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Elvis - Prodigy Of Sun Records
- Mike.S.
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Bei dieser "Flötenwebsite" hat man dafür den armen Davide falsch abgebildet.
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- vinorichi
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- MemphisFlash
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Bevor ich hier meinen Senf dazu gebe, möchte ich mich mal zuerst kurz vorstellen:
Mein Name ist Mario, komme aus Wien und bin eigentlich durch Zufall auf eure sehr interessante und äußerst informative Website gestoßen. Generell freut es mich immer sehr, Gleichgesinnte-Elvis-Fans zu finden, mit denen man sich austauschen und diskutieren kann. Elvis gibt uns ja genügend Stoff dafür.
So, jetzt aber zum Thema:
Ich habe mir trotz aller negativer Kritik und ohne lange zu überlegen "Prodigy Of Sun Records" bestellt.
Einfach deshalb, weil ich seit rund 30 Jahren eingefleischter Elvis-50's Fan bin, der immer auf der Suche nach neuen Foto-, Audio- und Video-Material aus dieser - für mich - Elvis "besten" Zeit ist. Die Geschichte vom raschen Aufstieg des junge Elvis bis zum King of RR, gibt mir einfach den ultimativen Kick und ist mir viel wichtiger, als die tausendste Veröffentlichung von "On Tour" oder anderen oftmalig aufgewärmten Ausgaben. Natürlich freue ich mich über neues Material aus den 60er und 70er Jahren. Aber für mich sind die Elvis-50er das absolute Non-Plus-Ultra. Da geht nix drüber.
Ich erhoffe mir vom neuen Buch vor allem einige neue, bisher völlig unveröffentlichte Fotos und möglicher Weise aktualisierte (Konzert- und Day-by Day) Daten für mein Archiv.
Ich werde euch berichten wenn ich das Paket erhalten habe und meine persönliche Meinung dazu äußern.
Bis bald!!
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- Mike.S.
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Das wäre ja eigentlich für jedermann vermeidbar gewesen.
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Mein Bericht über das 6kg Paket kommt nächste Woche!
LG aus Wien
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- MemphisFlash
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Nach einigen Wochen der Recherche kann ich meinen Bericht über „Prodigy of Sun Records“ vorlegen:
Das schwere Paket kam gut verpackt an und zeugt von einer sehr aufwendigen und durchaus gelungenen Gestaltung . Die beiden Bücher sind fest und stabil gebunden, das Hochglanz-Papier verstärkt den qualitativ sehr guten, ersten Eindruck. Mit dabei sind noch 9 A4-Bilder mit frühen Sun-Fotos, die recht hübsch anzusehen sind, aber jetzt nicht besonders speziell und auf keinen Fall rar sind.
Buch 1, 1935-1954: 400 Seiten
Es beschreibt die Geschichte der Presley’s samt Stammbaum der kompletten Familie, über die Liebesbeziehung von Gladys und Vernon; der Sturm über Tupelo 1936; Schultage und Marvel Comics; die Wohnungen der Presley’s in Memphis; Loewe State Theatre; SUN Records Story; Beale Street; Humes High School; „Without You“-Story; Erzählungen von Scotty Moore, Bill Black, Dewey Phillips und Bob Neal; Erste Auftritte 1954; Louisiana Hayride Story und noch einige andere sind sehr informativ, ausführlich und interessant beschrieben. Auf jeden Fall hat man sich große Mühe gegeben, die gesamte Geschichte und Hintergründe der Familie Presley und all ihren (wichtigen) Verwandten ziemlich detailliert und ausgiebig aufzubereiten. Ich finde es toll, dass man sich so bemüht, auch diese Seite von Elvis zu beleuchten um einmal zu verstehen, woher Elvis eigentlich kam, was er alles in seiner Kindheit und als Jugendlicher erlebt und durchgemacht hat und wie er zuerst als eher unbedeutender Kneipen-Sänger zum örtlichen Memphis Flash wurde und dann rasend schnell den goldenen Thron zum King of Rock’n‘ Roll bestieg. Das ist schon alles äußerst beeindruckend.
