file Colonel Tom Parker

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17 Juni 2003 00:10 #118702 von Vincent-The-Falcon
Vincent-The-Falcon antwortete auf Colonel Tom Parker
Ist mittlerweile nicht jedem klar, dass NIEMAND Schuld an Elvis' Niedergang hat, ausser er selbst? Ich meine schon.

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17 Juni 2003 00:11 #118704 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Colonel Tom Parker

Ist mittlerweile nicht jedem klar, dass NIEMAND Schuld an Elvis' Niedergang hat, ausser er selbst? Ich meine schon.

um das geht es hier nicht!

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17 Juni 2003 00:16 #118708 von Bazimike
Bazimike antwortete auf Colonel Tom Parker

Wir reden anscheinend aneinander vorbei...

Daß Elvis am Ende völlig unmotiviert und phlegmatisch war, sehe ich doch genauso.

Nur wäre Parker einer der Wenigen gewesen, die den Einfluß auf Elvis gehabt hätten, entsprechend auf ihn einzuwirken! Du kannst mir nicht erzählen, daß der Mann, der es schaffte Elvis in den 60s fast gänzlich von der Bühne wegzuhalten und ihn in einem Filmchen nach dem anderen spielen zu lassen, Ende der 70er nicht die "Macht" gehabt hätte, Elvis aus seiner Lethargie zu reißen! Allerdings war dies nicht des Colonels Interesse - ihm ging es einzig und allein um seinen Geldbeutel und nicht um den Menschen, der sich primär für seinen Wohlstand verantwortlich zeichnete. Dagegen gibt es im Prinzip ja auch nichts einzuwenden - zumindest solange nicht, wie man die Tätigkeit eines Managers aufs reine "Geldeinfahren" beschränkt.

Ich würde es genauso machen.Aussaugen bis nix mehr kommt. :up:

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17 Juni 2003 00:32 #118723 von Colonel
Colonel antwortete auf Colonel Tom Parker
..naja ich bin KEIN Fan von Parker, ich finde NUR seine Leistung als Manager herausragend und unerreicht.
Ich finde auch, daß der eingeschlagene "Hollywood" Weg richtig war.
Und die Geschichte zeigt mir, daß es da wo es wichtig war ELVIS auch SEINEN Weg ging und NICHT auf Parker hörte.
Und wenn Parker in den letzten Jahren nicht alle Hebel (die IHM noch blieben) in Bewegung gestzt hätte dann wäre Elvis (bei seinem teuren lebenswandel) noch zu Lebzeiten Bankrott gewesen.
Parker war ein bescheidener Mann, der bis auf ein paar teure Zigarren etc. nicht gerade der große Geldausgeber war.
Wäre er so raffgierig gewesen, dann hätte er z.B zugelassen, daß Elvis IHM dieses Flugzeug schenkt (was er ablehnte).
Und von wegen nicht RISIKO freudig. Parker reizte die Geschaftspartner so aus, daß es immer nur so knirschte. Er hätte so oft REINFALLEN können. Sicher ist und war in dem Geschäft garnix.
Parker war nicht Elvis Krankenschwester und Elvis eine Marionette??? Hula hoop...jetzt wirds aber ganz doll! Priscilla kann ein Lied davon singen. Er beherschte JEDEN, selbst seinen Vater ließ er spüren wer der King im Haus ist.
Klar hat er hier und da auch mal gemeckert über Parker aber unterm Strich wußte Elvis, daß es da nicht bzw. fast garnix BESSER zu machen war/ging.

Laß den Mann in FRIEDEN ruhen TCB und finde Dich mit dem Gedanken ab, daß man Elvis nicht vor Elvis beschützen konnte.
ER war der Macher und KEINER kam an IHN ran.
Alles andere ist Kaffeesatzleserei...meine Meinung! :-))

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17 Juni 2003 06:26 #118849 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Colonel Tom Parker

Parker war ein bescheidener Mann, der bis auf ein paar teure Zigarren etc. nicht gerade der große Geldausgeber war.

verspielen bescheidene menschen 1 million dollar an EIENM EINZIGEN ABEND in las vegas ?? :huh: <_<

unterm strich verdiente er sogar mehr als elvis. er bekam seine 50% und von elvis' anteil mußte personal, steuern usw. bezahlt werden! wozu braucht ein bescheidener mensch dann so viel kohle? :huh: :angry:

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17 Juni 2003 07:17 #118862 von Monty
Monty antwortete auf Colonel Tom Parker

den colonel interessierten die fans in europa absolut nicht.

