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Elvis By The Presleys
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Im Prinzipt hatte er ja doch eine "Botschaft".Elvis hat das alte deutsche Volkslied "Muss i denn" gesungen, und das Lied muss ihm sogar gefallen haben, sonst hätte er nicht 1975 noch spontan den deutschen Text größtenteils korrekt aus dem Hut zaubern können.
Würde sich hierzulande einer der Oberlehrer Grönemeyer oder Westernhagen oder Naidoo mit Heino auf die Bühne stellen und ein Volkslied anstimmen? Nie im Leben!
Und deswegen hatte Elvis - der laut seinen pseudointellektuellen Kritikern angeblich keine Botschaft gehabt haben soll - der Welt so viel mehr zu sagen als all die Klugsch...
Ok, keine textliche - der Mann war Musiker und kein Poet.
Aber seine Botschaft war: Hört Euch Musik an und findet sie gut, oder schlecht, aber laßt Euch nicht vordiktieren, was gut oder schlecht sein muß.
Elvis Musikgeschmack war glücklicherweise genauso vielseitig wie seine Stimme und seine Art, verschiedene Stilrichtungen aufzugreifen und zu interpretieren. Das kann man nicht von allzuvielen Musiker sagen - aber auch nicht verlangen, da Elvis nunmal ein Ausahme-Talent mit einer Ausnahme-Stimme war.
Aber er überwand Grenzen (bzw. noch besser: Er sah erst gar keine Grenzen), die für viele unüberwindbar sind, weil er musikalisch nicht auf dem "hohen Roß" saß, auf dem die von Dir genannten Herren und manch andere Musiker vielleicht sitzen.
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Richtig!Er sah erst gar keine Grenzen...
Und zwar nicht, weil er - wie seine Kritiker gerne behaupten - zu blöd dafür war, sondern weil er zu klug dafür war!
Dass er sich z.B. mit den Sweet Inspirations eine schwarze Backgroundgruppe auf die Bühne holte und daran auch festhielt, als er deswegen Schwierigkeiten mit den Veranstaltern in Houston bekam, war ein so viel mutigeres und wertvolleres Statement als die ganzen bequemen Lippenbekenntnisse der Weltverbesserer dieser Zeit, die ihm ironischerweise auch noch fehlendes gesellschaftliches Engagement vorwarfen.
Elvis hat sich nie öffentlich zu politischen und weltanschaulichen Fragen geäußert, weil er der Meinung war, dass ein Entertainer seinen Job machen soll, und ein Politiker den seinen. Ich kann mir obendrein auch gut vorstellen, dass er verhindern wollte, dass seine Fans seine politischen Ansichten kritiklos übernähmen, während viele andere Künstler sehr verantwortungslos mit der unkritischen Hingabebereitschaft ihrer Fans umgegangen sind. Aber wenn man genau hinsieht, dann hatte Elvis sehr wohl eine Botschaft, eine Haltung, eine Mission, klar und deutlich: Nachzulesen oben bei Hunk!
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Hatte ich Dich einige Seiten zuvor falsch verstanden, oder hast Du Deine Ansichten geändert ?@ Vipassana: Großartig! Endlich sagt es mal jemand!
Der Tenor der Elvis-Kritiker und Anti-Film-Fans geht ja immer dahin, dass Elvis in den 60ern keine "inhaltsschwerere" Musik gemacht hat, nicht experimentell war, keine weltbewegenden Aussagen tätigte. Tat er nicht, und wenn ich ehrlich bin, war es gut so, denn es passte gar nicht zu ihm. "In the ghetto" und "If I can dream" sagen doch alles, was es von seiner Seite zu sagen gab! Elvis war Elvis, und nicht Bob Dylan.
Und vor allem: Warum sollte Elvis nachmachen, was alle anderen tun, und Trends hinterherlaufen? Das Großartige an Elvis war doch, dass er in den 50ern Trends gesetzt hat und alle ihn nachmachten. Warum sollte er dann in den 60ern zur Kopie seiner Kopien verkommen? Das hatte er nicht nötig!
Richtig, die 60er bestanden nicht nur aus Protestsongs und psychedelischer Musik. Genauso wenig, wie die 50er nur Rock'n'Roll waren und die 70er nur Glam Rock und Discomusik. Im Gegensatz zu heute gab es in diesen Jahrzehnten noch eine vielfältige Musikkultur, und in Deutschland boomte obendrein der Schlager, was heute immer totgeschwiegen wird.
Zwei der größten Hits der 60er waren Dean Martins "Everybody loves somebody" und Frank Sinatras "Strangers in the night" - verdammt weit entfernt vom 60er-Klischee!
Und in ihrer englischen Heimat schafften die Beatles mit "Penny Lane" nicht Platz Eins der Charts, weil dieser "blockiert" war von Engelbert Humperdinck mit "Release me" - noch Fragen?