So schön und qualitativ hochwertig Buch 1 auch gebunden und gestaltet ist, mit besonders informativen (Hintergrund)Berichten besticht und mit Hochglanz-Fotos bestückt ist, gibt es aber auch (zu)viele Schattenseiten. So sind mindestens 10 Fotos doppelt oder gar dreifach(!) vorhanden. Das ist kein Ruhmesblatt und so einer gewaltigen Veröffentlichung eigentlich unwürdig. Wenn man 3 Jahre Zeit hat. bzw. sich bewusst Zeit lässt, so ein Mega-Projekt zu realisieren, kann und darf man als Kunde schon erwarten, dass hier nicht nur darauf geschaut wird, möglichst viele Seiten zusammen zu bringen. Vor allem dann, wenn das Paket ein Schweinegeld kostet. Lieber 20 Seiten weniger, aber dafür mit gewürdigter und wertschätzender Leistung. Das dickste und mit Abstand größte Minus ist aber das Fake Foto von Elvis mit der Klarinette. Das geht absolut nicht. So einen groben Schnitzer kann und darf man sich bei einer neuen Elvis-Veröffentlichung nicht leisten. Eigentlich bei gar keiner.
Neue Fotos gibt es in Buch 1 (für mich) gar keine. Alles schon längst bestens bekannt und daher eine kleine Enttäuschung. Weit schwerer wiegen allerdings die vielen doppelten Fotos und natürlich das gefakte Klarinetten-Foto. Da nützen auch die vielen interessanten Storys nichts. Vor allem dann nicht, wenn man als jahrelanger Elvis-Kenner diese Geschichten ohnehin schon zu mindestens 70% kennt.
Buch 2, 1955: 544 Seiten/über 500 Fotos
Ebenso hier eine sehr schöne Aufmachung und stabil gebunden. Buch 2 ist um einiges dicker, erheblich schwerer und mit 544 Seiten im wahrsten Sinn des Wortes ein gewichtiger Hingucker. Gott sei Dank diesmal nicht nur auf Grund mehrfach vorhandener Bilder. Denn es gibt auch hier sehr viele beachtenswerte und interessante Geschichten und spannende Hintergrundberichte. Bei über 500 Fotos befinden sich im Buch 2 immerhin 29 Fotos, die mir völlig unbekannt sind und sofort mein Herz höher schlagen lassen. Bei insgesamt weit über 600 in beiden Büchern sind 29 neue Fotos in der Relation ziemlich mager und eigentlich unbefriedigend (für 215 Euro!). Ich hatte mir vielleicht bei den zahlreichen Ankündigungen und Monate langen Bewerbungen für diese Mega-Projekt etwas mehr erwartet, aber ehrlich gesagt, bin ich schon für diese überschaubare Ausbeute recht zufrieden, weil unbekannte und bisher völlig unveröffentlichte Fotos aus den 50er Jahren über das gesamte Jahr verteilt doch sehr rar gesät sind und es eigentlich immer schwieriger wird, neue zu finden. Man hofft dann hoch motiviert bei jedem brandneu erscheinenden Buch auf neues Material und ist dann doch meistens ziemlich ernüchtert, wenn man nur wenig bis fast nichts für sein Geld erhält. Als seit 30-Jahren lang süchtiger Elvis-Foto-Sammler seiner ersten 22 Lebens-Jahre, ist man Kummer längst gewohnt und man lernt, seine Erwartungshaltung herunter zu schrauben und sich stattdessen über jedes einzelne unveröffentlichte Foto zu freuen, das man bekommen kann. Dafür ist dann die Freude und Euphorie aber jedes Mal umso grösser.
Im Buch 2 gibt es auch mindestens 5 Fotos, die doppelt vorkommen. Ein Paar doppelte Fotos existieren auch in anderen Buch-Veröffentlichungen aus den letzten Jahren. Das kommt immer wieder vor, hält sich bei diesen aber in Grenzen und ist daher durchaus verschmerzbar. Wenn allerdings knapp 20 doppelte Fotos in diesem geschmalzenen Package zu finden sind, ist das doch ein weiterer Minuspunkt, der jede Kritik darüber berechtigt, finde ich. Bei der Gestaltung der Storys hätte man ebenso etwas übersichtlicher vorgehen und die zB. die Überschriften (Datum und Ort) der einzelnen Tage deutlicher hervor heben (z.B. Fettschrift) können. Sehr viele Fotos sind ohne Datum/Ort versehen und man muss dann erst im Text suchen, von wo und wann das Foto stammt und man nur darauf hoffen kann, dass die Fotos tatsächlich zu jenem Datum gehören, welches oben in der Ecke angegeben ist. Da habe ich bei manchen meine Zweifel. Wenn man kein Elvis-50er-Jahre Foto-Liebhaber und kein interessierter Fan von dieser Zeit ist, tut man sich echt schwer, sich darauf verlassen zu können und ist dann - im Vergleich mit anderen Day-by-Day Quellen – etwas verwirrt. Auch ich, weil ich im Vergleich mit „A Boy from Tupelo“ einige doch teils gravierende Unterschiede bei den Datierungen festgestellt habe. Was stimmt jetzt? Wenn ein Redakteur unsicher ist – weil es einfach keine seriösen Daten gibt! - und die Herausgeber eines Projekts nicht wissen, wann und wo ein Bild gemacht wurde – und davon gibt es von den 50er Jahren Hunderte - dann sollte man das den Kunden ehrlicher Weise auch mitteilen (zB. mit „Date unkown“) und nicht irgendwo zu einer Story dazu flicken, wo es mit hoher Wahrscheinlichkeit aber nicht hin gehört! Da ist „A Boy from Tupelo“ wieder wahrlich viel übersichtlicher gestaltet und besser recherchiert.
