file Elvis Filmsongs - gut oder schlecht?

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21 Apr. 2018 11:49 #910036 von Atomic Powered Poster
Atomic Powered Poster antwortete auf Elvis Filmsongs - gut oder schlecht?
Mal kurz zu LMT im Allgemeinen; ich denke es war unbedingt notwendig hier Songs einzubinden, auch wenn ich die entsprechenden Szenen als unfreiwillig komisch empfinde und sie einen Stilbruch darstellen.

Wenn man, mit dem Grad an Aufmerksamkeit der Elvis entgegengebracht wurde, mit einem Flop in ein neues Geschäftsfeld einstartet, dann kann man es auch gleich wieder lassen. Den Geruch des Versagens hätte man niemals mehr abschütteln können. Dass das Hinzufügen von Liedern die kommerziellen Aussichten des Films deutlich verbessert haben dürfte ist wohl klar.

Zudem lenkte der Erfolg, vor allen Dingen des Titelsongs, in der öffentlichen Wahrnehmung sicherlich auch von den Mängeln des Films und vor allem auch der ungelenken Darstellung unseres Film-Debütanten ab. Sicherlich nicht bei seriösen Kritikern, aber in der allgemeinen Wahrnehmung galt das Projekt LMT sicherlich als Erfolg. So wie ja auch später die technische Pionierleistung und die kolportierten 1,5 Milliarden Zuschauer darüber hinwegzutäuschen vermochten, dass das Aloha Special nicht besonders aufregend war.

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21 Apr. 2018 11:51 #910037 von Honeybee
Honeybee antwortete auf Elvis Filmsongs - gut oder schlecht?
Zu den lieblosen Produktionen, hier King Creole (wobei der Soundtrack klasse ist im Gegensatz zu manchen späteren):

Vielleicht war die Stimmung einfach nicht gut. Elvis' Backgroundtruppe, die ja einige Male in die Dreharbeiten einbezogen wurden, war total genervt von den Drehbedingungen für sie selbst. Sie sind nicht bezahlt worden, solange sie nicht vor der Kamera standen. Sie hockten auf Abruf tagelang in Hotelzimmern herum (das Zimmer und das Essen wurde von der Filmgesellschaft bezahlt), und warteten auf ihre paar Minuten Einsatz. Sie hatten Einkommensverluste und haben dafür Aufnahmesessions in Nashville sausen lassen. Ein Mitglied sagte: "Wir haben das nur für Elvis getan. Ansonsten wären wir in keinem dieser Filme zu sehen gewesen."

Vielleicht war Elvis auch dieser Umstand bewusst, und es hat ihn mit Sicherheit auch nicht glücklich gemacht, dass seine Freunde so blöde Bedingungen hatten.

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21 Apr. 2018 11:56 #910038 von Honeybee
Honeybee antwortete auf Elvis Filmsongs - gut oder schlecht?
Und noch mal zu seinem Schauspieltalent:

Er ist in Hollywood von Schauspielkollegen sehr kritisch beäugt worden. Aber wirklich fast alle haben ihm ein gutes bis sehr gutes Talent zugesprochen. Selbst ein offensichtlicher Neider (Brian Hutton) hat über einen Screentest von Elvis gesagt:
"He was terrific!" Das war 1958.

Ich selbst kann das nicht beurteilen. Mir kommen diese alten Filme oft seltsam vor. Vor allem, wenn es dramatisch wird. Irgendwie hat man früher anders gespielt. Manche Szenen befremden mich selbst bei James Dean. Diese langen Kameraeinstellungen auf verzweifelte Gesichter - irgendwie macht man das heute anders.

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21 Apr. 2018 12:04 #910039 von Honeybee
Honeybee antwortete auf Elvis Filmsongs - gut oder schlecht?

Atomic Powered Poster schrieb: Mal kurz zu LMT im Allgemeinen; ich denke es war unbedingt notwendig hier Songs einzubinden....]


Da magst du recht haben.

Aber: man hätte seine Filmkarriere auch besser planen können, nachdem nach den ersten Screentests feststand, dass er tatsächlich Potential hatte. Man hätte (hätte, hätte, Fahrradkette) ihn dahingehend beraten können, dass er die Sache richtig anpackt, sprich Schauspielunterricht und dann die richtige Auswahl an Drehbüchern.
Wäre er in die obere Liga im Filmgeschäft aufgestiegen, hätte er nur alle paar Jahre einen Knallerfilm drehen müssen, und hätte nebenbei weiter Musik machen können. Das wäre traumhaft gewesen!

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21 Apr. 2018 13:01 #910040 von Earth Boy
Earth Boy antwortete auf Elvis Filmsongs - gut oder schlecht?

Honeybee schrieb: @Earth Boy

Aber im Moment sind sich hier die teilnehmenden User einig, oder?


Das weiß ich nicht. Du hast aber Recht, dass ich vermeide in diesem Zusammenhang von Schuld zu sprechen.

