file Elvis - Aloha From Hawaii

Mehr
19 Jan. 2020 20:49 #930466 von DumbAngel
DumbAngel antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii

Gypsy schrieb:

Atomic Powered Poster schrieb:

Gypsy schrieb: Ich denke er wollte ein anderes Bild von sich transportieren.


Da bin ich nicht sicher. Seine Show und sein Auftreten hatten sich ja ohnehin verändert und abgesehen davon, dass er hier (notgedrungen aufgrund der MSG LP) einige Songs austauschte, kann ich hier nichts erkennen, dass sich gezielt absetzen soll von dem, was er sonst so zu der Zeit gemacht hat.

Deshalb wurden sie auch nur oberflächlich dargeboten.


Ich vermute eher, dass er sie deshalb so schlampig dargeboten hat, weil er das längst immer so tat. Deine Erklärung folgend hätte er ja auch Big Hunk singen müssen als würden ihm die Füße einschlafen.

Keine wildes Gezappel wie bei Ttwii.


Äh.... okay. Ich find ihn einfach agil.

Sie unterstreichen perfekt den Flow der Show. Sehr graziös, nicht im Ansatz schluderhaft.


Ja, ich finde alles ein bisschen pomadig. Flow und seine Bewegungen, passt also auch für mich zusammen. :devil:

Ich liebe die Show.


Ich nicht, aber sie hat ihre Momente.

Big Hunk diehnte aber nicht als Pausenfüller wie Blue suede und Hound Dog. Was durchaus stimmig wirkt und Zeit zum Entspannen gibt, bevor er in die nächste Ballade einsteigt. Big hunk war ein Schlüssel Moment in der Show. Praktisch das Finale nach dem Finale American Trilogie. An der Stelle musste einfach hart gerockt werden. Sehr gut platziert. Ich finde von allen Shows hat Aloha das beste Finale. Jedenfalls bin ich ordentlich gepusht, wenn ich die Show wirklich bis zum Ende anschaue.
Ich finde seine agile und wilde Darbietung 1970 auch mega. Aber zu Alhoa hätte es nicht gepasst. Seine Bewegungen sind geziehlt unterstreiched und dezent eingesetzt. Was gepaart mit der Musik und seinem Style eine gaziöse Vorstellung gab. Bei keiner anderen Show wirkt das so perfekt aufeinander abgestimmt.
Sicher gab es keinen Zeitpunkt wo er sagte, ich mache jetzt einen Imagewechsel. Es war eher ein schleichender Prozess/Entwicklung, der 72 sehr deutlich wurde. Bei Ahloa perfektionierte er es. Dem Millionen Publikum sei dank, das wir hier eine Show zu sehen bekamen, in der wir zu keinem Zeitpunkt seine alberne/lässige Art zu sehen bekamen. Was 1970 und on tour sicher seinen Reiz hat. Sondern einen hoch konzentrierten graziösen Elvis. Ich mag ihn so und so.



Da stimme ich zu! Abgesehen von den Drogen war Elvis nunmal auch schon in einem fortgeschrittenen Alter, sodass er nicht mehr über die Bühne sprang und tanzen musste. Hinzu kommt sicherlich, dass diese Art Anzüge wie er sie bei den Aloha Shows trug, recht schwer gewesen sein durften.

Was bei Aloha gut funktionierte imo waren seine Posen und sein Outfit. Da gibt es ein paar sehr beeindruckende Momente. Zum Beispiel das Album des "Fool"-Albums.

