren wars dann auch aus in Sachen Musik. Er ging zur Army und wurde bereits dort tablettenabhängig (D.h. Uncle Sam hat ihn gewissermaßen auf dem Gewissen) , blieb durch den frühen Tod seiner Mutter auf ewig ein kleiner Junge im Körper eines Erwachsenen, wie all die anderen in seinem Umfeld.
Dank Parker und RCA im Rücken hielt er sich durch billige B-Movies und drittklassige Songs in den 60igern über Wasser.
Es folgte ein TV Special, daß Dank überladenem kommerziellem Kitsch und der Sehnsucht der USA nach Nostalgie (worauf die Amerikaner stehen) ihn wieder in die Zeitungen brachte. Da seine Songs in den 60s derartig banal und stumpfsinnig waren wurde die 69er Session als großes Ereignis gesehen und Kritiker bezeichneten die Liedchen (nur weil sie etwas besser wie die Kinderlieder seiner Filme waren) als wahre Meisterwerke.
Gepusht von großen PR Geldern war er wieder gefragter denn je. Amerika hatte ihren Helden (ihren einzigen Helden) zurück. Allerdings unterschrieb er in Vegas, was der Anfang vom Ende für ihn sein sollte.
Anfangs füllte er noch nebenbei große Hallen. Aber als dann seine Ehe in die Brüche ging, sein Manager nichts mehr einfiel und Parker zudem versäumte Elvis vor sich selbst zu schützen....nahm das Schicksal seinen Lauf.
Tabletten, Depressionen, Freßorgien und

Interessante Diskussion. Nur bin ich mir nach Aussagen von Michael Werner nicht mehr sicher, ob er nicht absichtlich vermeintlich heilige Kühe schlachtet, damit die Diskussion in Schwung kommt. Wenn das Dein Ziel war, dann hast Du das erreicht.

Auf jeden Fall vertrittst Du Deine Meinung argumentativ immer sehr geschickt und das macht es interessant. Das ist doch das Spannende: sich mit jemand auseinanderzusetzen, der eine andere Meinung hat. Davon lebt ein Forum.

Ich kann daher nicht so ganz verstehen, dass der eine oder andere damit Probleme zu haben scheint. Man darf "In the ghetto" schlecht finden und gleichzeitig ein "Heart of Rome-Jünger" sein. Auch wenn ich das etwas anders sehe.

Ich möchte mal meine Gedanken äußern, die mir beim Lesen der Postings so kamen.

Als die Diskussion um die textliche Qualität von 'In the ghetto' anfing war mein erster Gedanke auch, dass dieses Lied auf der Kuschelrock drauf war, was belegt, wie wenig sich die breite Masse, um einen Text schert. Ich glaube auch nicht, dass die große Beliebtheit des Liedes primär auf dem Text beruht. Es liegt doch wohl eher an der von vielen als schön und gut empfunden Melodie. So geht es auch mir und gerade die spartanischen Alternativ Takes finde ich klasse. "In the ghetto" ist eine der wenigen Ausnahmen, wo ich von einem 69er Song die unbearbeiteten Alternativ Takes besser finde, als der fertige Master.

Ich habe den Text für mich immer in die Reihe Zeitgeisterscheinung eingeordnet, wie „Student demonstration time“ von den Beach Boys oder „Power to the people“ von Curtis Mayfield und so betrachtet ist er absolut ok.
Im Gegensatz zu Michael Werner finde ich es auch keine Schwäche, dass „In the ghetto“ keine Lösung des Problems anbietet. Denn das ist doch noch peinlicher. Dann könnte man ihm ja noch zusätzlich vorwerfen, dass er versucht als 3 Minuten Pop Song ,mit einer vermutlich simplen Lösung, tiefgreifende und komplexe gesellschaftliche Probleme zu lösen. Oder ist es etwa weniger lächerlich, wenn John Lennon postuliert, dass man alles erreichen kann. Das Einzige, was man dazu braucht sei Liebe. Nein, so einfach ist es leider nicht. Und ob Confidence der bessere Text ist, sei auch mal dahin gestellt. Die schlechtere Melodie ist es für mich allemal.

