Polk Salad Annie

Also, wenn das tatsächlich stimmt, dass Londin und Keister keinerlei Proben absolvieren konnten (da Elvis das im Trubel der Abreise als nicht nötig erachtete - man muss sich das einmal vorstellen!), dann wird m.E. deutlich, wie hervorragend beide Musiker gespielt haben. Dass die überhaupt die Lieder gekannt haben...

Das ist eine unglaubliche Leistung, da gibt es kein Vertun. Es ist auch nicht fair, die Ersatzmusiker dann an der Stammtruppe zu messen, die den Stiefel im Shlaf runterspielen konnte und jede von Elvis' Stimmungen und Besonderheiten aus dem Effeff kannte.

Um wieder zum Thread zurückzukehren: Bob Lanning hatte - im Gegensatz zu Londin - ausreichend Proben und obendrein ein diszipliniertes, festgelegtes Programm zu spielen, daher fällt er noch deutlicher ab.

Habe die "Holding back the years" jetzt komplett aufmerksam gehört und vornehmlich aufs Schlagzeug geachtet. Hut ab vor Larrie Londin - über den größten Teil der Show steht er Ronnie Tutt in nichts nach. Er hat zwar einen eigenen, anderen Stil, ist aber keinen Deut schlechter. Nur die beiden ersten Nummern ("See See Rider" und "I got a woman") kriegt er nicht so beschwingt hin, wie ich bereits sagte. Das klingt zu statisch, fast wie ein Marsch. Und "Steamroller Blues" groovt nicht, da kackt er auch ab. Aber der Song ist ohnehin zu schnell und gehetzt - doch selbst da hat Ronnie die Kurve noch gekriegt und ihn irgendwie zum Knallen gebracht. Ansonsten: Larrie Londin - ein großer Mann!

Ich kann es mir aber nicht verkneifen, das nochmal loszuwerden: Nachdem ich mich aus gutem Grund seit langem schon davor drücke, Live-Aufnahmen nach Memphis '74 zu hören, weiß ich jetzt auch wieder warum: Es ist ein Jammer! Zwei Nummern ("And I love you so" und "Hurt") sind so gerade an der Grenze zum erträglichen gesungen, der Rest ist unter aller Sau. Da rollen sich einem die Fußnägel hoch, meine Fresse...

Singt er auf der "Holding Back The Years" seine Scherzversion von "You Gave Me A Mountain", oder war das am 20.3.1976?

Er singt "...blamed for the loss of his eyes..." und kriegt sich darüber den Rest des Songs nicht mehr ein. Wenn Du das mit "Scherzversion" meinst, dann ja.

Es git genügend Konzerte nach Memphis 74, die klasse sind.
Las Vegas August 74
März 75
Dezember 75
Dezember 76

Aber wenn man Vorurteile besitzt und sich eine Meinung bildet,ohne je einen Überblick über die Jahre zu besitzen,dann mal einfach gar nichts dazu sagen.

Es git genügend Konzerte nach Memphis 74, die klasse sind.
Las Vegas August 74
März 75
Dezember 75
Dezember 76

Sind das Konzerte? Das sind für mich nur Monate. Der einzige von den Monaten, die Du aufgezählt hast, aus dem ich ein einziges halbwegs erträgliches Konzert kenne, ist diese Opening Show vom August 1974.

Und wenn ich mir die Frage erlauben darf: Was hat Elvis im Dezember 1976 getan, das irgendetwas mit singen zu tun hatte?

Aber wenn man Vorurteile besitzt und sich eine Meinung bildet,ohne je einen Überblick über die Jahre zu besitzen,dann mal einfach gar nichts dazu sagen.

Ich habe keine Vorurteile, aber Du bist offensichtlich taub.

Habe die "Holding back the years" jetzt komplett aufmerksam gehört und vornehmlich aufs Schlagzeug geachtet. Hut ab vor Larrie Londin - über den größten Teil der Show steht er Ronnie Tutt in nichts nach. Er hat zwar einen eigenen, anderen Stil, ist aber keinen Deut schlechter. Nur die beiden ersten Nummern ("See See Rider" und "I got a woman") kriegt er nicht so beschwingt hin, wie ich bereits sagte. Das klingt zu statisch, fast wie ein Marsch. Und "Steamroller Blues" groovt nicht, da kackt er auch ab. Aber der Song ist ohnehin zu schnell und gehetzt - doch selbst da hat Ronnie die Kurve noch gekriegt und ihn irgendwie zum Knallen gebracht. Ansonsten: Larrie Londin - ein großer Mann!

Ich kann es mir aber nicht verkneifen, das nochmal loszuwerden: Nachdem ich mich aus gutem Grund seit langem schon davor drücke, Live-Aufnahmen nach Memphis '74 zu hören, weiß ich jetzt auch wieder warum: Es ist ein Jammer! Zwei Nummern ("And I love you so" und "Hurt") sind so gerade an der Grenze zum erträglichen gesungen, der Rest ist unter aller Sau. Da rollen sich einem die Fußnägel hoch, meine Fresse...

Bei der Show ist Elvis ja auch mal wieder dicht bis zum sprichwörtlichen Stehkragen. Schön zu hören, wenn er den Zettel vorlesen soll. Aber vielleicht war auch nur Scfrift so schlecht zu entziffern.

Schön zu hören, wenn er den Zettel vorlesen soll.

An der Stelle habe ich allerdings auch einen spontanen Kackreiz bekommen. Wobei die Ansage auch nur eine konsequente Anpassung an den zu Gehör gebrachten Gesang ist.

Das waren auch Monate und Tourneen, wo er gut war.
Aber deine Wortwahl ist ja wieder absolut gehobener Standard.

Zu Las Vegas 74. Hör dir die FTD an.
Zu März 75, die Opening Night,Big Boss Man etc.
Elvis ist stimmlich und vom Programm her abwechslungsreicher als noch im Sommer davor.
Dezember 75 die Shows vom 13.12.75, die Opening Night.
Mit vielleicht der besten Version von Burning Love.
m Dezember 76 eigentlich jede Show bis zum New Years Eve.
Im Sommer 75 einfach mal Asheville oder Uniondale hören.

Aber da hast Du ja was an den Ohren....

Ich habe die Klamotten oft genug gehört, um behaupten zu können, dass sie unter aller Sau sind - abgesehen von Vegas 74, das noch erträglich war. Es geht nicht ums Repertoire, auch nicht um die Band, die ist fast immer klasse. Es geht einzig und allein um die Darbietung von Elvis, und die ist unterirdisch - vor allem gemessen an dem, was Elvis zu leisten im Stande war.

Vielleicht hören wir da tatsächlich mit anderen Ohren. Du bist ein Fan, der so ziemlich alles gut findet, was Elvis gemacht hat - okay. Und ich bin ein Fan, der nur das gut findet, was Elvis gemacht hat, das auch gut war - auch okay.

Und was meine Wortwahl anbetrifft: Auf die gleiche Weise, wie ich die genialen Sachen in den höchsten Tönen loben und mit überschwenglichen Superlativen belegen darf, muss es mir auch erlaubt sein, den Mist Mist zu nennen.