Michael Gwisdek ist tot

Der Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek ist tot. Er starb am Dienstag nach kurzer schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie, wie seine PR-Agentur am Mittwoch mitteilte.

Gwisdek wurde 1942 in Berlin-Weißensee geboren. Auf Wunsch seiner Eltern absolvierte er zunächst eine Ausbildung als Dekorateur und Gebrauchswerber und arbeitete in diversen Jobs, ehe er ein Schauspielstudium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin begann. "Schon vor dem Mauerbau bin ich mit meiner Mutter ins Kino gegangen und habe alle James-Dean- und Horst-Buchholz-Filme gesehen. Die waren meine Vorbilder", sagte er in einem SPIEGEL-Interview.

Anschließend war Gwisdek auf verschiedenen Bühnen der DDR zu sehen, er spielte etwa am Städtischen Theater Karl-Marx-Stadt und an der Volksbühne Berlin. Neben der Theatertätigkeit wirkte Gwisdek auch in vielen Filmen mit - zum Beispiel in "Spur des Falken" und in "Mann gegen Mann". Sein Regiedebüt "Treffen in Travers" lief 1988 als erster DDR-Film auf dem Filmfestival in Cannes.

Auch im wiedervereinigten Deutschland feierte Gwisdek Erfolge: 1991 erhielt er etwa für "Der Tangospieler" den Deutschen Filmpreis, im Filmerfolg "Good Bye, Lenin!" spielte er einen politisch abgehalfterten Ex-Schuldirektor, für seine komödiantische Leistung in Andreas Dresens "Nachtgestalten" erhielt er bei der 49. Berlinale den Silbernen Bären. Wenig später wurde er für sein Engagement in dem Film mit dem Ernst-Lubitsch-Preis der Filmkritik ausgezeichnet.

Oh,

Schon wieder ein hervorragender Schauspieler der gegangen ist.
Wieder ein Berliner Original weniger!

R.i.P.