Ich verstehe auch, was du mit "A big hunk o' love" meinst. Leider ist es bei Aloha aber eine recht schwache Version. Der Song lag ihm in den 70s sowieso nicht sonderlich. Man hätte es in ner anderen Tonart versuchen sollen.
Aber insgesamt ist die Show eben nicht sonderlich dynamisch, daher hat man ja auch die ganzen blinkenden Schriftzüge verwendet. Vielleicht hätte der ursprüngliche Plan, die Band auf verschiedenen Ebenen zu positionieren, mehr gebracht. Es gibt natürlich einige ganz tolle Highlights, etwa "What now my love", aber aufregend ist für mich anders.
Folgende Benutzer bedankten sich: Donald

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

Mehr
19 Jan. 2020 21:00 - 19 Jan. 2020 21:01 #930467 von Whitehaven
Whitehaven antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii
Hier mal ein alter Artikel von der New York Times vom

April 5, 1973

Presley Pure Showbiz in 'Aloha Hawaii'
By JOHN J. O'CONNOR

The National Broadcasting Company does, I suppose deserve credit. In this season of repeats, it turned out two original specials last night. One, from 8:30 to 10, was "Elvis: Aloha From Hawaii." The other, from 10 to 11, was "Ann-Margret--When You're Smiling." Trivia collectors will immediately pounce upon the fact that Elvis Presley and Ann-Margret were co-stars in a mid- sixties movie that had something to do about Las Vegas.

Mr. Presley--no, that sounds downright silly--Elvis is the more proven entertainment commodity. Bursting out of country music's relatively youthful strain of "rock-a-billie" around 1960, he bumped his way to national notoriety with such hits as "Hound Dog" and "Blue Suede Shoes." Appearing on Ed Sullivan's TV variety show, he was generally restricted to camera shots not going below the belt. Those were the television days of innocence and total absurdity.

But Elvis has survived. He is still churning out hit records, and his relentlessly unmemorable movies have made millions of dollars. He is now allowed full-body shots on the home screen and, not surprisingly, none but the hyper-uptight is likely to be shocked.

That particular evolution could prompt learned dissertations on the spread of permissiveness in these United States. There are no restrictions on nonsense. A more pertinent point, however, would be the evolution, with the careful orchestration of his mentor, Col. Tom Parker, of Elvis as calculated and calculating showman.

Elvis, at 38 years of age, is schmaltz. His white jumpsuit costume is adorned, in jeweled studs, with American eagles. His repertory includes a medley of "Dixie," "Battle Hymn of the Republic" and "Hush Little Baby." His fingers are clogged with flashy rings. His act includes tossing scarves, dabbed in sweat from his chest, to aging teeny boppers. It is pure showbiz in the style of Radio City Music Hall, reeking of apple pie or, more precisely, peanut butter and jelly, distinctly grape.

That is precisely the act captured on the N.B.C. special "Aloha From Hawaii," which with minor changes in locale could have been transformed easily into "Shalom From the Bronx." Most of the program was put together from tapes of a benefit performance in January before 6,000 persons at the Honolulu International Center. That concert, incidentally, was transmitted live by satellite to a potential TV audience of 1.5 billion people in nearly 40 countries.

About 30 minutes of last night's special consisted of material taped outside the concert. For the most part, this consisted of Elvis singing in one corner of the screen, surrounded by travelogue scenes of Hawaii. The executive producers were Elvis Presley and R.C.A. Record Tours. Elvis records for R.C.A. Records, which is owned by the RCA Corporation, which is the parent of N.B.C., which needs no further comment.

Smartly produced and directed by Marty Pasetta, the program maintained an effective and attractive fluidity, not easy with "live" concerts on TV. Elvis fans should have been delighted. The less committed may have been impressed, however reluctantly, by the shameless oldfangled showmanship of it all.

archive.nytimes.com/www.nytimes.com/book...presley-showbiz.html
Letzte Änderung: 19 Jan. 2020 21:01 von Whitehaven.
Folgende Benutzer bedankten sich: DumbAngel

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

Mehr
19 Jan. 2020 21:10 #930468 von Gypsy
Gypsy antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii

Honeybee schrieb: Das Aloha scheint auch Geschmackssache zu sein. Bei Guralnick kommt die Show nicht so gut weg. Er beschreibt Elvis als entrückt und langweilig.

Und auch in mancher Presse gab es damals Kritik. Eine Zeitung schrieb, dass das einzige Highlight der Moment war, als Elvis das Cape ins Publikum warf.