Bei einem Pop Song geht es immer zuerst um die Melodie. Ansonsten könnte man es sich sparen die Texte zu vertonen und würde ihn besser als Gedichtband herausbringen. Wenn zusätzlich zur guten Musik noch ein guter Text vorhanden ist, um so besser. Was auch immer für den einzelnen ein guter Text ausmacht. Aber es soll mir keiner erzählen, er würde sich ein Lied, von welchem er die Melodie grottenschlecht findet, wegen des Textes dauernd mit Genuss anhören.

Was den qualitativen Unterschied zwischen den Liedern aus Fun in Acapulco und denen vom Januar/Februar 1969 angeht, das ist wie bei Musik nahezu immer einfach reine Geschmacksache. Wer „Marguerita“, „The bullfighter was a Lady“ und „Guadalajara“ Liedern wie „Gentle on my mind“, „Stranger in my own hometown“ oder „Only the strong survived“ vorzieht, soll das von mir aus gerne tun. Ich brauche mir einfach nur anzuschauen: was kommt bei mir häufiger in den CD Player? Fun in Acapulco oder die Lieder aus dem Jahre 1969? Da hat der Müll aus Acapulco bei mir deutlich schlechtere Karten. Genauso Fakt ist, dass das wohl die Mehrheit ähnlich sieht. Zumindest kenne ich niemanden, der es ernsthaft anders herum sieht. Aber komm Michael Werner, dass ist doch machbar für den nächsten Sonntag, oder?

Es macht da auch wenig Sinn auf die beteiligten Musiker oder die Produktion abzustellen. Das sagt über die Qualität eines Liedes nichts aus, außerdem hat Elvis, mit Ausnahme von seiner Anfangszeit, immer mit absoluten Spitzenmusikern zusammengearbeitet. Selbst der grottigste Filmsong wurde in der Regel von den besten Studio Musikern der damaligen Zeit eingespielt. Gute Musiker machen also noch keinen klasse Song aus.

Was den qualitativen Unterschied zwischen den Liedern aus Fun in Acapulco und denen vom Januar/Februar 1969 angeht, das ist wie bei Musik nahezu immer einfach reine Geschmacksache. Wer „Marguerita“, „The bullfighter was a Lady“ und „Guadalajara“ Liedern wie „Gentle on my mind“, „Stranger in my own hometown“ oder „Only the strong survived“ vorzieht, soll das von mir aus gerne tun. Ich brauche mir einfach nur anzuschauen: was kommt bei mir häufiger in den CD Player? Fun in Acapulco oder die Lieder aus dem Jahre 1969? Da hat der Müll aus Acapulco bei mir deutlich schlechtere Karten. Genauso Fakt ist, dass das wohl die Mehrheit ähnlich sieht. Zumindest kenne ich niemanden, der es ernsthaft anders herum sieht. Aber komm  Michael Werner, dass ist doch machbar für den nächsten Sonntag, oder?

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber wieso wird immer behauptet, dass die 69er Session musikalisch höherwertiger sei. Begründen kann das komischerweise niemand.
Ich persönlich finde Elvis bei "Acapulco" stimmlich besser und würde die Session gesanglich als anspruchsvoller bezeichnen. Hingegen sehe ich Elvis 1969 stimmlich auf dem Tiefpunkt, zumindest bei den Songs "Hey Jude" und "The Fair´s Moving On". Im letzteren klingt Elvis sogar fast erschreckend schwach.

Mein Ernst: Ich finde "The Bullfighter Was A Lady" emotional bewegender als "In The Ghetto".

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber wieso wird immer behauptet, dass die 69er Session musikalisch höherwertiger sei. Begründen kann das komischerweise niemand.
Ich persönlich finde Elvis bei "Acapulco" stimmlich besser und würde die Session gesanglich als anspruchsvoller bezeichnen. Hingegen sehe ich Elvis 1969 stimmlich auf dem Tiefpunkt, zumindest bei den Songs "Hey Jude" und "The Fair´s Moving On". Im letzteren klingt Elvis sogar fast erschreckend schwach. 

