Stan & Ollie

APP:

Die damalige Generation (und auch spätere) fanden die Filme trotz deutscher Vertonung genial. Es war halt auf unsere Kultur zugeschnitten.
Mein Papa war ein recht anspruchsvoller Zuschauer. Dick und Doof war für ihn Pflicht und er verpasste nicht einen Film oder nur eine Folge. Er hat sich scheckig gelacht. Ich sehe ihn noch in seinem Sessel sitzen und nach Luft schnappen.

Ändert aber zum Ersten nix daran, dass die Originale wesentlich mehr Sinn machen und auch - im Sinne der Erfinder -witziger sind, und man zum Zweiten nicht ungefragt an den Werken von Künstlern herumpfuscht. Zumal das in vielen Fällen wirklich alles andere als gut gemacht war und nur deshalb beim Publikum durchging, weil dieses es A) nicht besser wusste/den Vergleich mit den weitaus stimmigeren Originalen nicht hatte, und die Originale oftmals so gut waren, dass selbst die größten Dilettanten das nicht komplett kaputt bekommen haben. .

Hast ja recht. Ich wollte das nur mal relativieren für den Durchschnittsbürger

Sorry wenn das so rübergekommen ist als würde ich deine Meinung wegwischen wollen, ich hab mich nur mal vor Urzeiten damit beschäftigt und echt monumentalen Kackreiz bekommen bei dem Thema. Frag mich lieber mal nicht nach der deutschen Synchronisation von A Night at the Opera mit den Marx Brothers, da kriege ich echt soooo nen Kragen.

Das finde ich jetzt aber interessant. Was haben die denn so versaubeutelt bei den Synchronisationen von Laurel & Hardy? Ist Dir da was allgemeingültiges oder auch ein Detail in Erinnerung geblieben? Was sind die eklatanten Unterschiede?

Meinst du etwa diese Sachen, die ursprünglich vermutlich Stummfilmaufnahmen waren und die dann von Hanns Dieter Hüsch vertont wurden?



Wunderbar.

Synchronisation schieb ich ja jetzt in Bezug auf die Marx Brothers, wobei ich nicht die generelle Schwierigkeiten mit dem Übersetzen der Wortspiele meinte, sondern den Charakter des Films, der Figuren aufweichende Synchronisation. Von der lustigen Nachvertonung (inkl Neuschnittes) der Stan und Olli Filme halte ich allerdings, eure Erinnerungen daran in allen Ehren, auch nicht so wahnsinnig viel.

Mussten Stan und Olli nicht auch jede Szene mehrfach in verschiedenen Sprachen drehen, da es einfach noch keine Synchro gab?

Jup, beispielsweise gibt es von ihrem ersten Langfilm (Pardon Us) mehrere Fassungen. Das wurde zu Beginn der Tonfilm-Ära auch bei amderen Fikmen gemacht (u.a. gilt die spanische Version von Dracula als - abgesehen vom Hauptdarsteller allerdings - besser als die amerikanische Variante, der Film wurde Nachts in den gleichen Kulissen gedreht wie das Original). Häufig wurden bei den Stan und Olli Filmen die restlichen Schauspieler ausgetauscht, die deutschen, französischen bzw spanischen Dialoge mit Muttersprachlern geübt und von Textafeln auf denen die Sätze in Lautsprache standen abgelesen. Dennoch ist das häufig natürlich unfreiwillig komisch. Im Falle von Stan und Olli nicht schlimm, bei anderen Stars die in ernsthaften Filmen spielten war das ein echtes Problem. Lange wurde die Praxis des parallelen, mehrsprachigen Drehens nicht verfolgt, zu teuer. Einige der fremdsprachigen Fassungen sind übrigens bis heute verschollen. Interessant für Freaks sind die Abweichungen bei Einstellungen,Gags etc.

Sind das ihre Originalstimmen oder deutsche Synchro?



Aber schonmal zum Schmunzeln.