Freddy Quinn

Klar, ich bin da ja als Zuschauer auch nicht besser. Bei Simon & Garfunkel erwartete ich für das Geld auch all die bekannten Songs, während ich bei Elton John zum Dauergähner werde, wenn er nur seine Greatest Hits abspult, auch wenn er damit schon locker 4 Stunden gefüllt kriegen würde. Kommt halt immer darauf an, wie sehr man sich für einen Künstler interessiert.

Nach wie vor finde ich immer noch am besten, wie Udo Jürgens das handhabt: In der ersten Hälfte der Show kommen hauptsächlich neue und unbekanntere Titel, in der zweiten feuert er dann vornehmlich seine Kracher ab. So ist für jeden was dabei.

ich habe ja vor 5 jahren auch eines seiner "abschiedskonzerte" gesehen.
er gab sich wirklich arrogant, aber sein repertoire war breit gefächert. er hat geschnulzt, gerockt und sogar gerappt und ist mit über 70 akrobatisch auf der bühne rumgetänzelt, das fand ich schon beeindruckend.

Ein dufter Typ, dieser Freddy Quinn!

ich habe irgendwie nie einen Zugang zu ihm finden können er wirkt irgendwie arrogant und unnahbar

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Nach wie vor finde ich immer noch am besten, wie Udo Jürgens das handhabt: In der ersten Hälfte der Show kommen hauptsächlich neue und unbekanntere Titel, in der zweiten feuert er dann vornehmlich seine Kracher ab. So ist für jeden was dabei.

Bei Udo Jürgens liegt die Sachlage aber auch ein bisschen anders.
Seine größten Hits sind ja (anders als bei anderen Künstler) praktisch durch die Bank deckungsgleich mit seinen Besten und eben NICHT der kleinste gemeinsame Nenner.

Bei Udo Jürgens liegt die Sachlage aber auch ein bisschen anders.
Seine größten Hits sind ja (anders als bei anderen Künstler) praktisch durch die Bank deckungsgleich mit seinen Besten und eben NICHT der kleinste gemeinsame Nenner.

Das sehe ich anders. Natürlich sind einige der bekanntesten Songs auch geniale Teile, vielleicht nur ein bisschen zu abgenudelt - aber ich persönlich mag wesentlich lieber diese genialen Teile, die nicht radiotauglich sind und auf irgendwelchen LPs ihr Dasein fristeten. Das hat aber sogar seine Plattenfirma erkannt und vor vielen Jahren schon die Reihe "Lieder, die im Schatten stehen" herausgebracht, die sich immenser Beliebtheit erfreut unter Leuten, die halt nicht nur "Griechischer Wein" und "Aber bitte mit Sahne" hören wollen. Oder die aktuelle CD "Lieder voller Poesie", wo außer "Merci Cherie" kein einziger Hit drauf ist, aber Sprach-Papst Florian Sick die lyrischen Texte eher unbekannterer Songs im Booklet kommentiert.

Wie gesagt, ich kann die Hits nicht mehr hören, bei "Ich war noch niemals in New York" gehe ich laufen, obwohl es eine tolle Nummer ist - nur dummerweise verstehen die Deppen, die das immer laut mitgrölen, gar nicht, dass der Song genau diese Leute auf die Schippe nimmt. Ich freue mich, dass er auf seiner kommenden Sommer-Tournee (an der ich als Mitveranstalter glücklicherweise beteiligt bin) nur solo am Klavier spielt und dabei halt größtenteils die unbekannteren Nummern mit Tiefgang zu Gehör bringt.

Oh es gibt durchaus Sänger, bei denen das Qualitätsgefälle geradezu schwindelnd ist., Bill Ramsey ist ein gutes Beispiel.
Eigentlich ein super Jazz-Sänger und wird von der Allgemeinheit an Schrott wie "Pigalle" gemessen.
Ein Konzert auf irgendnem dritten Kanal mitten in der Nacht hat mich eines besseren belehrt.

Bei Udo Jürgens steht das ein bisschen anders find ich. Da muss man den Gewöhnungsfaktor einfach mal ausblenden, denn auch seine "Gassenhauser" haben eine gewisse Substanz.
"Dies ist ein ehrenwertes Haus" gehört übigens zu meinen ewigen Favoriten (wobei man da immer den Zeitgeist der 60er/70er im Hinterkopf haben muss).

Ich freue mich, dass er auf seiner kommenden Sommer-Tournee (an der ich als Mitveranstalter glücklicherweise beteiligt bin) nur solo am Klavier spielt und dabei halt größtenteils die unbekannteren Nummern mit Tiefgang zu Gehör bringt.

Ich erinnere mich. Da wäre ich echt so gern dabei gewesen - traurigerweise ist da ausgerechnet in dem Zeitraum nichts zu machen :doh:

Bei Udo Jürgens steht das ein bisschen anders find ich. Da muss man den Gewöhnungsfaktor einfach mal ausblenden, denn auch seine "Gassenhauser" haben eine gewisse Substanz.

Ja, das stimmt. "Aber bitte mit Sahne" ist bitterste Satire, dicke Omas fallen reihenweise beim Kaffeekränzchen tot um, das hatte seinerzeit sogar Sendeverbot in diversen Radiostationen. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

"Dies ist ein ehrenwertes Haus" gehört übigens zu meinen ewigen Favoriten (wobei man da immer den Zeitgeist der 60er/70er im Hinterkopf haben muss).

Auch eine großartige Nummer - toller, bissiger Text (der auch heute noch größtenteils aktuell ist) und ein geil rockender Groove.

*Ich war noch niemals in New York* läßt einen von Freiheit und Unabhängigkeit träumen. Ich mag dieses Lied sehr.

Eigentlich ist es ja ein sehr trauriges Lied, wenn man mal auf die Strophen achtet - der Spießer sitzt zuhause bei seiner nörgelnden Frau in der Mietskaserne, ist kreuzunglücklich und will ausbrechen, malt es sich schon aus, als er auf der Straße steht, traut sich dann aber nicht und geht mit eingezogenem Schwanz still leidend wieder zu seiner Alten hoch.