file Ludwig Hirsch

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11 Mai 2006 21:33 #480396 von ledunkelgrau
Ludwig Hirsch wurde erstellt von ledunkelgrau
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LUDWIG HIRSCH

"In Ewigkeit Damen'" (Universal)

Album-VÖ: 12. 05. 06


„Schnuppi“ und „Ewig regiert die Domina“

Sie ist am Brett die wohl mächtigste Schachfigur, obwohl die Geschichte des Spieles der Dame ursprünglich eine schwache Rolle zugeteilt hatte. Im Chaturanga, dem Spiel aus welchem sich später das Schach entwickelte, nahm die Figur des "Mantrin" einst den Platz der heutigen Dame ein. Als das Spiel nach Europa kam und die Zeit es mit sich brachte, dass die Figur eine Nähe zum König entwickelte, wuchs so auch ihre Macht. Aus dem Mantrin wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts die "Dame". Die Legende erzählt dass Jeanne d’Arc eine Art Vorbildwirkung für den Machtausbau der Dame am Brett hatte.

Die Dame – Herkunft des Wortes ist das Lateinische: Domina – die Hausherrin.
Im französischen ist "die Herrin" die "Dame".
Die Dame, die höfliche Bezeichnung für eine Frau. Der melodisch klingende Name ist das Gegenstück zum sperrig klingenden "Herren".

"Frauen spielten in meinem Leben eigentlich immer eine unglaublich wichtige Rolle. So besitz’ ich beispielsweise bis heute keinen Führerschein, weil ich immer Freundinnen gehabt habe die mir das Autofahren abgenommen haben", erzählt Ludwig Hirsch und erklärt damit auch einen Schlüssel zum Titel der neuen CD. "In Ewigkeit Damen heißt für mich, den Hut zu ziehen, eine kleine Verbeugung. Es war einfach an der Zeit", so der Sänger und Liederschreiber. Wie? Ist die 14. CD eine Liebeslebensbilanz des Ludwig Hirsch?
"Aber nein", Hirsch winkt ab. "Es sind Geschichten. Alles erfunden, so wie jedes meiner Lieder eine Geschichte ist. Ich schaffe es irgendwie in fremde Umgebungen, Situationen zu schlüpfen und daraus wachsen dann Geschichten aus denen Lieder werden". Method Acting heißt das, wenn Robert De Niro 30 Kilo zunimmt um in "Raging Bull" zu brillieren. Hirsch der "Method Writer"? Durchaus möglich, denn seine Geschichten schöpfen über Umwege doch aus dem eigenen Leben. Irgendwie halt, aber doch. So war es der Frust auf Wien, der Geruch von Zentralfriedhof und Bestattungsmuseum, der Ende der 70er Jahre durch die Stadt wehte, und dem aus Deutschland heimgekehrten Schauspieler ziemlich zusetzte.

Es war die Zeit als es in Deutschland noch lustiger war als in Österreich.

Das Wien von damals ist mit dem von heute nicht mehr vergleichbar. Die Selbstmordrate nimmer so hoch und das Granteln kann durchaus auch sympathische Züge haben.
Wien im Jahr 1978: es war fruchtbarer Ackerboden für Lieder wie "I lieg am Ruckn", "Der Wolf" oder "Der Zwerg". Der Spiegel vorm Gesicht der Hauptstädter und die begannen ihren Hirsch dafür zu lieben. Masochistische Adern pulsierten und der Ludwig fand sich in den Bestsellerlisten wieder. Er zwickte sie mit seinen Texten in ihre Ärsche und die Österreicher freuten sich darüber. Ähnliches war zuvor schon durch Roda Roda, Karl Kraus oder Helmut Qualtinger geschehen und Ludwig Hirsch setzte diese Tradition weiter fort.
Die Entwicklung der Lieder des Herrn Hirsch spiegelten die des Landes Österreich wieder. Schritt für Schritt wanderte Schnitzelland mühsam vom letzten Zipfel Westeuropas in die Mitte des Kontinents und die Geschichten des Herrn Hirsch waren die Landkarten für diese Wanderung: "Bis zum Himmel hoch", "Landluft", "Gottlieb" oder zuletzt die "Perlen".
Die Lieder des Ludwig Hirsch wurden nie einfach zum Verzehr am Tellerchen serviert und galten daher auch nie als leichte Kost. Sie mussten stets erobert werden. Wie Perlen. Abtauchen, vom Fels brechen und gleich öffnen. Frisches Austernfleisch an sich schon eine Köstlichkeit und bei Hirsch gab es dazu stets die Perlengarantie.