Ob wir uns einig sind, weiß ich daher nicht, denn die Argumentation, die darauf abzielt, warum jemand etwas getan hat und die dann Ursachenforschung in der Kindheit betreibt, gleitet sehr schnell gerne mal dahin gehend ab, dass man aufgrund der Prägung die handelnden Personen aus der Eigenverantwortung nimmt. Ob Du das getan hast bzw. ob das Deine Absicht war, kann ich schwer beurteilen. Falls nicht, dann sind wir uns wohl einig. :up:

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21 Apr. 2018 13:08 #910041 von Earth Boy
Earth Boy antwortete auf Elvis Filmsongs - gut oder schlecht?

Atomic Powered Poster schrieb: Mal kurz zu LMT im Allgemeinen; ich denke es war unbedingt notwendig hier Songs einzubinden, auch wenn ich die entsprechenden Szenen als unfreiwillig komisch empfinde und sie einen Stilbruch darstellen.

Wenn man, mit dem Grad an Aufmerksamkeit der Elvis entgegengebracht wurde, mit einem Flop in ein neues Geschäftsfeld einstartet, dann kann man es auch gleich wieder lassen.


Es gibt noch einen zweiten Grund, weshalb es nur logisch und konsequent war, dass man in LMT Songs einbaut. Es war damals absolut üblich, dass in einem Film Lieder vorgetragen wurden, zumal gerade dann, wenn der Hauptdarsteller (auch) als Sänger bekannt war. Das ist vermutlich keine Logik, die Elvis überzeugt hätte, die aber aus Sicht der Produzenten Sinn ergab.

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21 Apr. 2018 22:14 - 21 Apr. 2018 22:22 #910043 von Atomic Powered Poster
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Honeybee schrieb:

Atomic Powered Poster schrieb: Mal kurz zu LMT im Allgemeinen; ich denke es war unbedingt notwendig hier Songs einzubinden....]


Da magst du recht haben.

Aber: man hätte seine Filmkarriere auch besser planen können, nachdem nach den ersten Screentests feststand, dass er tatsächlich Potential hatte. Man hätte (hätte, hätte, Fahrradkette) ihn dahingehend beraten können, dass er die Sache richtig anpackt, sprich Schauspielunterricht und dann die richtige Auswahl an Drehbüchern.....!


Erstens wusste 1956 kein Mensch wie lange der Rummel um Elvis anhalten würde, es war also zwingend notwendig schnell Kapital aus seiner Beliebtheit zu schlagen. Zweitens mussten selbst großartige Schauspieler, die in diesem Metier anerkannt und beim Publikum immens beliebt waren, noch wenige Jahre vor Elvis hart darum kämpfen sich Drehbücher aussuchen zu dürfen, Rollen ablehnen zu können. Stichwort Studiosystem.
Nur die allergrößten Stars kamen damit durch dem Willen der Filmfirmen nicht zu entsprechen, und teilweise auch erst nachdem sie vor Gericht gezogen waren. Selbst wenn man Elvis als ernsten Schauspieler gesehen hätte, ihn hätte langfristig aufbauen wollen, hätte er ein Mitspracherecht zumindest fordern müssen.

Dass man heute anders spielt und inszeniert ist absolut richtig, es gab aber diesbezüglich auch früher schon unterschiedliche Philosophen was Schauspiel und Inszenierung betraf. Als Elvis auf den Plan trat, da war das klassische Hollywood bereits Geschichte, und die Kunst der Darstellung im Film hatte bereits diverse Phasen du,yrchschritten.

Generell verstehe ich es so: für einen Regisseur wie z.B. Hitchcock (um mal bei den ganz bekannten Namen zu bleiben) war es wichtig einen Film auch mit filmischen Mitteln zu gestalten, die Handlung und vor allem auch Stimmung eines Films also nicht (ausschließlich) mit Dialogen oder sich theatralisch in den Staub werfenden Method-Acting Anhängern zu vermitteln. Hitchcock z.B war es wichtig dass Schauspieler sich natürlich vor der Kamera bewegen konnten, ansonsten sollten Kameraeinstellung, Schnitt und Musik die Emotionen vermitteln.

Selbstverständlich gibt es andere Regisseure die die Schauspieler die Geschichte erzählen lassen. Ein wichtiges Beispiel aus der Filmgeschichte wäre z.B. Chaplin, der ja auch als reiner Schauspieler begann (daher ist seine Philosophie sicherlich kein Zufall) und die Kamera nur als Mittel verstand das dazu da war die Schauspieler einzufangen.

Das ist übrigens in den unterschiedlichsten Genres erkennbar, das diesbezüglich unterschiedliche Philosophien vorherrschen. Man betrachte sich, um auch jetzt mal bei den Klassikern zu bleiben, die komplett unterschiedlich konzipierten Musicals von Fred Astaire und Gene Kelly. Astaire tanzte üblicherweise vor einer fast statistischen Kamera in einer Einstellung durch, einfach um den Schwerpunkt auf den Tänzer zu legen, zu zeigen dass wir etwas direktes, ehrliches, unverfälschtes sehen. Kelly hatte einen wesentlich filmischeren Ansatz und tanzt quasi mit der Kamera, bezieht diese mit in die Choreographie ein.