Bei den umfangreichen Storys, spannenden Hintergrund-Dokumentationen und sehr informativen Familiengeschichten, freut man sich, äußerst ausführlich und überaus detailliert aufgeklärt zu werden. Was, wieviel und ob überhaupt davon von anderen Quellen kopiert oder einfach nur abgeschrieben wurde, kann ich (noch) nicht sagen, das Durchlesen dauert bestimmt noch einige Tage/Wochen. Rechtschreib- und Grammatik-Fehler habe ich – wie auch schon andere vor mir in diesem tollen Forum - aber jetzt schon entdeckt. Das beweist tatsächlich keine kompetente Qualität des Produkts und wirkt eigentlich fast schon beschämend für so einen mächtigen Wälzer.
Mein Fazit:
Wem 230 Euro (inkl. Versand) nicht abschrecken und wer als (neuer)Elvis-Fan „A Boy from Tupelo“ noch nicht besitzt, bekommt mit „Prodigy of Sun Records“ eine recht zufrieden stellende und durchaus brauchbare Alternative, wenn man auch so manches besser machen hätte können (sollen!). Bei einem 3-jährigen Prozess bis zur Veröffentlichung hat man schließlich genug Zeit, es wirklich ordentlich zu produzieren. Dann könnte es „A Boy From Tupelo“ auch ernsthafte Konkurrenz machen. Außerdem darf man sich als langjähriger und äußerst geduldiger Fan um den knackigen Preis von 215 Euro schon eine bessere Produktion erwarten. Passt die erhaltene Leistung und überwiegt deutlich der positive Eindruck, kann man auch (leichter) über den Wucher-Preis hinweg sehen. Hier jedoch leider nicht.
Für mich persönlich ist „Prodigy of Sun Records“ ein zwiegespaltenes Produkt. Einerseits ist meine Euphorie nach völlig unbekannten Fotos einigermaßen befriedigt und gestillt, andererseits bin ich von den vielen doppelten Bildern, den unübersichtlichen Texten, den mangelnden und ungenauen Datierungen der Fotos und als absolute „Krönung“ natürlich vom Klarinetten-Fake-Foto, doch ziemlich enttäuscht. Was hat man sich nur dabei gedacht?
Die Qualität mancher Fotos in beiden Büchern lässt generell leider zu wünschen übrig, da einige doch ziemlich dunkel und unscharf sind (zB. Seite 74), die ich aber schon öfters in weit aus ansprechender Qualität in anderen Quellen gesehen und bereits in meinem digitalen Archiv habe. Manche Bilder scheinen/wirken (zB. Seiten 97, 149, 461) nachbearbeitet zu sein. Das fällt jedoch nicht so sehr ins Gewicht.
So, werte Mitglieder, das war mein Bericht über „Prodigy of Sun Records“. Macht euch selbst Bild und schreibt vielleicht, wie eure Meinung darüber ist. Wie auch immer, viel Spass mit dem King!
P.S. Die 10 Inch LP war nicht dabei und wird – sollte! – bald nach geliefert werden. Bin gespannt, wann! Hoffentlich dauert es nicht wieder 3 Jahre…
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- MemphisFlash
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Danke für die Blumen!
Ja genau, einige Lorentzen Veröffentlichungen sind gute Beispiele...
Bis bald!
LG Mario aus Wien
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