Über Parker kann man denken was man will, aber die Fans waren ihm ebenso viel wert wie Elvis selbst - egal ob europäische oder amerikanische.

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17 Juni 2003 07:25 #118864 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Colonel Tom Parker

Über Parker kann man denken was man will, aber die Fans waren ihm ebenso viel wert wie Elvis selbst - egal ob europäische oder amerikanische.

kann nicht sein, sonst hätte er elvis zu ihnen geschickt. ausländische fans waren als plattenkäufer gut genug, das war eine sichere und risikofreie einnahmequelle. eine tour kann daneben gehen, auch wenn man noch so berühmt und beliebt ist (siehe beatles, japan usw.). der colonel wollte bereits am anfang einer tour wissen, was am ende finanziell dabei rausspringt. mit der aloha show meinte er, die internationalen fans zufrieden zu stellen. das gegenteil passierte: die tour-angebote vervielfachten sich und wanderten wie gewohnt in den papierkorb. er lehnte konzerte mit gagen bis zu 1,5 mio. $ ab. <_<

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17 Juni 2003 07:32 #118866 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf Colonel Tom Parker
habe den thread geteilt und hierher verschoben, da sich die colonel diskussion irgendwie verselbständigt hat ;)

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17 Juni 2003 09:41 #118907 von Charles
Charles antwortete auf Colonel Tom Parker
Eine ähnliche Diskussione wurde <a href=' www.elvisclub.de/forum/index.php?act=ST&f=30&t=2668 ' target='_blank'>hier begonnen, jedoch mit weniger Meinungen. Deshalb hier nochmals der passende Artikel aus BIB:

FAREWELL TO THE SNOWMAN

Colonel Thomas Andrew Parker ist tot.
Einer der letzten wahren Zeitzeugen und die wohl umstrittenste und neben Priscilla meistgehaßte Figur aus dem Umkreis von Elvis Presley.

Zu unrecht wurde dieser Mann jahrzehntelang beschimpft und für alles Unheil, das mit Elvis geschah, verantwortlich gemacht. Viele Elvis-Fans denken da wenig differenziert. Genauso wie sie - ohne jeden Bezug zu den Fakten - behaupten, Priscillas Fortgang hätte Elvis in den Tod getrieben, so heißt es im anderen Lager, die 'kommerzielle Ausbeutung' durch den Colonel hätte zum verfrühten Ende des King geführt. Doch wer so denkt, lügt sich in die eigene Tasche. Man muß sich schon damit abfinden, daß Elvis' Tablettensucht und sein todbringender Lebensstil selbst gewählt waren; er wollte es nicht anders, hatte nie die Willenskraft und die Disziplin, etwas zu ändern, und wollte sich auch partout nicht helfen lassen. Das ist wohl, wie unzählige Beispiele zeigen, das Schicksal vieler großer Künstler. Kein Colonel, keine Priscilla und auch sonst niemand hat Elvis gezwungen, sich selbst zu ruinieren. Wie Sonny West 1977 treffend sagte. He had it all in the palm of his hand."

Oft heißt es: Wäre der Colonel nicht gewesen, wäre Elvis heute noch am Leben. Eine gewagte These. Ohne den Colonel hätte Elvis genausogut durch Krebs oder einen Autounfall oder sonst etwas ums Leben gekommen sein können. Oder er wäre wirklich noch unter uns. Nur wäre das uns allen völlig egal, weil wir ihn nicht kennen wurden. Ohne den Colonel hätte es keinen Weltstar Elvis Presley gegeben!

Dafür wurde ihm nie der gebührende Dank entgegengebracht, lediglich von Elvis selbst. Wenn dieser Mann bekannterweise seit Ende der 60er 50% von Elvis kassiert hat, so war er jeden Cent wert, und das wußte Elvis besser als jeder andere.

