"In Dreams Of Yesterday" - Eine CD Besprechung

Vor einem knappen Monat ist die 32. CD von "Memory Records" - besser bekannt unter dem Fan-Ausdruck "Czech CD" - unter dem Titel "In Dreams Of Yesterday" herausgekommen.
Die CD beinhaltet einen Soundboardmitschnitt vom 28. Juni, 1974, Milwaukee, Wisconsin.
Bisher wurden aus dieser Tournee veröffentlicht:

-The Man In White Vol.1 - (15. Juni, Fort Worth, Nachmittagsshow)
-Rockin' Against The Roarin Falls - (24. Juni, Niagara Falls, Nachmittagsshow)
-Conquering The Falls - (24. Juni, Niagara Falls, Abendshow)
-A Profile - The King On Stage Vol.1, CD 2 - (29. Juni, Kansas City, Nachmittagsshow)

Man kann diese Tour als (sehr) gut bezeichenen, obwohl sie am Anfang ein wenig Startschwierigkeiten hatte. (Jeder der "The Man In White Vol.1" besitzt, wird wissen was ich meine) Doch die Tour wurde immer besser, und es sind auf jeden Fall einige sehr gute Konzerte darunter (24. Juni, AS & ES / 29. Juni, AS & ES).
Hoffen wir das diese CD einen ebenso guten Auftritt enthält. Doch bevor ich zum Inhalt übergehe, möchte ich gerne auf das Cover eingehen: Dieses hat ein sehr professionelles Design, welches in Schwarz ist. Auf der Vorderseite, Hinterseite, Rückseite der Hinterseite und CD ist je ein Bild der zu hörenden Show drauf. Auf dem Booklet und Inlay ist ein Text abgedruckt, welcher Arjan Deelen (der unter anderem Autor des berühmten Fotobuches "Caught In A Trap" ist.) verfasst hat. Doch nun zum Inhalt:
Die CD fängt direkt im "Opening Vamp" an, der Opener "Also Sprach Zarathustra" fehlt leider. Der Sound klingt ein wenig dumpf, vergleichbar mit der CD "Run On".



Ein paar Sekunden später fängt Elvis wie immer mit "See See Rider" an. Eine gute Fassung. Es folgen die üblichen "Well"s und dann geht es zu einer guten Version von "I Got A Woman" über, welches mit "Amen" zu einem Medley ergänzt wird. J.D. Sumner lässt auch hier wieder zweimal seine Stimme ziemlich weit runter sinken.







Nach der üblichen Begrüssung versichert Elvis "I'll turn around, baby", was ihn dazu anregt, 14 Sekunden von "Turn Around, Look At Me" zu singen. Das war's dann auch schon und standardmässig geht es mit "Love Me", ein Stück, welches eher dazu gedacht war Schals zu verteilen, als zu singen, weiter.
Es folgt eine sehr gute Version von "Trying To Get To You", wo Elvis besonders im Refrain stark singt.
Nach dem Oldie-Block, welcher aus "All Shook Up", "Love Me Tender", "Hound Dog" und "Fever" besteht, kommt eine rassige Fassung von "Polk Salad Annie". Für eine Verschnaufpause lässt Elvis J.D. und die Stamps "Why Me Lord" singen. Elvis bleibt hier ernst, und bringt J.D. diesmal nicht mit Witzen aus der Fassung.
Nach einer nicht unbedingt umhauenden Version von "Suspicious Minds" stellt Elvis die Mitglieder seiner Band vor. Dazu gehörten James Burton, John Wilkinson, Duke Bardwell, Ronnie Tutt, Glen D. Hardin, Charlie Hodge, die Sweet Inspirations, J.D.Sumner und die Stamps, Kathy Westmoreland und Joe Guercio und sein Orchester. "
"Wisst ihr was ich nicht tun kann?". Und damit fängt eine gute Version von "I Can't Stop Loving You" an, gefolgt von einer ebenfalls guten Version von "Help Me". Eine tolle Fassung von "Bridge Over Troubled Water" folgt. Leider fehlt irgendwie die Harmonie bei diesem Stück, aber Elvis gibt sich Mühe.
Ohne eine Ansage kommt eine langsamere Fassung, als wir wie sie von Elvis kennen, von "Let Me Be There".
Wie immer lässt Elvis vor "Funny How Time Slips Away" das Saallicht einschalten, bevor das Lied beginnt.