Weiterhin schreibt Guralnick, dass es hier seitens Elvis eine enorme Vorbereitung gab. Tagelang hat er sich mit seinen Leuten beraten, wie man welche Songs präsentieren könnte. Er hat sich um sein Outfit gekümmert (die Idee mit dem Adler auf dem Jumpie kam von ihm selbst), hat sich mit dem ungewohnten Bühnenaufbau beschäftigt, hat hier und dort mitgeredet.

Guralnick schreibt, dass die Generalprobe schon etwas enttäuschend gewesen sei, aber dass er zur Main Show dann überhaupt nicht gut drauf war. Er sei plötzlich aufgedunsen gewesen und erschien - wie gesagt - absolut entrückt. Eine Begründung oder Spekulation gibt es nicht.

Dann muß er ein gutes Schauspiel abgeliefert haben. Ich finde er war bei der Mainshow viel besser drauf als am 12.01.
Bei der Generalprobe wirkt er etwas gereizt und scheint so seine Probleme mit Charlie zu haben. Auch wirkt er dort aufgedunsen. Außerdem passieren ständig Fehler. Am 14.01. Sah er blendent aus und sichtlich besser gelaunt. Die Show läuft wie ein perfekter Guss durch.
Folgende Benutzer bedankten sich: Whitehaven

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

Mehr
19 Jan. 2020 21:18 #930469 von Honeybee
Honeybee antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii
Ich zitierte jetzt Guralnick.

Ich persönlich finde die Show etwas zu abgeklärt. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Mir fehlt sein Feuer und seine Unbekümmertheit und die Interaktion mit dem Publikum. Naja, eben das, was Elvis so furchtbar anziehend macht.

Sicherlich hatte die Art seiner Performance mit der "weltweiten" Übertragung/Aufzeichnung/Ausstrahlung zu tun. Vielleicht wusste er nicht so genau, was er sich vor diesem enormen Publikum leisten konnte. Ich meine, Las Vegas war sein Wohnzimmer. Dort wusste er genau, was passierte. Hier auf Hawaii hatte er auch eine größere Verantwortung sich selbst und dem gesamten Team gegenüber. Das war damals ja ein Riesending, und es hing viel dran. Eine verkorkste Las Vegas Show konnte man hinnehmen. Aber die erste Satelliten Übertragung mit dem ganzen Vorschusslorbeer - das macht Druck.

Would you sign me an autograph? - Sure, Honey!

Dieses Bild ist für Gäste verborgen.
Bitte anmelden oder registrieren um das Bild zu sehen.

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

Mehr
19 Jan. 2020 21:45 #930471 von Gypsy
Gypsy antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii
Weiß nicht ob ich Guralnik da zustimmen sollte. Ich glaube Elvis wollte gar keine typische Vegas oder onTour Show geben. Das die Show nur auf Grund von Druck so war wie sie war, kann ich mir nicht vorstellen. Dafür war Elvis viel zu professionell. Ich glaube eher, er hätte ein bestimmtes Bild vor Augen, wie er sich präsentieren wollte und genau so hat er es umgesetzt.
Folgende Benutzer bedankten sich: Whitehaven

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

Mehr
19 Jan. 2020 22:00 - 19 Jan. 2020 22:11 #930472 von Gypsy
Gypsy antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii
So schlecht wie Aloha immer gemacht wird ist es nicht. Ich finde die On Tour Shows zum Beispiel viel schlechter. Auch das hoch gepriesene Homeconcert in Memphis 74. Die haben alle kein richtiges Finale und plätschern so aus. Wer sagt das Steamroller 74 besser gesungen wurde als 73 auf Hawaii, mag es übertrieben. Aber besser ist es nicht. Der Oldiblock bei On Tour ist unerträglich ernüchternd. Bei Ahloa wirken die Oldis zumindest noch wie eine entspannte Brise zwischen den anstrengenden Balladen. Da passt das sogar ganz gut.
Abgesehen davon ist es sowieso schwer einen objektiven Vergleich zu ziehen. Da wir außer Aloha kein anderes Konzert der 70er Jahre in Bild und Ton in voller Länge vorliegen haben. Ttwii und onTour sind nur Zusammenschnitte aus verschiedenen Shows.
Das Problem von Aloha ist die falsche Erwartung. Die Leute erwarten einen Rocker, bekommen aber etwas völlig anderes geboten. 1968, 1970 war Elvis sehr gut bei dem was er darbot. 73 auf Hawaii ebenso. Man darf nur nicht die falschen Dinge miteinander vergleichen. Wenn du sagst, 70 war er aber agiler und hat mehr rockt, deshalb ist Alhoa scheiße, so funktioniert es nicht.
Letzte Änderung: 19 Jan. 2020 22:11 von Gypsy.
Folgende Benutzer bedankten sich: Whitehaven