Doch die faktenblinde Umwelt hat diesen brillanten Mann immer wieder diffamiert. Angefangen beim Namen. Na gut, und wenn er in Wirklichkeit Andreas Cornelius van Kuijk hieß, ist das schlimm? Dieser Name ist doch für jemanden, der in Amerika Karriere machen will, wirklich ein Hindernis! Und wer regt sich denn in Deutschland auf, daß Willy Brandt in Wahrheit Herbert Frahm hieß? John Denver, Bob Dylan - alles Weltstars, die ihren europäischen Namen zugunsten eines amerikanisch klingenden änderten. Selbst Elvis ließ auf seinen Platten den A(a)ron weg. Ein Name wird einem gegeben, ohne daß man dazu gefragt wird. Wenn man dann als Erwachsener zur Ansicht kommt, daß einem dieser gegebene Name nicht mehr gefällt oder gar hinderlich wird, muß man doch das Recht haben, ihn zu ändern, ohne deshalb gleich als potentieller Verbrecher zu gelten! Und als man sich dann an den neuen Namen Tom Parker gewöhnte, wurde sein Colonel-Titel immer wieder in Anführungszeichen gesetzt. Dabei wurde ihm dieser rechtmäßig verliehen, und zwar ehrenhalber. Setzen wir etwa einen Dr. h. c. in Anführungszeichen?

Colonel Tom Parker war ein alter Haudegen, ein Selfmademan erster Klasse, der die Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär, den American Way of Life wie kaum ein anderer verwirklicht hat. Ein mutiger Mann, der alles gegeben hat. Er hatte nie die Möglichkeit, eine moderne Managerschule zu besuchen. Vielmehr ist durch seinen Berufsweg der Begriff des Künstlermanagers erst in seiner heutigen Form geprägt worden.

Heute werden einige seiner geschäftlichen Entscheidungen und seine scheinbar konservative Geschäftspolitik heftig kritisiert. Doch meistens auf Stammtischniveau. Mit unserem heutigen Wissen haben wir leicht reden. Hätte der Colonel in den 50ern gewußt, was wir heute wissen, hätte er vielleicht einiges anders gemacht. Vielleicht aber auch nicht. Warum auch? Elvis ist jetzt 20 Jahre tot und immer noch in aller Munde, unerreicht. Das ist - und da gibt es keinen Zweifel - der Verdienst von Colonel Tom Parker; man hätte es kaum besser machen können. Wegen drei Dinge wird der Colonel immer wieder kritisiert. Das ist zum ersten die Phase in den 60ern, wo er Elvis in Kitschfilmen verschleudert haben soll. Doch war das in Wahrheit ein genialer Schachzug dieses weisen Mannes. Die 60er gehörten dem Phänomen, das man heute Britpop nennt.

Man muß sich damit abfinden, daß Elvis gegen die Beatles und Stones keine Chance gehabt hätte. Also hat Parker ihm die Bla
mage einer Niederlage erspart und einfach das Schlachtfeld gewechselt. Elvis war damals der bestbezahlte Filmstar in Hollywood, die Filme waren erfolgreich und laufen heute noch ständig im TV und haben somit inzwischen einen gewissen Kult-Status. Hätte er Elvis weiterhin Rock'n'Roll-Platten aufnehmen lassen, wäre dieser kläglich untergegangen und RCA hätte seinen Plattenvertrag spätestens 1966 gekündigt. Doch der Colonel hat sich gedacht, irgendwann hört die Beat-Welle auch wieder auf und dann wurde wieder die Zeit für Elvis, den Rocksänger, kommen. Eine kluge Entscheidung; andernfalls wäre uns eine Menge toller Musik nie zu Ohren gekommen! Ständig wird bedauert, daß Elvis nie außerhalb der USA aufgetreten ist. Dafür wurde der Colonel verantwortlich gemacht, weil er keinen Paß besaß und die USA nicht verlassen konnte. Das ist absoluter Unsinn. Er mag vielleicht keinen Paß gehabt haben, doch mit seinem Einfluß hätte er jederzeit einen bekommen können. Abgesehen davon hätten die USA einen so potenten Steuerzahler wie ihn jederzeit mit dem größten Vergnügen eingebürgert. Auch hätte er auf einer Europa-Tournee nicht dabeisein müssen; er war ja auch nicht auf jeder USATour dabei. Dafür gibt es Road-Manager. Die Entscheidung hatte nachvollziehbare geschäftliche Gründe. In den Siebzigern befand man sich noch zwanzig Jahre vor der Einführung des heute üblichen Sponsoring von Popstars im großen Stil (Pepsi, Volkswagen). Wenn man den finanziellen, personellen und technischen Aufwand einer Elvis-Presley-Tournee gegen die Problematik bei einer geplanten Europa-Tournee mit ihren ganzen organisatorischen Erfordernissen und bürokratischen Hindernissen sowie das finanzielle Risiko gegeneinander abwägt, so kann auch ein Laie nachrechnen, daß Elvis in der selben Zeit in den USA wesentlich mehr Geld für wesentlich weniger Arbeit hätte verdienen können. Und die Anhänger der '..fehlender-Paß'-These sollten einmal überlegen, welche Probleme ein tablettensüchtiger Elvis mit seiner ganzen drogenschluckenden Mannschaft in Europa und am Zoll gehabt hätte. Man sollte nicht die Augen vor der Möglichkeit verschließen, daß dies die wahren Gründe dafür waren, daß Parker es vorzog, Elvis in bekannten Gefilden arbeiten zu lassen.

