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unterschätzte Alben
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Welche Alben von Elvis haltet ihr für unterschätzt? Und warum?
Hier mal meine drei Kandidaten:
1) His Hand in Mine
Habe ich mich mehrfach zu geäußert. Für mich Elvis rundestes Album. Perfekter Sound, stimmige Arrangements, der King singt so einschmeichelnd und leichtfüßig wie beseelt. Wird von Kritikern wie auch Fans mMn zu unrecht übersehen und steht im Schatten des zweifelsfrei wirklich guten, aber im Grunde weder klanglich noch stimmlich konkurrenzfähigen, HGTA-Albums.
2) Something for Everybody
Die Aufnahmen hier werden gerne als gepflegte Langeweile abgetan. Ist natürlich Quatsch. Schon der Eröffnungstrack "there's always me" ist ergreifend. Die A, also die Balladenseite, bietet durchaus rhythmische Abwechslung und langweilt keine Sekunde. Die B-Seite mit den schnelleren Songs hat vielleicht nicht den Dreck unter den Fingernägeln der knalligen Tracks der EIB-Sessions, aber was zum Geier an "I'm coming home" oder "put the blame on me" auszusetzen sein soll, was daran angeblich keinen Spaß macht, das muss mir noch mal jemand erzählen. Ein famoses Album, klanglich top und wunderbar gesungen und gespielt.
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3) Kissin Cousins
Habe ich auch lange unterschätzt. Aufgrund des trashigen Films und der allgemeinen miesen Qualität der meisten Soundtracks dieser Zeit ist es in der Tat leicht erklärbar, warum diese Scheibe nicht sonderlich populär ist. Ein Meisterwerk ist das Album zwar wahrlich nicht, aber doch sehr ordentlich und damit weit besser als sein Ruf. Klanglich ist das Album absolut im grünen Bereich, dazu finden sich hier einige hübsche Popsongs (etwa there's Gold in the Mountain) und Balladen (Temder Feeling). Die beiden kompositorischen Schwachstellen (Smokey Mountain Boy und Barefoot Ballad) sind zwar schlecht, aber noch erträglich. Eine solche Ausbeute hat man auf den wenigsten Soundtrac-LPs der 60'er.
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- Gypsy
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Das Album halte ich eher für (in Fankreisen) maßlos überschätzt. Relativ schwach gesungen, mäßiger Klang, überladene und vollkommen unsubtile Overdubs. Ich versuche immer wieder zu ergründen was andere Fans in dem Album hören, aber es gelingt mir nicht. Ist halt mein Pech.
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- Gypsy
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Atomic Powered Poster schrieb: Vielen Dank für den Beitrag. So gehen die Ansichten auseinander.
Das Album halte ich eher für (in Fankreisen) maßlos überschätzt. Relativ schwach gesungen, mäßiger Klang, überladene und vollkommen unsubtile Overdubs. Ich versuche immer wieder zu ergründen was andere Fans in dem Album hören, aber es gelingt mir nicht. Ist halt mein Pech.
Überladene Overdubs sind halt Geschmacksache. Aloha war auch überladen und ich finde es großartig. Ich sagte doch, man muss diese Art Musik mögen. Wenn man Songs wie Solitäire oder Blue Eyes Crying in The Rain, was ich klasse gesungen finde!, nichts abgewinnen kann, dann ist es halt schwer zu ergründen. Das viel kritisierte Never Fall in Love Again (was ich nie verstanden habe, für mich die beste Nummer des Albums), gehört gar zu meinen absoluten Lieblingssongs von Elvis. Von Tom Jones gesungen, berührt mich die Nummer überhaupt nicht. Von Elvis gesungen, zieht sie mich in ihren Bann. Bei Green, green Grass ist es genau umgekehrt
Ich verstehe auch nicht was man an Something for Everybody so toll finden kann. Therse Always Me ist klasse, aber dann hört es auch schon auf. Coming Home grausam, für mich nicht anhörbar. Das Album ist deutlich schwächer als EIB. His Hand in Mine, da bin ich ganz bei dir, klasse Album. Das einzige Album übrigens, welches in so einem Guss erscheint wie die From EP Boulevard 1976.
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Gypsy schrieb:
Atomic Powered Poster schrieb: Vielen Dank für den Beitrag. So gehen die Ansichten auseinander.
Das Album halte ich eher für (in Fankreisen) maßlos überschätzt. Relativ schwach gesungen, mäßiger Klang, überladene und vollkommen unsubtile Overdubs. Ich versuche immer wieder zu ergründen was andere Fans in dem Album hören, aber es gelingt mir nicht. Ist halt mein Pech.
Überladene Overdubs sind halt Geschmacksache. Aloha war auch überladen und ich finde es großartig.
Ich habe nicht's gegen dicke Chöre, Streicher und Bläser. Hier fehlen mir einfach Feinheiten. Die Overdubs überdecken einfach alles, ohne irgendwelche musikalischen Akzente, subtile Glanzlichter zu setzen. Mir ist das zu "breiig".
Ich sagte doch, man muss diese Art Musik mögen. Wenn man Songs wie Solitäire oder Blue Eyes Crying in The Rain, was ich klasse gesungen finde!, nichts abgewinnen kann, dann ist es halt schwer zu ergründen.
An den Songs liegt es nicht. Grundsätzlich kann ich auch dieser Art von Musik etwas abgewinnen.