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

  • Atomic Powered Poster
  • Atomic Powered Posters Avatar
  • Besucher
  • Besucher
19 Jan. 2020 22:09 #930474 von Atomic Powered Poster
Atomic Powered Poster antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii
Was das Ausplätschern der Shows betrifft kann ich dir nur zustimmen, da gab es 69 und 70 Suspicious Minds als Klimax, aber bei On Tour, MSG oder in Memphis 74? Hat mich auch immer gestört. Wenn ich z.B. mal On Tour höre, dann bin ich erst ganz angetan, dann kommen die Oldies und ich höre nicht mehr bewusst zu, und dann läuft das so aus. Eine unbefriedigende Dramaturgie.

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

Mehr
19 Jan. 2020 22:23 #930476 von Gypsy
Gypsy antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii
JA das stimmt, es ist sehr unbefriedigend. Das mag beim Hören zwar noch gehen, aber in Bild und Ton stelle ich mir das eher nicht so toll vor. Und hier funktioniert Aloha einfach. Ich hab als Bub Ahloa nie bis zum Schluss gesehen, war mir zu langweilig. Welcher Jugendliche ist schon bereit, sich auf so schwernütige Balladen einzulassen und dann auch noch Gefallen daran zu finden? Ich denke das erfordert eine gewisse Reife.
Aber ich weiß noch genau als ich es zum ersten Mal bis zum Ende sah. Da war genau das, was ich heute auch jedes Mal noch fühle, wenn ich mich drauf einlasse und die Show bis zum Ende schaue. Ich bin jedesmal euphorisiert, wie als hätte ich ein wirklich gutes Konzerterlebnis. Damals hat es mich echt vom Hocker gehauen. Ab American Trilogy geht das los. Der letzte Teil hat es echt in sich. Richtig geiles Finale.
Folgende Benutzer bedankten sich: Whitehaven

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

Mehr
19 Jan. 2020 23:07 #930479 von Donald
Donald antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii
Also, ich finde ja, dass Elvis bei Aloha größtenteils (bis auf wenige Ausnahmen) mit extrem angezogener Handbremse performt. Mitunter wirkt er wie eine singende Schlaftablette. Der Schock ist besonders groß, wenn man sich Aloha direkt nach TTWII reinzieht. Dazwischen liegen nur 2,5 Jahre! Das muss man sich mal vorstellen.

Kein Mensch spricht davon, dass er wie ein junger Hirsch in Mick-Jagger-Manier über die Bühne springen soll. Aber ein bisschen mehr Bewegung hätte sicher nicht dem möglichen Bild eines gereiften Entertainer widersprochen (wobei ich diese Rein-Interpretation über solche Absichten seinerseits in seinen Auftritt nebenbei gesagt auch mal gar nicht nachvollziehen kann - wenn überhaupt, dann ist sein hier nicht gezeigter Sinn für Albernheiten wirklich nur der Bedeutung dieser Veranstaltung geschuldet, einer gewissen Nervosität darüber). Er war einfach nicht in der Form, in der zumindest ich ihn hier gerne gesehen hätte. Abgesehen von seinem statischen (was genau meinst Du hier mit "graziös", Gypsy?) Auftreten, gibt er hier gesanglich oft (nicht immer, wohlgemerkt!) nicht gerade die besten Versionen seiner Songs zustande, nasal wie er bisweilen daherkommt. Wenn man dann noch sieht, dass er z.B. "Burning Love" nur mithilfe von Texttafeln sicher über die Bühne bekommt (wer weiß, bei welchen Songs das noch der Fall war, und man die Tafeln einfach nur nicht sieht?!), dann kann man nur unschwer zu dem Eindruck gelangen, dass da irgendwas nicht ganz richtig läuft.

