Roger Cicero

Also das ist schon einmal die Gemeinsamkeit Nr1. Gut gemacht Earlchen, darfst Dich wieder setzen

Das Orchester und einige der Arrangements (soweit sie tatsächlich original und nicht abgekupfert sind) find ich gut. Einige (nicht alle) der Songtexte sind es auch (und es ist ja nicht das einfachste, die deutsche Sprache "zum Swingen" zu bringen)... na, jetzt fehlt nur noch einer, der sie auch richtig singen kann. RC ist es nicht.

Bernhard.

Ich habe mir die CD heute nochmal aufmerksam angehört. Nach wie vor finde ich sie sehr gut, aber etwas an der Stimme stört mich. Handwerklich kann er's, aber es ist vielleicht auch nur mein persönlicher Geschmack als langjähriger Sinatra-Fan, dass ich mir hierzu eine reifere, vielleicht tiefere und sonorere Stimme gewünscht hätte. Roger Cicero klingt fast bubenhaft frisch, während die Texte sehr männerhaft sind. Vielleicht liegt da das Problem.

Dennoch, je öfter ich die CD höre, desto mehr gewöhne ich mich an Rogers Stimme. Alles in allem eine großartige Sache, und ich wünsche ihm einen langen und großen Erfolg, weil er intelligente und handgemachte Musik mit guten deutschen Texten wieder in die Charts gebracht hat. Ein Schritt in die richtige Richtung!

Roger Cicero klingt fast bubenhaft frisch, während die Texte sehr männerhaft sind. Vielleicht liegt da das Problem.

Was soll "männerhaft" eigentlich sein???

Ich glaub gar nicht, daß das "Problem" in "bubenhaft vs männerhaft" oder so (und was auch immer das dann sein sollte) liegt - eher darin, daß sich ein sicher handwerklich guter und aufstrebender Sänger an Songs versucht, denen er als Interpret zu keiner Zeit gewachsen ist. Die Texte selbst sind wie gesagt streckenweise echt klasse, und haben viel mehr Esprit als viele frühere Übersetzungen amerikanischer Standards, aber vom Esprit bringt RC für meinen Geschmack halt gar nix gesanglich rüber. Manches Stück wünsch ich mir da mal von einem Tim Fischer gesungen oder sonst einem, der "mehr" singt als nur Noten.

Bernhard.

Leider mußte ich gestern bei einem TV Auftritt von Roger feststellen, dass er absolut nicht Playback singen kann und das er bei dem Versuch richtig besch**** auchschaut. Da hätte ich mir ein wenig mehr überzeugende Leistung gewünscht bei einem Profi
Seine neue Single die er damit vorstellte ist dafür um so schöner "Ich atme ein"

Wenn ich mir die CD alle paar Wochen mal anhöre muß ich immer wieder feststellen wie gut doch das Orchester und die musikalische Umsetzung ist. Allein dafür verdient er die Aufmerksamkeit die seine CD ja auch bekommt. Vergoldet hat er sie ja schon

Leider mußte ich gestern bei einem TV Auftritt von Roger feststellen, dass er absolut nicht Playback singen kann und das er bei dem Versuch richtig besch**** auchschaut. Da hätte ich mir ein wenig mehr überzeugende Leistung gewünscht bei einem Profi

Auch wenn es für den Fernsehzuschauer doof aussieht, aber eigentlich spricht das ja für ihn. Für einen echten Musiker ist es die absolute Oberhölle, zu einem Vollplayback zu mimen. Leider zwingen die Plattenfirmen und Sendeanstalten die Künstler heutzutage dazu, im TV nur Vollplayback zu machen. Es gibt diverse, die das nicht "können", wobei von denen hinter vorgehaltener Hand behauptet wird, sie machen es extra, aus stillem Protest, dass sie nicht live singen dürfen. Stefan Raab hat es bei D.T. Heck einmal ganz offensichtlich gemacht, indem er den Mund einfach zugelassen hat, während das Playback lief. Dafür hat man ihm dann anschließend die Gage nicht ausgezahlt.

Von der Qual des Playback singens mal abgesehen, machte er einen eher unsympathische Eindruck auf mich.
Seine Lippen waren eben nicht nur unsynchron sondern die Mimik auch nicht besonders freundlich.

Er will mit solchen Auftritten doch sein Produkt verkaufen, wenn er keinen Bock auf so etwas hat, soll er es halt
ablehnen bei solchen Shows aufzutreten.

Warhscheinlich zwingt ihn auch hier deine Plattenfirma dies zu tun

Nur wenn er sich zu einer Profimusiker Laufbahn entscheidet, dann muß er mit alle diesen auch Negativfaktoren abfinden.

Keine Frage, würde ich in solchen Shows auch lieber live Auftritte sehen, doch wenn dann eben Playback sein muß,
dann doch bitte ein ansehnliches.

Hier kam für mich als Zuschauer ein doppelter Schmerz. Erstens die 100 fach gehörte CD Aufnahme dargeboten zu bekommen und dann
noch ein sehr unharmonisches Bild. Da das Bild in diesem Falle das einzige gewesen wäre was den Auftritt lohnenswert gemacht hätte,
hat er hier diesem Auftritt das letzte genommen was noch drin war.

Irgendwie war es bloß die Faszination des angewidert seins, die mich nicht umschalten lies

Es geht besser und sollte einfach besser sein bei einem Profi. Ich verlange ja keine Lippensynchronheit wie bei einem PA.
Der sogar gesprochene Teile so perfekt rübergebracht hat wie kein anderer den ich kenne.

Und was Raab macht ist für mich kein Vorbild für andere Musiker. Er ist neben dem Musiker eben auch immer Provokateur und Komiker und da
kann er so eine Sache wie ein Playback absichtlich auffliegen lassen eben eher bringen wie ein 100% Musiker.

Warhscheinlich zwingt ihn auch hier deine Plattenfirma dies zu tun

Nicht die Plattenfirma, sondern der Vertrag, den er mit selbiger geschlossen hat. Also schon selber schuld.

Es ist heute im Pop-Sektor Bestandteil eines Plattenvertrags, dass man jeden Fernseh-Auftritt machen muss - meistens auch noch ohne Kohle. Und nicht nur, dass es meist keine Gage gibt - oftmals müssen die Plattenfirmen sogar dafür bezahlen, dass ihre Künstler in diversen TV.Sendungen ihr Liedchen trällern dürfen, denn streng genommen ist es ja Werbung.

Es ist gleichzeitig Fluch und Segen. Einerseits hasst jeder echte Musiker diese mistigen Fernseh-Auftritte, auf der anderen Seite ist das so ziemlich die einzige Art, seine Musik einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Elvis ist ja auch dank des Fernsehens zum Superstar geworden. Aber er durfte wenigstens noch live spielen.

gab es in den 50ern schon TV Playback Auftritte?

Ja. Mario Lanza hat mal einen hingelegt, weil es nicht möglich war, die Aufnahme live zu reproduzieren. Danach gab es einen Riesenskandal, sogar mit juristischen Konsequenzen. Es hagelte Betrugsklagen, Verantwortliche beim Fernsehen mussten ihre Sessel räumen, und Mario Lanza hatte einen massiven Karriereknick, von dem er sich nie wieder ganz erholt hat.