Das Land Österreich im Jahr 2006 ist anders als noch zwanzig Jahre zuvor. Die erzählten Alltagsgeschichten von damals finden sich heute immer seltener in der Wirklichkeit wieder und auch wenn Herr Hirsch stets eifrig darauf verweist "es seien doch eh alles nur Geschichten", so weiß man aber auch dass es den "Dorftrottel", "Den Zwerg", "Die Omama" oder den "Bladen Buam" trotzdem in der einen oder anderen Art gegeben hat. Damals.
Solche Geschichten fallen nicht einfach vom Baum der Phantasie, sie finden ihre Wurzeln im Dunkel der Dörflichkeit, in den finsteren, versteckten Winkeln enger Gassen. Dort wo eingeschränkte Geisteswelten sich ihre eigene Gerichtsbarkeit zurechtzimmern. Aber die Ecken werden immer weniger und Hirsch legt in alle seine Geschichten eine immer größere Portion Schmunzeln. Das tut gut: Schnitzelland goes Europe…

…und die neue CD von Ludwig Hirsch holt einzelne Perlen aus den vergangenen zwanzig Jahren und reiht sie zu einer neuen Kette. Nein, keine einzelnen Hits von Gestern, sondern die verschiedenen Stationen der Arbeit des Künstlers spiegeln sich im Perlmutt. Zum Teil Dunkelgrau (Rebekka und ich), dann der gute alte Rock’n’roll, die Liebe in ihrer fast unglaublichen, tragischen Reinheit (Elisabeth), der Lamourhatscher als Anfang allen Unbills (Die scharfe Marie).
" In Ewigkeit Damen". Jeder Titel auf der CD dreht sich um eine Dame oder um das Weibliche’. Da wäre der Opener "Rebekka und ich" – ein Lied das an atmosphärischer Dichte nicht mehr zu übertreffen ist. Rebekka trägt im wirklichen Leben den weiteren Namen Bakken. Die begnadete Stimme ist die prägende Dame in der Geschichte über die Liebe, das Fressen und wie die Menschen das Liebeslied erfunden haben. Bis der Vogel im Käfig steckt und daher nur mehr den Bratspieß als Zukunft hat, singt Rebekka Bakken in ihrer Muttersprache, norwegisch, verschiedene Refrains und es finden sich der "alte Wolf", "der schwarze Vogel" und die salzige Träne aus "i lieg am Ruckn" im neuen Jahrtausend wieder.

Gänsehaut, aber nicht aus dem Grund weil der Vogel seine Federn verlieren wird.

"Alle Frauen in den Liedern sind erfunden", erklärt Herr Hirsch, aber steckt in der "Adelheid" nicht auch ein bisserl die Frau Hirsch, mit ersten Namen Cornelia? Oder die "Elisabeth"?
" Ja, die Elisabeth. Das ist lange her. Vor einiger Zeit sprach mich bei einer Veranstaltung eine Frau an ob ich mich noch an die Elisabeth erinnern kann? Ja, doch. Konnte ich. Wie geht’s ihr denn?" "Die Elisabeth – die ist gestorben".

Die Geschichten des Ludwig Hirsch, einfach nur Geschichten oder vielleicht doch Sagen, in denen immer ein Funken steckt, der die Geschichten dann entzündet wenn die Essenzen von Tatsachen wie Feuersteine auf einander schlagen?

Die Dame die mächtigste Schachfigur, die neutralen Punkte im Brettspiel "Go". Damen blicken uns kryptisch von Spielkarten entgegen und Glück spielt beim strategischen Brettspiel "Dame" keine Rolle. Fast wie im wirklichen Leben. Es gibt bei "Dame" keine zufälligen Ereignisse.
"In Ewigkeit Damen"– Lieder in bester österreichischer Text-Tradition („Lieber Hahn im Korb sein als Einer mit Pommes Frittes serviert“: aus "Marion") und wie man weiß war ja auch Roda Roda begeisterter Schachspieler…
Ja, da ist natürlich auch noch "Schnuppi", die auch nicht zufällig aufs Cover gelangt ist. Ludwig Hirsch: "Ich wollte keine Klischees auf der Hülle. Keine Stöckelschuhe oder irgendetwas in der Art… und die Schnuppi symbolisiert ganz wunderbar das Weibliche". Damen – Domina, die Hausherrin. Katzenmenschen wissen wovon die Rede ist.
Im Übrigen: Schnuppi wohnt in Wien, ist jetzt schon ausgewachsener als am Foto und ihre Dosenöffner heißen Cornelia und Ludwig. "In Ewigkeit Damen" eben. Nachsatz: "Lobet die Herren!"