Ich gehe schwer davon aus, dass diese ganzen von mir monierten Punkte hauptsächlich auf seine Selbstmedikation zurückzuführen sind. Nervosität und Lampenfieber sollte doch normalerweise irgendwann überwunden sein. Dann ist man doch wohl "drin" in seiner Show und wird lockerer. Ich glaube, er konnte es an diesem Abend schlicht nicht besser.

Ich will Aloha nicht madig machen. Ich sehe die Show auch immer wieder mal gerne. Ich finde auch, dass da tolle Performances enthalten sind, keine Frage. Und bei dem wenigen, was wir an hochwertig aufgezeichneten Konzerten der '70er Jahre haben, bin ich eben auch froh, Aloha zu haben. Natürlich! Trotzdem sehe ich aber auch, dass das keine Top-Performance war. Das muss man sich gar nicht schönreden, oder irgendwelche wilden Erklärungsansätze herbeidichten. Aus heutiger Sicht ist es einfach unverkennbar, dass allerspätestens hier schon sichtbar wurde, dass es nur noch eine Richtung gab, nämlich leider bergab. Immer mal mit leichten Ausschlägen nach oben, aber die Tendenz ist klar.
Folgende Benutzer bedankten sich: Honeybee

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

Mehr
20 Jan. 2020 00:13 - 20 Jan. 2020 00:28 #930483 von Gypsy
Gypsy antwortete auf Elvis - Aloha From Hawaii
Mit angezogener Handbremse?
Die Geschmeidigkeit von CCRider bei Aloha kann man müde finden, aber sie war wahrscheinlich genau so gewollt gewesen. Nach Hound Dog bringt er einen Joke, den wenn man ihn richtig versteht, nur verdeutlicht das der Song nicht mehr ernst gemeint ist und lediglich als Pausenfüller und als Parodie dargeboten wird. Hingegen liefert er bei Mountain, steamroller, my way, it's over, stop loving you, what now my love, welcome, remember you, trilogy, big hunk akzeptabele bis grandiose Versionen ab. Da kann ich keine angezogene Handbremse erkennen.
Man kann Aloha nicht mit 69/70 vergleichen. Das ist wie als wollte man Äpfel mit Birnen vergleichen. Wir sprachen ja schon von einem Image Wandel bzw einer Entwicklung seiner Performance. Das Konzept der Aloha Show war keine RocknRoll Show. Die Oldis dienten nur als Vehikel. Und sie passen hier sogar.
Mit graziös mein ich das königliche(seine Krone wird ihm ja am Ende aus dem Publikum gereicht, was sicher kein Zufall war sondern im Drehbuch stand) , anständige, posenreiche, seinen Style gepaart mit den 3 Oktaven umfassenden Gesang. Das war kein Rocker, das war der King of Entrainment. Ich denke genau so wollte er sich damals verkaufen.
Aber klar, die Show hatte auch ihre Schwächen. Suspicious Minds war etwas flach. Da hätte er mehr Druck in die Stimme legen müssen. Warum weshalb er es nicht getan hat, wissen wir nicht. Ihm bei diesem Event Lustlosigkeit zu unterstellen, wird ihm nicht gerecht. Und am Drogenkonsum kann es auch nicht gelegen haben. Wenige Minuten später schmetterte er eine Hammer Version von Trilogy hin, die wahrscheinlich seine Beste war. Ich habe keine Ahnung. Vielleicht wollte er ähnlich an den Song heran gehen wie bei CCRider, aber hat es vermasselt.
Letzte Änderung: 20 Jan. 2020 00:28 von Gypsy.
Folgende Benutzer bedankten sich: Whitehaven

Bitte Anmelden oder Registrieren um uns Deine Meinung zu dem Thema mitzuteilen.

Moderatoren: Mike.S.