Heftig wurde der Colonel für den Verkauf des Elvis-Backkatalogs an RCA Anfang der 70er kritisiert. Einerseits hieß es, Elvis hätte zu wenig von dem Geld gesehen. Er hat, wie vereinbart, 50% davon bekommen. Die Steuer hat davon, wie von allen Einnahmen, einen Großteil aufgefressen. Doch daß der Colonel an dem Unternehmen 'Elvis' reicher wurde als dieser selber, lag allein daran, daß Elvis seine finanziellen Angelegenheiten nicht von einem Profi, sondern von seinem Vater, einem ungelernten Hilfsarbeiter, hat erledigen lassen. Und natürlich an Elvis' Verschwendungssucht. Vielleicht war dieser Verkauf seinerzeit ein Fehler, doch wird der Colonel schon seine Gründe dafür gehabt haben. Und eins ist sicher: Die Summe, die
Parker da herausgeholt hat, war das höchste, was machbar war. Oder glaubt irgend jemand, ausgerechnet dieser Mann hätte nicht bis zum äußersten gepokert? In diesem Zusammenhang heißt es oft, Parker hätte Elvis in den 70ern geschäftlich wie einen Toten behandelt. So sarkastisch es klingen mag, aber hatte er damit nicht irgendwie recht? Lag es etwa an Parker, daß Elvis nach 1975 nicht mehr zu bewegen war, ein Tonstudio aufzusuchen und nur noch immer lustloser werdende Konzerte gab, in denen er immer mehr zu Karikatur seiner selbst verkam? Hier muß man vielmehr anerkennen, daß Parker marketingtechnisch selbst da noch alles herausgeholt hat.



Am meisten wird Parker dafür angefeindet, daß er nach Elvis' Tod zu geschäftlicher Höchstform aufgelaufen ist. Was viele als Leichenfledderei bezeichnen, kann man auch anders betrachten: Nämlich so, daß dieser Mann sich auch über Elvis' Tod hinaus noch in der Pflicht sah, dem Künstler Elvis Presley das bestmögliche Marketing zukommen zu lassen und Trittbrettfahrer auszuschließen. Wenn man einmal genau hinschaut, hat Colonel Tom Parker absolut korrekt, pflichtbewußt und vor allem loyal gehandelt. Gerade nach Elvis' Tod, wo sich viele über ihn hermachen wollten, hat Parker mit allen Mitteln dafür gesorgt, daß der künstlerische Nachlaß von Elvis mit Würde und Kontinuität verwaltet wurde und das die Früchte daraus nur seinen Erben zugute kamen. Und der Vorwurf, Parker hätte nicht mit der angemessenen Trauer auf Elvis' Ableben reagiert, stimmt auch nicht. Zum einen kann niemand Außenstehendes beurteilen, was wirklich in diesem Mann vorging.
Zum anderen wäre es ein fataler Fehler gewesen, in dieser Situation Schwäche zu zeigen. Damit hätte er sich dieselbe Blöße gegeben wie trauernde, hilflose Angehörige, die von Beerdigungsinstituten unter Ausnutzung ihres fehlenden Durchblicks abgekocht werden. Der Colonel hat sich an sein Versprechen gebunden gefühlt, das er Elvis gegeben hat, und das einzig Richtige getan. Über 20 Jahre arbeiteten Elvis Presley und Colonel Tom Parker mit beispiellosem Erfolg
BRINGIN' IT BACK - 20 Jahre danach: 16.08.1977