Bonus-Track:
" In Ewigkeit Damen" ist mit den erfahrenen und erprobten musikalischen Begleitern entstanden: Johnny Bertl und Christian Kolonovits.
" Ich bin ein treuer Mensch", so Hirsch. Nachsatz: "Über die lange Zeit der Zusammenarbeit entwickelt sich Freundschaft und mit Freunden kann man sich leichter ausreden". Kapellmeister, Arrangeur, Produzent, Plattenfirma, Manager… Ein gut eingespieltes Team.
Diese 14. Hirsch-CD ist eine die den Weg des Künstlers konsequent weiter zeichnet.
Ludwig Hirsch ist begnadeter Geschichtenerfinder und Erzähler der es schafft, diese Geschichten in Lieder zu packen. Die eigentliche Kunst ist aber, diese Lieder nicht notwendigerweise auch "singen" zu müssen. Es ist die Stimme. Gesprochen, gesungen, rezitiert. Es ist die Stimme die den Texten seit 1978 Leben einhaucht.



UND HIER AUCH NOCH ZWEI ELVIS-BEZÜGE:

Hirsch und der schlafende Löwe

Auf seinem neuen Album "In Ewigkeit DAmen" wirft der österreichischer Liedermacher einen satirischen Blick auf Frauengeschichten, Liebes- und Leidenslieder. Im Ö3 Freundeskreis präsentiert Ludwig Hirsch seine persönlichen Lieblingshits.

Playlist von Ludwig Hirsch
Let's Have A Party - Wanda Jackson
Unchained Melody - The Righteous Brothers
The Lion Sleeps Tonight - The Tokens
You Win Again - Bee Gees
Lucille - Little Richard
Sacrifice - Elton John
Mean Woman Blues - Jerry Lee Lewis
Rebekka Und Ich - Ludwig Hirsch
Adelheid - Ludwig Hirsch
Are You Lonesome Tonight - Elvis Presley
Peggy Sue - Buddy Holly
Walking To New Orleans - Fats Domino
Only You - The Platters
Come Together - The Beatles
Let It Bleed - The Rolling Stones
An American Trilogy - Elvis Presley

:up:

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11 Mai 2006 22:48 #480427 von Vincent-The-Falcon
Vincent-The-Falcon antwortete auf Ludwig Hirsch
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11 Mai 2006 22:52 #480430 von ledunkelgrau
ledunkelgrau antwortete auf Ludwig Hirsch
Genau! Geht doch! :beifall: :adeal:

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14 Mai 2006 21:27 #481174 von Mickey
Mickey antwortete auf Ludwig Hirsch
Danke für den Tipp - habe mir die CD gestern besorgt. Da sind ein paar ganz gelungene Sachen drauf, so u.a. und v.a. der Einstiegstrack. :up:

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14 Mai 2006 21:31 #481177 von ledunkelgrau
ledunkelgrau antwortete auf Ludwig Hirsch

Danke für den Tipp - habe mir die CD gestern besorgt. Da sind ein paar ganz gelungene Sachen drauf, so u.a. und v.a. der Einstiegstrack. :up:

ja, vor allem die ruhigeren Nummern sind gut... bis auf diesen Wortspieltrack "marion" mit dem kann ich nichts anfangen....

Ich habe auch noch eine ausführliche amazon-besprechung der cd geschrieben... ist aber noch nicht erschienen.... :null:

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14 Mai 2006 21:47 #481193 von Colonel
Colonel antwortete auf Ludwig Hirsch
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...meine Lieblings CD von ihm...großartige Sachen drauf wie "I lieg am Ruckn", "Der Herr Hasslinger" usw....schwarzer Humor und wunderschön traurige Balladen....ERSTKLASSIG! :ergeben:

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14 Mai 2006 21:51 #481197 von ledunkelgrau
ledunkelgrau antwortete auf Ludwig Hirsch

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...meine Lieblings CD von ihm...großartige Sachen drauf wie "I lieg am Ruckn", "Der Herr Hasslinger" usw....schwarzer Humor und wunderschön traurige Balladen....ERSTKLASSIG! :ergeben:

ja, nur auf der dazugehörigen Doppel-LP sind noch mehr Sachen drauf.... Die CD-Ausgabe lässt leider einige Lieder aus... Ist eine Zusammenstellung seiner zwei ersten Alben "Dunkelgraue Lieder" und "Komm großer schwarzer Vogel"....

