file Freddy Quinn

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04 Apr. 2007 14:51 #576097 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Freddy Quinn

Dann muss man sich halt so im Fernsehen präsentieren und nicht nur in Konzerten.

Du darfst nicht von der naiven Vorstellung ausgehen, dass der Künstler bestimmt, was er im Fernsehen präsentieren darf. Die zeichnen ein zweistündiges Konzert auf und schneiden es auf eine Stunde zusammen. Und rat mal, welche Titel als erste rausfliegen? Und wenn dem Künstler das nicht passt, sagt das Fernsehen halt, dann es gibt gar keine Ausstrahlung, und fertig. Denken wir nur mal an Elvis '68 und die Bordell-Szene...

Vielen ist nicht klar, welche zensorische Macht gerade das Fernsehen ausübt und wie sehr es das Image eines Künstler bestimmt, ob er will oder nicht.

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04 Apr. 2007 14:55 #576098 von Colonel
Colonel antwortete auf Freddy Quinn
Spanish Eyes wars...GENAU!

Hier was genaueres:
"1954 wird Freddy wegen seiner Verdienste um das deutsche Liedgut mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Seine Lieder von Fernweh und Sehnsucht, häufig komponiert von Lotar Olias, treffen den Nerv der Zeit; Polydor erkennt das und pflegt Freddys Image als melancholischer Seemann. Die beiden in Nashville eingespielten Country-Alben fallen völlig unter den Tisch; an einer internationalen Karriere ihres Schützlings zeigt die Plattenfirma kein Interesse, wohl, wie Freddy viele Jahre später vermutet, aus Furcht, er könne ihnen in Erfolgsfalle abtrünnig werden.

Diese Haltung erklärt den absurden Fall von "Spanish Eyes". Die Nummer, mit der Al Martino weltweiten Ruhm einheimst, war ursprünglich für Freddy Quinn vorgesehen. Bert Kämpfert, der zu diesem Zeitpunkt bei Decca unter Vertrag steht, schreibt Freddy das Stück auf den Leib. Nachdem Decca Desinteresse bekundet hat, handeln Kämpfert und Quinn auf eigene Faust: Sie bringen "Spanish Eyes", das sie in einem Studio in Miami eingespielt haben, bei Kapp Reords heraus. Freddy stellt den Song 1965 in der Johnny Carson-Show vor; wenig später findet sich der Titel in den US-Top-40 wieder. Was Polydor und Decca verständlicherweise gewaltig stinkt: Gemeinsam drohen die beiden Großen Kapp Records mit einer Klage. Kapp nimmt die Single daraufhin vom Markt. Drei Monate später nimmt Al Martino den Song auf - einschließlich der Textfehler, die Freddy unterlaufen sind."

Quelle: laut.de

Naja. Zum Einen ist Martinos Version in der Tat (in meinen Augen) die BESSERE und wenn nach der Carson Show und/oder den US Verkäufen seiner Platte/Version nix ins Rollen kam, dann lag das doch schon ein wenig daran, daß der Mann zumindest in den USA nicht ankam?!?!? Alles andere ist doch Quatsch bzw. "Geschichts-Bild-Verfälschung".

Er hatte seine/eine große Chance und es wurde nix. Wenn er das selbst nicht so gesehen hätte (damals) hätte er sicherlich noch was "hinterher" schieben können. Solange bis es gefruchtet hätte....

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04 Apr. 2007 14:58 #576099 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Freddy Quinn
Nun, ein Auftritt bei Johnny Carson und Top40 in den USA ist schon ein brillanter Anfang für einen deutschen Künstler, alle Achtung. Und wenn dann die SIngle wegen Rechtsstreitigkeiten vom Markt genommen wird, bevor sie weiter steigen konnte, ist das bitter.

Wo sind denn Textfehler bei Al Martino?

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04 Apr. 2007 15:02 #576103 von Colonel
Colonel antwortete auf Freddy Quinn

Du darfst nicht von der naiven Vorstellung ausgehen, dass der Künstler bestimmt, was er im Fernsehen präsentieren darf. Die zeichnen ein zweistündiges Konzert auf und schneiden es auf eine Stunde zusammen. Und rat mal, welche Titel als erste rausfliegen? Und wenn dem Künstler das nicht passt, sagt das Fernsehen halt, dann es gibt gar keine Ausstrahlung, und fertig. Denken wir nur mal an Elvis '68 und die Bordell-Szene...