Zwei ungewöhnlich platzierte Lieder folgen: "Big Boss Man" und "Steamroller Blues". Beides ordentliche Versionen. Besonders "Steamroller Blues" ist sehr bluesig.
"Vielen Dank, Ladies und Gentleman. Ich möchte ihnen sagen, dass sie ein fantastisches Publikum waren, es macht Spass für sie zu arbeiten. Bis zum nächsten mal in Miliwaukee, fährt vorsichtig nach Hause.". Und damit kündigt Elvis das Ende der Show an.
Das "Closing Vamp" setzt nach "Can't Help Falling In Love" ein, und blendet schon nach ein paar Sekunden aus.

Was kann man über diese CD sagen:
Sicherlich nicht eines von Elvis' besten Konzerten, die Lieder sind zum grossen Teil nicht sehr spektakulär vorgetragen und Elvis ist nicht sehr gesprächig, er klingt meistens gelangweilt.
Die Tonqualität ist mittelmässig, ziemlich dumpf.
Man braucht die CD nicht unbedingt, eine Kopie reicht.

©by Frederic P., 2003

Sehr gut, Freddy!

jep, sehr schön zu lesen

wobei mir die fehlende gesprächigkeit nicht fehlt, denn die holt er im september des gleichen jahres reichlich nach, siehe "dessert storm" in las vergas, das isses a bisserl zu viel für meinen geschmack.
aber so gleicht sich alles aus

@Ready Freddy:

@Frankie: Ein LOL für die "Gesprächigkeit". Sehr treffend.

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Super Arbeit Frederic !!!

Vielen dank Leute!
Eine kleine Anmerkung noch: Es handelt sich bei diesem Review hier nicht um ein langes Konzert-Review, wie ich es sonst immer geschrieben habe, sondern eben um eine CD-Besprechung, d.h., das Konzert selbst wird nur kurz durchgegangen, nicht genau beschrieben. Nicht dass ihr dann meint: "Hä, waren Freddys Reviews nicht mal länger?".
Übrigens, ein neues, längeres Konzert-Review ist schon in Arbeit.

wobei mir die fehlende gesprächigkeit nicht fehlt, denn die holt er im september des gleichen jahres reichlich nach, siehe "dessert storm" in las vergas, das isses a bisserl zu viel für meinen geschmack.

Genau! Und die fehlendende Spektakularität der Lieder holte er im August - ... '74 nach.

Nicht dass ihr dann meint: "Hä, waren Freddys Reviews nicht mal länger?".
Übrigens, ein neues, längeres Konzert-Review ist schon in Arbeit.

Gut, daß Du es sagst - ich hatte genau DAS gemeint.

Da ich aber selber schon mal so ein DIng abgeseilt habe weiß ich, wieviel Arbeit das ist. Normalerweies könnte ich auch mal wieder eines bringen, aber da ich nicht der große Raussucher von passenden Bildern sind, bleibt meines automatisch ein bißchen hinter den anderen zurück. Das tut mir dann auch wieder zu leid. Aber anderersseits: Wenn mich irgendwann mal wieder ein Konzert spontan vom Hocker reißt ist schon eine fällig...

Also Freddy: Komm in die Hufe!

Normalerweies könnte ich auch mal wieder eines bringen, aber da ich nicht der große Raussucher von passenden Bildern sind, bleibt meines automatisch ein bißchen hinter den anderen zurück.

Schreib' das Review und ich suche dir die passenden Bilder raus!

Also Freddy: Komm in die Hufe!

Bestimmt! Ab Mittwoch habe ich zwei Wochen Ferien. Am Freitage gehe ich dann für ein paar Tage nach Deutschland, und am Montag bin ich wieder in Zürich. Und dann wird am neuen Review gearbeitet.

nicht schlecht herr specht