Freddy Quinn

Dazu passend die heutige Meldung aus der Tageszeitung:




Ein dufter Typ, dieser Freddy Quinn!

Ok, Freddy ist vielleicht nicht immer der sympathischsten Einer und meinethalben auch launisch, aber der Mann ist Vollprofi und macht sein Ding seit mehr als einem halben Jahrhundert, da würde es mich schon wundern, wenn er SO krass formuliert.

Als Vollprofi verhält man sich aber auch nicht so auf der Bühne, wie von mir oben erzählt.

Neulich saß ich in Hannover mit ein paar Kollegen aus Hamburg zusammen. Wir tauschten unsere unangenehmsten Promi-Erlebnisse aus und ich zog mal wieder meine alte Freddy-Geschichte heraus. Keinen der Anwesenden wunderte das, was ich zu erzählen hatte. "Ach, Freddy..." hieß es stoßseufzend-wissend.

Verbittert ist er, aber nicht, weil er nicht mehr angesagt ist wie die anderen Altstars. Seine letzte Tournee war äußerst erfolgreich. Aber anders als die oben genannten Udo Jürgens und Paul Kuhn hat er nie die künstlerische Anerkennung bekommen, die ihm zugestanden hätte. Der Mann ist wirklich ein großartiger Künstler, singt hervorragend, spielt Gitarre und Klavier, und spricht obendrein mehrere Sprachen. All das hat er bei seiner letzten Tournee mit einem sehr gut gemischten internationalen Repertoire gezeigt. Doch was wollen die Leute hören? "Junge komm bald wieder" und "La Paloma" - aber bitte auf deutsch. Paul Kuhn ist trotz seiner Schlager eine Jazz-Legende, und von Udo Jürgens weiß inzwischen auch jeder, dass er nicht nur ein Schlagersänger ist. Freddy Quinn ist es leider nie gelungen, als Künstler angemessen wahrgenommen zu werden. Das frisst ihn jetzt im Alter auf, das ist offensichtlich. Und auch verständlich.

Tja, so kann nunmal das Leben eines Künstlers sein.
Dafür hat er wenigstens dafür Ruhm und nicht zuletzt Geld.

VIele viele andere sind nicht minder begabt und haben nichts von alledem.

Freddy ist auch irgendwie nie über die Geschichte mit "Blue Spanish Eyes" hinweggekommen. Hätte er das mal für sich selber abgehakt, wäre es für ihn und andere erträglicher gewesen.

Ehrlich gesagt fand ich, dass Al Martino perfekt für den Song war.
Freddys Version ist echt gut (kenne den Auftritt), aber kommt da nicht ran.

Das frisst ihn jetzt im Alter auf, das ist offensichtlich. Und auch verständlich.

Daran "Schuld" ist er allerdings selber und nicht die Fans, die Konzertbesucher oder die Pressefotographen.
Wenn ich jahrelang meinen Schlagerkram singe, verkaufe und präsentiere, dann ist sowas ok und legitim. Aber dann mit fast 80 Jahren "plötzlich" festzustellen, daß "die Anderen" noch garnicht gemerkt haben wie viele Sprachen er kann und was er sonst noch so alles hätte singen und machen können?
Mmh. Da gabs doch auch mal die nette Geschichte (keine Ahnung genau wie/was da war) ...wo er ein "großes Angebot" aus den USA bekam, es aber ablehnte, dann machte es ein anderer und der "schaffte" dann damit den großen Wurf...
Gings da nicht um einen Song, der dann "ohne ihn" zum Welthit wurde?

Wir wissen nicht, was gewesen wäre wenn, aber es ist bitter für ihn, dass er nie die Chance hatte, nur wegen depperter juristischer Streitigkeiten. Wäre seine Aufnahme statt Al Martino in den USA veröffentlicht worden, so wie ursprünglich von Komponist Bert Kaempfert geplant, und wäre er dann baden gegangen, hätte er es für sich einfacher abhaken können, als so.

Daran "Schuld" ist er allerdings selber und nicht die Fans, die Konzertbesucher oder die Pressefotographen.
Wenn ich jahrelang meinen Schlagerkram singe, verkaufe und präsentiere, dann ist sowas ok und legitim. Aber dann mit fast 80 Jahren "plötzlich" festzustellen, daß "die Anderen" noch garnicht gemerkt haben wie viele Sprachen er kann und was er sonst noch so alles hätte singen und machen können?
Mmh. Da gabs doch auch mal die nette Geschichte (keine Ahnung genau wie/was da war) ...wo er ein "großes Angebot" aus den USA bekam, es aber ablehnte, dann machte es ein anderer und der "schaffte" dann damit den großen Wurf...
Gings da nicht um einen Song, der dann "ohne ihn" zum Welthit wurde?

DAS ist sicher 100%ig richtig.
Dass er mehr ist, als der Schlagerfutzi, davon habe auch ich bisher nie was gemerkt. Dann muss man sich halt so im Fernsehen präsentieren und nicht nur in Konzerten.

Wenn ich jahrelang meinen Schlagerkram singe, verkaufe und präsentiere, dann ist sowas ok und legitim. Aber dann mit fast 80 Jahren "plötzlich" festzustellen, daß "die Anderen" noch garnicht gemerkt haben wie viele Sprachen er kann und was er sonst noch so alles hätte singen und machen können?

Nein, er hat immer auch andere Sachen gemacht. Die wollte nur keiner hören. Einer Nana Mouskouri geht es in Deutschland genauso, die Köppe hier wollen auch nur "Weiße Rosen aus Athen" von ihr hören. Zum Glück kann sie damit gut leben, weil sie im Rest der Welt eine anerkannte Jazz- und Chanson-Sängerin ist. Freddy hat nichts von dem. Denken wir mal an Roy Black, der daran zerbrochen ist - auch wenn er es selber schuld war, nebenbei bemerkt.

Mmh. Da gabs doch auch mal die nette Geschichte (keine Ahnung genau wie7was da war) wo er ein "großes Angebot" aus den USA gekam, es aber ablehnte, dann machte es ein anderer und der "schaffte" dann damit den großen Wurf...
Gings da nicht um einen Song, der dann "ohne ihn" zum Welthit wurde?

Wenn das die Geschichte mit "Blue spanish eyes" war, dann war das nicht ganz so.