Vielen ist nicht klar, welche zensorische Macht gerade das Fernsehen ausübt und wie sehr es das Image eines Künstler bestimmt, ob er will oder nicht.

Das stimmt ja auch nicht so ganz..
Es gab in den 60s und 70s etliche Live Sendungen. Man kannte sich, viele waren sogar befreundet. Da hätte es sicherlich auch für einen Freddy viele Möglichkeiten gegeben ins Programm eine "spontane Nummer " einzubauen. Und einen damals noch sehr vom Publikum geschätzen und geliebten Freddy hätte man das auch abgenommen und nicht übel genommen.

Er war bequem, traute sich nix, zog den Schwanz ein und war eben keiner der sich für sich selbst "ensetzte". Das Ding mit Spanish Eyes wurde nix und die späteren Nashville Platten wollte auch niemand und danach resignierte er. Wenn es DEM KÜNSTLER Quinn wirklich wichtig gewesen wäre, dann hätte er noch viel mehr versuchen/probieren müssen. Aber erst jetzt im hohen Alter erzählt er davon. Soweit mir bekannt hat er früher NIE ÖFFENTLICH DEN MUND deswegen aufgemacht...

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04 Apr. 2007 15:06 #576104 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Freddy Quinn
Vergiss bitte nicht, dass es in der Branche nicht reicht, wenn nur der Künstler einen eisernen Willen hat. Da muss schon eine ganze Maschinerie hinter ihm stehen, angefangen bei der Plattenfirma. Dass er mit Nashville-Kram keinen Blumentopf ernten konnte, liegt beinahe zwingend auf der Hand, im Country-Sektor schafft es halt kein Ausländer, das ist ein ungeschriebenes Gesetz in Amerika. Da kannst Du wollen ohne Ende, da sind die Amis stur. Aber auf dem Easy-Listening-Markt mit "Blue Spanish eyes" hätte er eine halbwegs realistische Chance gehabt.

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04 Apr. 2007 15:06 #576105 von Colonel
Colonel antwortete auf Freddy Quinn

Nun, ein Auftritt bei Johnny Carson und Top40 in den USA ist schon ein brillanter Anfang für einen deutschen Künstler, alle Achtung. Und wenn dann die SIngle wegen Rechtsstreitigkeiten vom Markt genommen wird, bevor sie weiter steigen konnte, ist das bitter.

Wo sind denn Textfehler bei Al Martino?

EBEN...es ist aber nix daraus "entstanden". WENN er beim Publikum so grandios angekommen wäre, dann hätte ihn sicherlich ein anderer US Sender nochmal geholt.
Ich persönlich denke, den Leuten in den USA hat das Lied gefallen und sie kauften Freddys Version. Dann kam Martinos und der Masse hats sicherlich noch besser gefallen und DESHALB hat kein Hahn mehr nach ihm gekräht.

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04 Apr. 2007 15:08 #576108 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Freddy Quinn
Wie sollen die Amis denn eine Platte kaufen, die es nicht gibt? Der Anfangserfolg nach der Johnny-Carson-Show mit Top40 war doch schon beachtlich, da kann man nicht meckern.

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04 Apr. 2007 16:05 #576129 von Big Hunk
Big Hunk antwortete auf Freddy Quinn

Verbittert ist er, aber nicht, weil er nicht mehr angesagt ist wie die anderen Altstars. Seine letzte Tournee war äußerst erfolgreich. Aber anders als die oben genannten Udo Jürgens und Paul Kuhn hat er nie die künstlerische Anerkennung bekommen, die ihm zugestanden hätte. Der Mann ist wirklich ein großartiger Künstler, singt hervorragend, spielt Gitarre und Klavier, und spricht obendrein mehrere Sprachen. All das hat er bei seiner letzten Tournee mit einem sehr gut gemischten internationalen Repertoire gezeigt. Doch was wollen die Leute hören? "Junge komm bald wieder" und "La Paloma" - aber bitte auf deutsch. Paul Kuhn ist trotz seiner Schlager eine Jazz-Legende, und von Udo Jürgens weiß inzwischen auch jeder, dass er nicht nur ein Schlagersänger ist. Freddy Quinn ist es leider nie gelungen, als Künstler angemessen wahrgenommen zu werden. Das frisst ihn jetzt im Alter auf, das ist offensichtlich. Und auch verständlich.

Das kann ich so zwar nachvollziehen, aber andererseits ist er auch ganz schön undankbar.

