Class Of `55

Hier mal ein Schmakerl aus Mahonys CD Collection:

Class Of `55 - Memphis Rock & Roll Homecoming

Diese Class Of `55 bestehen aus Roy Orbison, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins. Diese Ikonen der Musikgeschichte hatten sich im September 1985 im Sun Studio in Memphis und im American Studio in Memphis, getroffen um diese Platte aufzunehmen. Der Produzent dieser Aufnahmen war der uns allen wohl bekannte Chips Moman. In den Backgrounds sind Jack Clement, Bobby Wood, Toni Wine, Paul Davis, Dan Penn, June Carter Cash, Dave Edmunds, Rebecca Evans, John Fogerty, The Judds - Wynonna & Naomi, Chips Moman, Rick Nelson, Marty Stuart und Sam Phillips vertreten.









<!--EDIT|mahony01| 25. 08. 2002, 12:02-->

Meinung? Qualitätsurteil: Sehr gut.

Hallo,

stimmt, geile CD.

Hab ich mir Jahre nach dem Kauf der LP noch mal aus dem Grabbeltisch gefischt (wo ich mich - es war nämlich kein Sommerschlußverkauf - diesmal nicht mit Zigeunerinnen drum prügeln mußte. DIE kauften nämlich "Olivia Molina singt ihre größten Erfolge".

Außerdem gibt es "Sixteen Candles" und "Keep My Motor Running" von Jerry Lee wohl nur dort (wenngleich das Piano mir leider etwas zu künstlich rüberkommt).

Da hätte Elvis dann wohl auch mal mitgemacht.....

Big Lang

finde, dass sich der "künstliche" sound durch die gesamte platte zieht - wie leider bei vielen scheiben, die von "alten helden" in den 80ern rausgekommen sind (roy orbison, dion...).
kann ich mir nicht vorstellen, dass elvis mitgemacht hätte...

Wirklich eine gute CD und, wie ich finde, nicht halb so künstlich wie viele Alben von Altstars in den Achtzigern/Neunzigern. "Class of '55" ist wohl nicht der Oberhammer, aber doch eine CD, die man sich immer wieder anhören kann, zumal ich solche Solisten-Zusammensetzungen schon immer gemocht habe (siehe auch die Traveling Wilburys).

Dass Elvis mitgemacht hätte, wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Aber die Frage stellt sich ja eigentlich gar nicht... zudem ist es eine Tatsache, dass er während seiner vielen Jahre im Showbusiness eigentlich nie Stars grossen Formats nahe an seiner Seite duldete (was man ihm aber nicht vorwerfen muss - ich tu's nicht).



<!--EDIT|Reto| 27. 08. 2002, 13:46-->

Ich bins noch mal, hallöle !

Auch ich habe hie und dort das ein oder andere Spätwerk der "alten Helden", finde aber nicht, daß die grundsätzlich künstlich klingen.

Gut, Roy's Alben "Mystery Girl" und "Heartbreak Radio" (letzteres war von Roy sicher nicht geplant, da es 1992 posthum erschien) SOLLEN ja auch Pop-Alben sein und kein Rock'n'Roll, und trotzdem finde ich, daß Stücke wie "You Got It" oder "California Blue" oder "Windsurfer" schon irgendwo nahtlos an den Stil seiner Sixties-Hits anknüpfen.
Und seine 85/7er Neu-Aufnahmen sind auch klasse (das findet Taniolo übrigens auch, der sich vielleicht mal ein Postfach zulegen sollte).

Und selbst wenn man Jerry Lee vorwerfen kann, bei seinem 88er Album "Rocket" vielleicht etwas lustlos zu klingen, so kann sich z. B. "Rock'n'Roll Funeral" sehr wohl sehen (bzw. hören lassen). Und "Young Blood", 1995 zu seinem 60. veröffentlicht, finde ich z. B. richtig klasse, nicht zuletzt dank der Mitwirkung von James Burton.

Es klingt sicherlich moderner als Sun, ist aber immer noch feinster Rock'n'Roll. "Way Down" ist ja auch was anderes als z. B. "Mystery Train" war !

Und von Little Richard gibt es eine 91er Aufnahme von "Good Golly Miss Molly", die ich durch Zufall mal bei DiscCenter als Falschlieferung dabeihatte (als Soundtrack zu "King Ralph", wobei als zweiten und letzten Track John Goodman seine "Miss Molly"-Fassung - auch nicht schlecht - beisteuert), bei der ich fast geweint habe. Selbst seine bislang letzte Aufnahme, die 98er Version von "Keep A Knockin'" (für den Film "Why Do Fools Fall In Love" geht noch ganz gut ab. So klingt ein Rocker eben mit Mitte 60. Bei Elvis durften wir das ja leider nie erfahren !

Oder Fats Dominos letztes Studio-Album "Christmas Is A Special Day" von 1993. Der klingt immer noch genau wie in den 60ern, aber die meisten seiner Musiker begleiten ihn ja auch seit Jahrzehnten.

Prinzipiell finde ich es immer interessant, auch mal Spätwerke der verschiedenen Künstler zu hören - wie sich die Stimme so verändert hat (z. B. durch den Suff), wie vielleicht die Gesangstechnik verbessert wurde, wie (s. o.) das Klavier- oder Gitarrenspiel dann klingt, wie der Sound ist (gerne auch bei Neuaufnahmen alter Hits).

Es gibt aber auch konservative Zuhörer, für die ist erstmal grundsätzlich JEDE Neuaufnahme Mist.

Ich jedenfalls bin (zumindest was Musik betrifft, oder eigentlich NUR was Musik betrifft) ziemlich tolerant !

Big Sang

nur wenn man einen bestimmten sound nicht gut findet, ist man ja nicht gleich konservativ und intolerant; trotzdem sehe ich die 80ern als ein eher schlechtes jahrzehnt für die "alten Helden" an - die aus den 60ern/frühen siebzigern eingeschlossen.

Absolut, copperhead.Mir fehlt spontan auch nicht viele Gegenbeispiele ein. Besonders was die Mitte der 80er angeht.

was die 80er angeht, hat mans als dylan-fan auch nicht wirklich einfach
spontan fällt mir als gegenbeispiel freedom von neil young ein...

Hey Copperhead,

ich hatte auch nicht Dich gemeint und auch nicht den Sound, sondern es gibt tatsächlich Leute, für die zählt das Original - und NUR das !

Und dabei habe ich betont, daß ich den Vergleich gerade interessant finde, "Whole Lotta Shakin' 1957", + vielleicht noch ein Alternate Take, dann die 63er Fassung, die geile, versoffen-verrockte Londoner Fassung von 1973 und dann die 89er für den Film mit Dennis Quaid.

Jede hat etwas für sich. Auch wenn nicht jeder dieser Meinung sein muß, so ist das zumindest für mich als bescheidener Hobby-Kirmes-Musikant doch immer wieder von Interesse !

So !

Mir gefallen die 60er und 70er auch besser, vor allem von Elvis, weil der da ja noch lebte, aber auch aller anderen, allein schon, weil da auch deren Output beachtlich höher war.

Aber ich möchte auch die Spätjahre nicht missen und bedauere, daß es von Elvis keine gibt !

Mahlzeit !