zusammen, und das alles ohne schriftlichen Vertrag, nur per Handschlag. Dazu gehören zwei absolute Ehrenmänner, und das waren sie beide. Die Zusammenarbeit war wie eine perfekte Ehe. Der eine hatte das künstlerische Potential, der andere das geschäftliche. Jeder hat den anderen gebraucht und perfekt ergänzt. Absolutes gegenseitiges Vertrauen gehörte auch dazu. Und es hat sich bewährt. Vor allem hat, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, keiner dem anderen in seine Arbeit hineingeredet. Es ist schließlich nur die Aufgabe eines guten Managers, den künstlerischen Output seines Schützlings möglichst gut zu vermarkten. Daß der Manager auch das künstlerische Geschick seines Klienten entscheidend mitbestimmt, kommt nur vor, wenn der Künstler selber nicht genügend Potential hat. Das ist der Fall bei diversen Boygroups etc., doch nicht bei einem Elvis Presley. Bekannterweise hat der Colonel Elvis nur einmal gedrängt, einen Song aufzunehmen - Are you lonesome tonight, und selbst damit lag Parker richtig.



Zweimal hat sich Elvis durchgesetzt und dem Colonel einen Strich durch die Rechnung gemacht, und zwar beim NBC-Special und bei Suspicious Minds. Doch das war's. Diejenigen, die Elvis als willenloses Opfer eines bösen Managers sehen, dürfen nicht vergessen, daß Elvis es genau so gewollt hat, weil er Parker vertraute. Und Elvis hatte recht! Elvis hat sich nie ausgebeutet gefühlt, er wollte vermarktet werden, er wollte die Früchte seiner Arbeit in Form von Geld und Luxus genießen, und das stand ihm auch zu. Es hat ihn ja niemand gezwungen, Weltstar zu werden. Er hätte ja auch wieder LKW fahren können. Und wenn ihm Parker nicht mehr gepaßt hätte, hätte Elvis sofort einen neuen Manager finden können. Jeder hätte sich doch um den King gerissen! Doch Elvis war klug und hat sich gesagt: „Never change a winning team!"

Natürlich gab es Streit, wie bei jeder Zusammenarbeit, bei jeder Freundschaft, bei jeder Ehe. Doch sind diese beiden sich, anders die meisten Eheleute, wirklich bis in den Tod treu geblieben.

Jeder Trottel, der Elvis einmal eine Pizza geliefert hat, hat darüber ein Buch geschrieben mit einem Titel wie 'Mein Freund Elvis und ich' oder ähnlich. Keiner hatte wohl mehr Insiderwissen über Elvis als der Colonel. Hätte er ein Enthüllungsbuch geschrieben, hätte er sich noch einmal dumm und dusselig verdienen können. Vielleicht hätte er uns Fans auch die eine oder andere brennende Frage beantworten können. Doch war er loyal, diskret und korrekt bis in den Tod, ein absoluter Ehrenmann und ein Profi bis zum Ende.



Colonel Thomas Andrew Parker hatte den Ruf, ein knallharter Geschäftsmann gewesen zu sein, zu den Elvis-Fans war er jedoch immer nett, fürsorglich und väterlich. Genau wie Elvis wußte er ganz genau, daß er den Fans letztendlich seinen Erfolg zu verdanken hatte. Dafür hat er ihnen immer den nötigen Respekt entgegengebracht. Zum Dank wurde er oft beschimpft und verteufelt, ohne daß man seine Leistungen honorierte. Am Ende seines Lebens fühlte er sich unverstanden, und so ist er von uns gegangen. Scf.ade. Ich habe diese Zeilen verfaßt, um ein wenig zum Nach- und vor allem zum Umdenken anzuregen. Und um einem Mann, der für mich als Berufskollege ein leuchtendes Vorbild ist, einen längst fälligen Tribut zu zollen - leider zu spät.

R.I.P., Colonel Thomas Andrew Parker. 0 Michael Werner, Musikmanager

Quelle: Bringin´ It Back Nr. 16


„Zeit, die man zu verschwenden genießt, ist nicht verschwendet.“ —  John Lennon

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18 Juni 2003 01:05 #119162 von praytome
praytome antwortete auf Colonel Tom Parker

Ist mittlerweile nicht jedem klar, dass NIEMAND Schuld an Elvis' Niedergang hat, ausser er selbst? Ich meine schon.

hmmm welcher niedergang.....

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