Als Beispiel ein früheres Zitat von Dir:
Nein, Elvis war ja auch 1960-61 sehr erfolgreich, und zwischendurch als Schauspieler. Ich sagte doch nur, dass er 1963-1968 (kurz vorm Special) als Sänger keinen großen Marktwerkt hatte.
Und damit meine ich den KOMMERZIELLEN MARKTWERT! Ich persönlich liebe etliche Aufnahmen aus dieser Zeit, die waren wunderschon! Hatten nur mit dem, was sich damals verkaufen ließ, nicht viel zu tun. Das muss man differenzieren!
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Ich kann jetzt so direkt den Widerspruch in meinen Äußerungen nicht finden... Bitte klär mich auf!Hatte ich Dich einige Seiten zuvor falsch verstanden, oder hast Du Deine Ansichten geändert ?
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- Danny Fisher
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Vor Jahren - es ist schon sehr lange her - habe ich mal in irgendeinen Buch gelesen, dass Elvis mal in einem Interview zu einem Reporter folgendes gesagt haben soll:Aber seine Botschaft war: Hört Euch Musik an und findet sie gut, oder schlecht, aber laßt Euch nicht vordiktieren, was gut oder schlecht sein muß.
"Erklären Sie mir mal den Unterschied zwischen guter und schlechter Musik." Die Frage konnte ihm natürlich nicht zufriedenstellend beantwortet werden, denn für jeden ist gut oder schlecht etwas anderes. Diesen Satz habe ich aber niemals vergessen. Er zeigt die Weitsichtigkeit und Weisheit, die Elvis zweifellos hatte, was den Musikgeschmack der Menschen insgesamt anging.
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- Taniolo
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Wunderbar!Ich kann mir obendrein auch gut vorstellen, dass er verhindern wollte, dass seine Fans seine politischen Ansichten kritiklos übernähmen, während viele andere Künstler sehr verantwortungslos mit der unkritischen Hingabebereitschaft ihrer Fans umgegangen sind.
... with a barefoot ballad you just can't go wrong.
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Fällt dir das mit dem Leitbild jetzt noch immer schwer?Im Prinzipt hatte er ja doch eine "Botschaft".
Ok, keine textliche - der Mann war Musiker und kein Poet.
Aber seine Botschaft war: Hört Euch Musik an und findet sie gut, oder schlecht, aber laßt Euch nicht vordiktieren, was gut oder schlecht sein muß.
Elvis Musikgeschmack war glücklicherweise genauso vielseitig wie seine Stimme und seine Art, verschiedene Stilrichtungen aufzugreifen und zu interpretieren. Das kann man nicht von allzuvielen Musiker sagen - aber auch nicht verlangen, da Elvis nunmal ein Ausahme-Talent mit einer Ausnahme-Stimme war.
Aber er überwand Grenzen (bzw. noch besser: Er sah erst gar keine Grenzen), die für viele unüberwindbar sind, weil er musikalisch nicht auf dem "hohen Roß" saß, auf dem die von Dir genannten Herren und manch andere Musiker vielleicht sitzen.
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- Harty
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Zitat (Big Hunk @ 6. 07. 2005, 14:45)
Im Prinzipt hatte er ja doch eine "Botschaft".
Ok, keine textliche - der Mann war Musiker und kein Poet.
Aber seine Botschaft war: Hört Euch Musik an und findet sie gut, oder schlecht, aber laßt Euch nicht vordiktieren, was gut oder schlecht sein muß.
Elvis Musikgeschmack war glücklicherweise genauso vielseitig wie seine Stimme und seine Art, verschiedene Stilrichtungen aufzugreifen und zu interpretieren. Das kann man nicht von allzuvielen Musiker sagen - aber auch nicht verlangen, da Elvis nunmal ein Ausahme-Talent mit einer Ausnahme-Stimme war.
Aber er überwand Grenzen (bzw. noch besser: Er sah erst gar keine Grenzen), die für viele unüberwindbar sind, weil er musikalisch nicht auf dem "hohen Roß" saß, auf dem die von Dir genannten Herren und manch andere Musiker vielleicht sitzen.
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- Blues Boy
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Ich hatte es so verstanden, dass Elvis aus Deiner Sicht nur keinen kommerziellen Wert als Musiker hatte, weil er den Beatles und Stones "hinterher hing"! Und wie Du im letzten Posting ja auch erkanntest, war der Musik-Markt der 60er ja weitaus größer.Ich kann jetzt so direkt den Widerspruch in meinen Äußerungen nicht finden... Bitte klär mich auf!
Ich hatte ursprünglich das Gefühl, dass Du die 60er eigentlich auch im wesentlichen auf eine Sparte (Dylan, Beatles etc.) reduziert hast - zumindest was das kommerziell Erfolgreiche angeht..
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