Das viel kritisierte Never Fall in Love Again (was ich nie verstanden habe, für mich die beste Nummer des Albums), gehört gar zu meinen absoluten Lieblingssongs von Elvis. Von Tom Jones gesungen, berührt mich die Nummer überhaupt nicht. Von Elvis gesungen, zieht sie mich in ihren Bann.
Mich begeistert die Nummer weder von Jones noch von Elvis. Allerdings ist Elvis Aufnahme eine 1:1 Kopie der Tom Jones Fassung - nur halt schlechter gesungen und, so meine ich mich zumindest zu erinnern, auch klanglich schwächer.
Bei Green, green Grass ist es genau umgekehrt
Hier finde ich beide Fassungen gut.
Ich verstehe auch nicht was man an Something for Everybody so toll finden kann. Therse Always Me ist klasse, aber dann hört es auch schon auf. Coming Home grausam, für mich nicht anhörbar. Das Album ist deutlich schwächer als EIB.
Dass es schwächer ist als EIB sehe ich genauso. Allerdings gilt das für fast alle Alben die unser Mann gemacht hat.
His Hand in Mine, da bin ich ganz bei dir, klasse Album. Das einzige Album übrigens, welches in so einem Guss erscheint wie die From EP Boulevard 1976.
Ja, ist sehr stimmig. Auf der Boulevard fällt halt For the Heart (das ich ansonsten okay finde) raus. Man wollte wohl unbedingt eine schnelle Nummer auf der Scheibe. She thinks ... hätte hier perfekt gepasst, zumal das eine recht gute Aufnahme ist. Das ist eine Nummer die auf dem grottigen Moody Blue im Grunde verschwendet wurde.
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- Gypsy
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Von den Fans wird für mein Gefühl in der Tat Something for everybody häufig unterschätzt. Ging mir auch lange so. Lange Zeit war das für mich pure Langeweile. Das sehe ich seit vielen Jahren natürlich anders. Erstens kann ein Nashville Album der Frühsechziger nie wirklich schlecht sein, weil alleine Elvis Gesang und die Produktion zum Niederknien sind. Zweitens gibt es keine wirklich schlechte Nummer auf der Scheibe. Auf wie viel Prozent der Elvis Alben trifft das zu? Dennoch krankt das Album daran, keinen Übersongs an Bord zu haben, obgleich There's always me und Put the blame on me für mich Best-of-Futter sind. Und ja, für mein Empfinden zählt auch Kissin' Cousins dazu. Wie APP schrieb ist das kein Meisterwerk, aber eine mehr als grundsolide Frühsechziger Platte mit einigem feinem Songmaterial darauf.
Von der Öffentlichkeit wird Elvis kaum als Album-Künstler wahrgenommen, weshalb man sagen, dass dort nahezu alle großartigen LPs des Mannes wenig Beachtung finden.
Von den Musikkritikern sind es mittlerweile ja ein paar seiner Werke, die goutiert werden, sodass ich da vielleicht Pot Luck oder Back in Memphis in den Ring werfen würde, an Werken, die mehr Aufmerksamkeit verdienen.
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Earth Boy schrieb: Die Frage ist ja auch von wem.
Das stimmt.
Von den Fans wird für mein Gefühl in der Tat Something for everybody häufig unterschätzt. Ging mir auch lange so. Lange Zeit war das für mich pure Langeweile. Das sehe ich seit vielen Jahren natürlich anders. Erstens kann ein Nashville Album der Frühsechziger nie wirklich schlecht sein, weil alleine Elvis Gesang und die Produktion zum Niederknien sind. Zweitens gibt es keine wirklich schlechte Nummer auf der Scheibe. Auf wie viel Prozent der Elvis Alben trifft das zu? Dennoch krankt das Album daran, keinen Übersongs an Bord zu haben, obgleich There's always me und Put the blame on me für mich Best-of-Futter sind.
klar, DAS Überalbum ist es nicht, aber wenn ich sehe welche halbgaren Machwerke in Fankreisen teilweise hochgejubelt werden, dann wundert es mich halt, dass ausgerechnet diese Scheibe immer so abgetan wird in Fankreisen.
Und ja, für mein Empfinden zählt auch Kissin' Cousins dazu. Wie APP schrieb ist das kein Meisterwerk, aber eine mehr als grundsolide Frühsechziger Platte mit einigem feinem Songmaterial darauf.
eine Erkenntnis die ich deiner Rezension hier verdanke, die mich das Album noch einmal mit offenen Ohren hat hören lassen. Wollte ich eigentlich schon im ersten Post erwähnen. Hab es allerdings vergessen, war ziemlich angesoffen.
Von der Öffentlichkeit wird Elvis kaum als Album-Künstler wahrgenommen, weshalb man sagen, dass dort nahezu alle großartigen LPs des Mannes wenig Beachtung finden.
Von den Musikkritikern sind es mittlerweile ja ein paar seiner Werke, die goutiert werden, sodass ich da vielleicht Pot Luck oder Back in Memphis in den Ring werfen würde, an Werken, die mehr Aufmerksamkeit verdienen.
Zwei gute Scheiben, die allerdings dann doch eher keine Meisterwerke sind, in Fankreisen mMn durchaus gewürdigt werden. Der Status der "Fanfavoriten" ist diesen Alben für mein Empfinden angemessen.
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