Der Mann hatte fas 50 Chart-Notierungen, ca. 30 Top-Ten-Hits (was vielleicht so gerade Peter Alexander und die Beatles noch toppen können) und ist mit 10 Nr. 1-Hits wohl der Anführer der erfolgreichsten deutschen Schlagersänger.

Ich glaube, mal gelesen zu haben, dass sich alleine "Heimweh" (was im Original Dean Martins "Memories Are Made Of This" war) 8 Millionen Mal verkauft hat. "Junge komm bald wieder" war nicht viel weniger erfolgreich.

Nach solchen Krachern ist kein Platz mehr, für 6sprachigen Gesang. Sein ganzes Können konnte er aber immerhin in Konzerten beweisen. Von einem seiner "Abschiedskonzerte" (Konzerthaus Wien, Mai 2001) gibt es mittlerweile eine DVD, die ihn schon mehr als vielseitigen Entertainer denn als Schlagerfuzzi zeigt.

Und trotzdem erzählte mir Vincent von einem Konzertbesuch, wo das Programm noch viel bunter und vielseitiger gewesen sein soll, als sein Standard-Programm, welches auf der DVD und auch auf einigen Live-CDs zu finden ist.
Auch hier: "Greatest Hits" verkaufen sich einfach besser. Aber immerhin hatte er welche, und derer reichlich.

Ich persönlich mag seine Stimme, seine Art des Vortrags/Gesangs und etliche seiner Lieder. So gerne, dass ich gerne ZWEI Konzerte besuchen würde. Eines mit den Hits und eines mit breit gefächertem Programm voller Raritäten.
Daran erkenne ich selbst, dass fast ein Freddy-Fan bin - auch wenn er vielleicht wirklich ein Lackaffe ist.

Aber es geht mir bei vielen anderen auch anders, da bin ich nämlich auch der "Durchschnittskonsument" und möchte Hits hören. Cliff Richard machte z. B. mal eine Tour, in der er NUR seine Top-Ten-Hits sang (wovon man etliche ja auch noch nie live gehört hat). Da würde ich sofort hingehen; da er das aber heute leider nicht mehr macht, war ich vor 14 Tagen bei keinem seiner beiden Deutschland-Konzerte, da mir die Gefahr zu groß war, zuviel Pop zu hören. Sollte es 2008 ein "Cliff & The Shadows"-Reunion geben, würde ich dafür sogar noch London fliegen.

Ebenso geht es mir z. B. mit Udo Jürgens - eine "Best Of"-Tour und ich bin sofort dabei.
Von Johnny Cash hätte ich auch die Hits hören wollen und nicht nur z. B. seine "American Recordings".
Rolling Stones, Peter Kraus, Tom Jones, Howard Carpendale usw. - die Namen verbinde ich (und wohl die meisten anderen Konsumentem auch) mit gewissen Hits, und davon will ich im Konzert dann auch mehrere hören.

Wenn ich zu einem Sänger gehe, der nur einen Hit hatte, kann der sein Programm meinetwegen ganz auf "Butterfly" aufbauen. Und wenn er keinen hatte, macht er, was er will.

Freddy hingegen soll froh sein, dass er so viele Hits hatte. :up:

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04 Apr. 2007 16:22 #576135 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Freddy Quinn
Es ist halt das alte Leid: Die Gelegenheits-Konzertbesucher und weitläufig Musikinteressierten wollen "Greatest Hits" hören, die Hardcore-Fans wollen lieber "Best of" hören. Das ist ja ein feiner, kleiner Unterschied.

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04 Apr. 2007 16:28 #576136 von Big Hunk
Big Hunk antwortete auf Freddy Quinn

Es ist halt das alte Leid: Die Gelegenheits-Konzertbesucher und weitläufig Musikinteressierten wollen "Greatest Hits" hören, die Hardcore-Fans wollen lieber "Best of" hören.

Leid aber doch nur für den, der immerhin "Hits" hatte. Das gelingt ja längst nicht jedem.

Allerdings hatte ich in meiner launigen (und von einem Dutzend Nerv-Telefonaten unterbrochenen) Posting diesen Unterschied nicht so klar herausgestellt wie Du, da in meinen Gedankengängen die "Greatest Hits" auch irgendwo zum "Best Of" dazu gehören.

Aber wie gesagt: WENN man zu einem Star geht, (und das kostet ja mittlerweile - aktuell gute Karten für die Stones kosten 190 Euro, Simon und Furunkel legten bekanntlich noch eins drauf), kann man m. E. auch die "Hits" erwarten, es sei denn, er kündigt es als Motto-Tour oder sowas an.

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