Das ist natürlich nur dilettantisch auf zwei Ansätze heruntergebrochen, ich will damit nicht sagen dass es nicht auch andere Ansätze und Vermengungen dieser Ansätze gibt. Es gibt aber eben schon seit den frühen Tagen des Films, die in den 50ern schon längst Geschichte waren, sehr unterschiedliche Ansätze in der Filmkunst, so dass ich deinen Eindruck mit den langen Einstellungen auf verzweifelte Gesichter (und ja, ich wusste sofort was du meinst, klar) nicht in allen Fällen zustimmen kann.

Es gab auch früher schon Schauspieler deren Spiel heute noch modern wirkt. Bogart etwa agierte stets zurückhaltend und natürlich vor der Kamera.

Dass kaum lange Einstellungen in Elvis-Filmen zu finden sind hat möglicherweise auch mit seinen mäßigen Fähigkeiten als Schauspieler zu tun. Ein guter Schauspieler kann eine Emotion, einen Ausdruck länger halten als ein schlechter bzw ein Amateur.
Letzte Änderung: 21 Apr. 2018 22:22 von Atomic Powered Poster.

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21 Apr. 2018 22:32 #910045 von Atomic Powered Poster
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Earth Boy schrieb:

Atomic Powered Poster schrieb: Mal kurz zu LMT im Allgemeinen; ich denke es war unbedingt notwendig hier Songs einzubinden, auch wenn ich die entsprechenden Szenen als unfreiwillig komisch empfinde und sie einen Stilbruch darstellen.

Wenn man, mit dem Grad an Aufmerksamkeit der Elvis entgegengebracht wurde, mit einem Flop in ein neues Geschäftsfeld einstartet, dann kann man es auch gleich wieder lassen.


Es gibt noch einen zweiten Grund, weshalb es nur logisch und konsequent war, dass man in LMT Songs einbaut. Es war damals absolut üblich, dass in einem Film Lieder vorgetragen wurden, zumal gerade dann, wenn der Hauptdarsteller (auch) als Sänger bekannt war. Das ist vermutlich keine Logik, die Elvis überzeugt hätte, die aber aus Sicht der Produzenten Sinn ergab.


Absolut korrekt, aus heutiger Sicht ist es befremdlich wenn Ricky Nelson und Dean Martin in Rio Bravo (im Gegensatz zu LMT ja tatsächlich ein richtig toller Western) anfangen ein Liedchen anzustimmen, aber damals war das absolut normal.

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21 Apr. 2018 22:44 #910046 von Honeybee
Honeybee antwortete auf Elvis Filmsongs - gut oder schlecht?
Ich denke, man hätte Elvis damals leicht davon überzeugen können, dass es sich besser macht, wenn er zwei drei Liedchen trällert. Wirklich, ich bin fest davon überzeugt, dass er einfach gemacht hat, was man ihm sagte! Weil er glaubte, dass die anderen die größere Ahnung haben, was gut für ihn und seine Karriere ist, ich glaube das hundertprozentig.

Es geht mir gar nicht um Sinn und Unsinn des Integrieren von Filmsongs. Mir geht es darum, dass damit eine entscheidende Richtung eingeschlagen wurde, und er dazu nicht befragt wurde. Ihm war bewusst, wohin das führen würde. Er sagte: "Niemand nimmt einen singenden Schauspieler ernst." Und genau das wollte er - ernst genommen werden. Ich denke, dass hier sehr früh die Weichen gestellt wurden.

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21 Apr. 2018 23:08 #910049 von Earth Boy
Earth Boy antwortete auf Elvis Filmsongs - gut oder schlecht?

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Earth Boy schrieb:

Atomic Powered Poster schrieb: Mal kurz zu LMT im Allgemeinen; ich denke es war unbedingt notwendig hier Songs einzubinden, auch wenn ich die entsprechenden Szenen als unfreiwillig komisch empfinde und sie einen Stilbruch darstellen.

Wenn man, mit dem Grad an Aufmerksamkeit der Elvis entgegengebracht wurde, mit einem Flop in ein neues Geschäftsfeld einstartet, dann kann man es auch gleich wieder lassen.


Es gibt noch einen zweiten Grund, weshalb es nur logisch und konsequent war, dass man in LMT Songs einbaut. Es war damals absolut üblich, dass in einem Film Lieder vorgetragen wurden, zumal gerade dann, wenn der Hauptdarsteller (auch) als Sänger bekannt war. Das ist vermutlich keine Logik, die Elvis überzeugt hätte, die aber aus Sicht der Produzenten Sinn ergab.


Absolut korrekt, aus heutiger Sicht ist es befremdlich wenn Ricky Nelson und Dean Martin in Rio Bravo (im Gegensatz zu LMT ja tatsächlich ein richtig toller Western) anfangen ein Liedchen anzustimmen, aber damals war das absolut normal.


Wird hier My Rifle, Pony and me gedisst? :down: Großartiger Nummer, die ich schon seit Kindertagen liebe und wie ich finde, auch gut in die Geschichte eingebunden wurde.

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