Johnny Cash

Ok, diese Aussage relativiert das allgemeine Hochgejubele dieser Aufnahmen etwas.

Sicherlich sind die Sessions für Cash-Fans interessanter als für "normale Musikhörer".

Die brauchen auch kein "Elvis In Concert 77" und keine "Sinatra Duets 1993" und vielleicht auch keine "McCartney krächst 2009 noch einige Beatles-Hits live" mehr, aber die jeweiligen Fans eben schon.

Dass er Cash dazu gebracht hat, doch noch weiter aufzunehmen und zwar so, wie er das selber wollte. Egal wie man die Aufnahmen findet, es war das, was Cash machen wollte. Noch mehr "Chicken in black"'s hätten seiner Karriere nicht gut getan.... und meinen Ohren auch nicht

Richtig. Das hat MW in seiner Antwort, dass Cash ja schon immer eher sparsam instrumentiert gewesen sei, gar nicht berücksichtig. Der Musikstil ist ein gänzlich anderer.

Oder anders gefragt, wofür genau würdet Ihr zunächst einmal Rick Rubin danken?

Wofür man ihm sehr wahrscheinlich danken kann, ist, dass er den Mann noch mal aus der Versenkung geholt und ihm ein hochgelobtes Alterswerk beschert hat. Und: Die Art der Produktion hat sicherlich irgendwo Schule gemacht. Dieses ganz nahe (sprich: laute), intime, scheinbar "rauhe" und "unbearbeitete". "Belassen", "natürlich." Eben diese Sorte Musik, zu der ein sepiafarbenes Artwork mit "Zerkratzt-Optik" passt. Gefallen tut mir das allerdings nicht. Ich bin bei so etwas automatisch skeptisch. Außerdem hasse ich den Mann dafür, den Loudness War begonnen zu haben.

Naja, bei Vol. 1 eben (und immer mal wieder auch bei den anderen Scheiben) nur er und ´ne Gitarre.

Korrekt ausgedrückt: Bei Vol. 1 nur er und 'ne scheiße gespielte Gitarre.

Außerdem hasse ich den Mann dafür, den Loudness War begonnen zu haben.

Volle Zustimmung, die größte Seuche in der Musikgeschichte, neben der Einführung von MP3 und Dieter Bohlen. Aber mal ehrlich, wäre es Rubin nicht gewesen, wäre es ein anderer gewesen. Früher oder später wäre man auf diesen Trichter gekommen.

Hatte dieser Tage mal die CD "The Dream Of The Blue Turtles" von Sting im Player - by the way eins der besten Pop-Alben EVER. Mann, ist die LEISE! Aus Spaß mal die Wellenform auf dem PC angeguckt - bei "Moon Over Bourbon Street" schon im Bereich des Unsichtbaren. Aber die Scheibe klingt auch nach 25 Jahren noch hammergeil. Im Gegensatz zu dem hochgezogenen, übersteuerten und plattkomprimierten Mist von heute.

Korrekt ausgedrückt: Bei Vol. 1 nur er und 'ne scheiße gespielte Gitarre.

UND auch noch scheiße aufgenommen.

Außerdem hasse ich den Mann dafür, den Loudness War begonnen zu haben.

Himmel!

Oder anders gefragt, wofür genau würdet Ihr zunächst einmal Rick Rubin danken?

Dafür.


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Volle Zustimmung, die größte Seuche in der Musikgeschichte, neben der Einführung von MP3

MP3 ist genial.

Sacht ma: Sollte ich mir die Cash-Alben vielleicht doch einmal anhören? Bin gerade am Runterladen. Alle "American" in FLAC.