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14 Mai 2006 22:05 #481207 von Colonel
Colonel antwortete auf Ludwig Hirsch

ja, nur auf der dazugehörigen Doppel-LP sind noch mehr Sachen drauf.... Die CD-Ausgabe lässt leider einige Lieder aus... Ist eine Zusammenstellung seiner zwei ersten Alben "Dunkelgraue Lieder" und "Komm großer schwarzer Vogel"....

Korrekt! :up: ....gebe daher meine Vinyl auch nicht her....und habe die CD nur fürs Auto! :up:

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16 Mai 2006 00:23 #481537 von ledunkelgrau
ledunkelgrau antwortete auf Ludwig Hirsch
cd-kritik von baden online

In Ewigkeit Damen
Ludwig Hirsch

Pop - Die schrullige Omama, die immer noch das von Hitler verliehene Mutterkreuz in Ehren hält. Die fette Operettensoprette, die unheimliche Spuren im Schnee hinterlässt. Tante Marie, die ein zum Morden schönes Klavier besitzt. Elisabeth, der geraten wird, endlich ihren Mann in den Wind zu schießen. Nur einige der "Damen", die der österreichische Liedermacher Ludwig Hirsch in über 25 Jahren bereits besungen hat. Nun widmet er - eher überraschungsarm - mit "In Ewigkeit Damen" der holden Weiblichkeit ein ganzes Album.

Das Konzept eines thematisch zusammenhängenden Albums hat Hirsch bereits in der Vergangenheit verwirklicht. "Bis zum Himmel hoch" beispielsweise, eine bitterböse Neuinterpretation der biblischen Schöpfungsgeschichte samt der Erschaffung des Menschen durch den Teufel am siebten Tag - dem Ruhetag Gottes, kann als einer der Höhepunkte seines Schaffens gelten. "In Ewigkeit Damen" hingegen kann daran nur bedingt anknüpfen.

Der Opener "Rebekka und ich", in dem die norwegische Jazz-Sängerin Rebekka Bakken die Refrains von drei früher Klassikern Hirschs ("Der Wolf", "Komm, großer schwarzer Vogel" und "I lieg am Ruckn") in ihrer Muttersprache interpretiert und Hirsch in bewährt augenzwinkernder Manier den Zusammenhang zwischen den nur ans Fressen denkenden Urzeitmenschen und der Entstehung von Liebesliedern erklärt, ist noch bemerkenswert. Und auch in gut verdaulichen Rockabilly-Sound verpackte, leicht alberne Wortspiel-Orgien wie "Adelheid" ("Die Laus liebt ihren Lausbub / Die Grille ihren Griller / Der Papagei die Mamagei / Und ich liebe die Adelheid") gehören von jeher zum Repertoire. Die Elegie auf die verstorbene "Elisabeth" und die schmalzigen Liebeslieder für "Berta", "Claudia" und "Desireh" hingegen enttäuschen, können durch die extrem polierte Produktion kaum die Intimität früher Songs erreichen.

Zumindestens das kleine Hörspiel "3 Mäderlhaus", in dem drei verzweifelte Freier einen "Puff" besuchen wollen sowie der unverdächtigte Shalala-Schunkler "Die scharfe Marie", in dem Hirsch seinen Nebenbuhler, den Fitness-Trainer Hans, in einen "Hans im Blut" "verwandelt", sind schmunzelnswürdig. Und bei der zärtlichen Ballade "Marion" blitzt sogar kurz der Hirsch'sche Scharfsinn und Wortwitz auf, der früher gegen Krieg und Gewalt, faschistischen Mief und katholischen Fanatismus in Österreich wetterte ("Statt Watschentanz und Schuachplattler bitte an L'amour Hatscher / Und bitte dem Radetzky an Tritt in seinen Marsch"). Dann ist wieder klar: Ludwig Hirsch ist und bleibt - trotz versöhnlicher Töne und einer gewissen Altersmilde - immer noch der beste Vertreter aus der österreichischen Liedermacherzunft.

Fazit: überzeugend

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16 Mai 2006 01:00 #481541 von ledunkelgrau
ledunkelgrau antwortete auf Ludwig Hirsch

Die Elegie auf die verstorbene "Elisabeth" und die schmalzigen Liebeslieder für "Berta", "Claudia" und "Desireh" hingegen enttäuschen, können durch die extrem polierte Produktion kaum die Intimität früher Songs erreichen.


Das sehe ich anders.... klar, das mit der polierten Produktion stimmt wohl, aber die wunderschönen Melodien reissen das wieder raus und Hirsch sei es doch auch einmal gegönnt, etwas seichteres zu machen, wenn ihm das persönlich gefällt... :up:

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