Stimmlich würde ich Dir insofern zustimmen, als das ich ihn bei Acapulco auch besser finde. Dies liegt bei mir aber vor allem daran, dass ich sowieso die Phase von 60-64 liebe. Nicht zuletzt wegen Elvis toller samtweicher Stimme in dieser Zeit. Daraus folgt für mich aber nicht, dass ich meine, dass Elvis '69 schlecht gesungen hätte.Ich finde z. B. Long black Limousine toll gesungen, besonders die Textstelle "A chauffeur, a chauffeur at the wheel dressed up so fine" Dieses etwas rauh gesungene hat was.

Was Hey Jude angeht, so hat Elvis das aber auch nicht richtig eingesungen. Ich glaube die veröffentlichte Version hat lediglich eine "guide vocal" von Elvis. Taugt also nicht zum Vergleich.


Was die Lieder betrifft, kann ich Dir auch nichts anderes sagen, als das ich bis auf Bossa Nova Baby und vielleicht noch dem Titelsong und Mexico die Songs nicht so mag.

Mein Ernst: Ich finde "The Bullfighter Was A Lady" emotional bewegender als "In The Ghetto".

Ich kanns zwar nicht verstehen. Aber jeder wie er will.

...dass ich meine, dass Elvis '69 schlecht gesungen hätte.

Das wollte ich auch nicht sagen. Ich liebe die 69er Session ja auch, nur verstehe ich nicht, warum Elvis sich gerade da musikalisch übertroffen haben soll. Viele Meinungen darüber wirken auf mich irgendwie automatisiert: Filmsongs , 69er Session .

Um das mal klarzustellen: Ich meinte in Bezug auf "Acapulco" die Produktion und nicht die Qualität der Lieder - zumal letzteres nun wirklich Geschmackssache ist! Ich stelle sie auch nicht über 69, sondern meine, sie steht ihr in nichts nach.
Streng genommen klingt "Acapulco" vergleichsweise sogar besser als 69 in den Original-Mixes - und das, obwohl sie etliche Jahre, in denen produktionstechnisch erdrutschartige Weiterentwicklungen stattfanden, älter ist.
Da fließt aber auch mein persönlicher Geschmack ein - ich mag den Souund von 69 nunmal nicht. Er klingt roh und unausgewogen, fast wie ein Demo. Allein der Bass, der einen mittenlastig von nur einer Stereoseite anblafft... Nicht mein Ding!

Repertoiretechnisch hatte 69 auch nur einige wenige Highlights. Im Glanz der starken Singles "In the Ghetto" und "Suspicios Minds" und angesichts der vermeintlich schwachen Phase zuvor wird das restliche Material überbewertet. Allein von den Songs her wurde da nicht Musikgeschichte geschrieben - muss aber auch nicht!

Ich persönlich ziehe z.B. die untergegangenen Titel, die sich dann auf der "Tomorrow is a long time" fanden, jederzeit dem 69er Material vor.

Ich kanns zwar nicht verstehen. Aber jeder wie er will.

Der arme Bulle Pedro, der es aus grenzenloser Liebe nicht über`s Herz bringt, der Stierkämpferin was anzutun und dafür mit dem Leben bezahlt. Ist doch ´ne wirklich rührselige Geschichte.

Das wollte ich auch nicht sagen. Ich liebe die 69er Session ja auch, nur verstehe ich nicht, warum Elvis sich gerade da musikalisch übertroffen haben soll. Viele Meinungen darüber wirken auf mich irgendwie automatisiert: Filmsongs , 69er Session .

Der arme Bulle Pedro, der es aus grenzenloser Liebe nicht über`s Herz bringt, der Stierkämpferin was anzutun und dafür mit dem Leben bezahlt. Ist doch ´ne wirklich rührselige Geschichte.

Genau!