Careless Love - Elvis Presley 1958 - 1977

Dieser schon teils fast zynische Unterton des Autors schwingt dabei immer mit.

einen zynischen unterton kann ich bei guralnick eigentlich nicht vernehmen. es gibt im buch durchaus einige positive highlights (z.b. die beschreibung des 68er specials oder der 69er sessions), auf die du dich freuen darfst.
man sollte auch nicht vergessen, den ersten band "last train to memphis" über die frühen jahre zu lesen.
guralnick deutet die spätere karriere von elvis als "unmaking", was ich eher mit "demontage" übersetzen würde als mit "niedergang" (da hat es sich der deutsche übersetzer zu einfach gemacht). ich persönlich finde, dass da viel von einer tragödie drin ist, aber es gibt auch fans, die das überhaupt nicht so sehen, und für die elvis in jeder phase seines lebens gleich toll war.
wenn man sich mal von der kindlichen elvisverehrung lösgelöst hat, mit der wir ja fast alle unsere fankarriere in jungen jahren begonnen haben, findet man zu einer realistischeren einschätzung. aber es bleibt noch immer genug bewundernswertes am menschen elvis und vor allem an seiner musik.

guralnick deutet die spätere karriere von elvis als "unmaking", was ich eher mit "demontage" übersetzen würde ...

Was wurde demontiert? Die Kunst, der Mensch oder einfach nur das Wunschbild, was viele von Elvis hatten?

alle drei, würde ich sagen.

In erster Linie letzteres, auch bei Guralnick selber.

In erster Linie letzteres, auch bei Guralnick selber.

Wahrscheinlich aber auch der Mensch. Die Musik wohl weniger.

In erster Linie letzteres, auch bei Guralnick selber.

Das ist aber kein "Wunschbild", das viele hatten, sondern die Folge eines kalkuliert kolportierten Images. Wenn Elvis, beispielsweise, den knallharten Anti-Drogenkämpfer gibt, in Wahrheit aber der Dichteste von allen war, kann man ja niemandem Fantasterei vorwerfen, weil er zunächst ersteres geglaubt hat.

Ich meinte das jetzt weniger auf den Privatmann bezogen (da gab es ja neben der Drogen-Illusion auch noch die treuer-Ehemann-Illusion), sondern auf das künstlerische Image, von wegen Rock'n'Roll-Rebell.

, von wegen Rock'n'Roll-Rebell.

Den hat er ja nunmal aber anfangs auch gemimt. Kann man auch niemandem vorwerfen, daß er ihm das abgekauft hat und sich, gegebenenfalls enttäuscht abwendet.

Den hat er ja nunmal aber anfangs auch gemimt.

Eigentlich nicht.

Eigentlich nicht.

Okay, er hat die Rolle so ausgefüllt, daß der Eindruck gewonnen werden konnte.