America - wie ist euer Gefühl?

Moin,

ich wurde in den letzten Tagen wieder reich mit Elvis Stoff beliefert. Dabei waren die neue FTD Live CD und auch die "Still Classy For Omaha". Alles ja Konzerte von 76 und alle beinhalten den Song "America".

Dieses Land habe ich mal geliebt. Meiner Frau habe ich auf dem Empire State Building den Heiratsantrag gemacht und unsere Hochzeitsreise ging nach New Orleans. Leider hat sich das Land (die Gesellschaft) seit der Wahl eines Arschlochs so extrem geändert, dass ich diesem Menschen und dessen Wähler verachte und alles schlechte Wünsche!

Nun kommt man auch nicht daran vorbei, dass Elvis zu dieser Zeit den Song "America" sang. Ich skippe diesen Song jetzt immer, weil ich dieses Besudeln auf dieses land nicht mehr ertragen kann. Steht ihr darüber (war ja auch eine andere Zeit) und habt ihr auch dieses schlechte Gefühl bei diesem Lied? Eigentlich wollte ich solche (vielleicht banalen) Fragen nicht zur Diskussion stellen aber vielleicht habe ich auch einfach nur eine Paranoia und muss behandelt werden?

Ich kann Deine Bedenken/Emotionen vollauf verstehen. Was Amerika sich da für einen unglaublichen Egomanen zum Präsidenten gewählt hat, spottet jeder Beschreibung. Besonders gerade jetzt im Umgang mit Twitter sieht man überdeutlich, wie er regieren würde, wenn man ihn nur ließe. Mir kam in diesem Zusammenhang in den Sinn, dass wenn es keinerlei Kontrollmechanismen gäbe, würde er sich ganz klar wie ein Autokrat erster Güte aufführen, wie eine Art US-Bolsonaro. Es sind die gleichen Verhaltensmuster. Pressefreiheit? Weg! Meinungsfreiheit? Weg! Nationalistische Töne? Immer her damit! Andersdenkende? Am liebsten wegsperren oder schlimmeres!

Was den Song angeht, ok, da kann es unsereins als mehrheitlich als überzeugte Demokraten aufgewachsene und erzogene Bürger schon mal kalt den Rücken runterlaufen. Andererseits ist ja per sé nicht unbedingt etwas gegen eine gesunde Portion Nationalbewusstsein, gerne auch Stolz einzuwenden. Man darf und soll sein Land ja durchaus lieben können. Zudem war Elvis ganz sicher überzeugter Patriot. Auch vor diesem Hintergrund passte der Song für sein Verständnis sicher gut zu ihm. Zumal er selbst ja auch noch quasi eine Art Aushängeschild für Amerika in der Welt war. Und dann wurde der Song von ihm doch vornehmlich gegen 1976 angestimmt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, oder? Also durchaus passend zur 200-Jahr-Bestehensfeier der USA.

Also, das ist nicht gerade mein Lieblingssong von ihm. Aber ich muss auch nicht kotzen, wenn ich ihn höre. Ich kann verstehen, vor welchem Hintergrund Elvis ihn damals gesungen hatte.

Zur Politik ist ja alles schon gesagt, zum Song: Dieser Patriotismus ist halt typisch für Amerika, aber ich tue mich generell etwas schwer damit, wenn er zu theatralisch in Musik oder Film übertragen wird. "America" war daher für mich immer schon eher ein Song zum "Skippen", auch ohne Trump, einfach ein wenig zu dick aufgetragen - dann noch der dramatisch gesprochene Mittelteil, also das muss nicht sein. Dann lieber "The House I Live In" von Sinatra.

Trotzdem kann ich Deine Reaktion gut nachvollziehen, auch wenn ich persönlich zwischen der aktuellen Lage und so einem Song jetzt keinen Bezug aufbauen würde.

Ein Land ist nicht sein Regierungschef. Trump hat ja bekanntlich noch nicht einmal eine Mehrheit hinter sich. Insofern: Abwarten. Er wird auch wieder verschwinden. Es gibt auch sehr viele vernünftige Menschen dort, ist doch klar. Es ist ein Land der Gegensätze. Ich habe meine Probleme eher mit anderen Dingen als mit Trump.

Den Patriotismus finde ich gut. Sollten wir hier auch mehr praktizieren. Einfach wissen, was man an diesem Land hat, wie gut es aufgebaut wurde von jeder Generation und das wir trotzdem immer noch was zu erreichen haben gemeinsam. Aber eben wissend, dass wir es verdammt weit gebracht haben und es das zu verteidigen und zu bewahren gilt.

Zum Glück gerade nicht viel Touristen in den USA.
Viele nutzen diesen traurigen, gegewärtigen Grund um Unruhe zu stiften, die Sau, den Frust auf ihr Land rauszulassen !
Ist wie bei uns. Keiner hätte was gegen friedliche Demonstrationen.
Aber es gibt immer welche, die zerstören, plündern und sich mit der Polizei anlegen wollen, ohne Rücksicht auf die Gesundheit oder das Eigentum anderer !
Solchem Gewaltausbruch muss mit angepassten Mitteln entgegen gewirkt werden. Notwendige Mittel, die andere abschrecken, gleiches zu tun.

Der Tod eines Schwarzen ist das eine, schwere Landfriedensbrüche das andere.
Alle müßten friedlich ihre Trauer für den Getöteten zum Audruck bringen !!!!

Ronny57 schrieb: Solchem Gewaltausbruch muss mit angepassten Mitteln entgegen gewirkt werden. Notwendige Mittel, die andere abschrecken, gleiches zu tun.

Das meint auch Trump! Ich wollte aber mit meinem Anliegen keine politische Diskussion beginnen. Hier gibt es aber viel viel tiefere Gründe. Dies kann man wohl auch nicht mit Anderem vergleichen.

Wenn ich an die Linken denke, die Hamburg in Brand gesetzt haben , gebe ich dir recht. Wenn Rechte ein Flüchtlingsheim anzünden, gebe ich dir recht. Ich würde auch den Gummiknüpel sprechen lassen, wenn unsere Araber sich zu Corona Zeiten in der Shisha Bar treffen, sich anstecken, sich weigern sich testen zu lassen und nun wieder Andere leiden müssen!
Oder wenn Leute Ihren Hausmüll im Wald oder an der Autobahnraststätte aus dem Wagen schmeißen! Ich würde am liebsten auch dem eins verpassen der sein McDonalds Müll aus dem Fenster wirft und mit 50 durch die Spielstraße fährt.
Überall müsste mit harter Hand agiert werden! Aber das mit den Schwarzen in den USA ist viel tiefer und vielleicht nicht zu vergleichen. Ich hoffe, dass man sich Trump schnappt! Ich schreibe mich gerade in Rage und im Hintergrund laufen die Nachrichten! Was für eine scheiß Welt!

Rider schrieb: Ein Land ist nicht sein Regierungschef. Trump hat ja bekanntlich noch nicht einmal eine Mehrheit hinter sich. Insofern: Abwarten. Er wird auch wieder verschwinden. Es gibt auch sehr viele vernünftige Menschen dort, ist doch klar. Es ist ein Land der Gegensätze. Ich habe meine Probleme eher mit anderen Dingen als mit Trump.

Es gibt ja auch viele Probleme auf der Welt. Aber Trump ist ein schwerwiegendes davon.