A Star Is Born

Das liegt daran, dass für viele ihre Elvis-Verehrung mehr einer Religion gleicht, und Elvis ist Gott. Ein Gott, der sich von einem dicken Holländer alles hat verbieten lassen. Ein theologisch hochinteressanter Fall.

Ich habe dafür diese oberpeinliche "Bin- ich- nicht- harte -Karate-Macker-Kampfsportkanaken-Showeinlage" bei "It hurts me" und dieses Behindertenmusikschule-Instrumental, das mitten im Lied nervt,vergessen.

Der einzige Punkt, wo ich Euch zustimme. Diese Szene ist wirklich unfassbar peinlich. Ist wohl als Parodie auf Elvis eigene Filme gedacht. Warum man aber dafür das wunderbare It hurts me missbrauchen musste und nicht stattdessen z. B. Queenie Wahine's Papaya genommen hat, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Immerhin hatte man damals den guten Geschmack diese Szene rauszuschneiden.

Ansonsten singt Elvis mit roher, unbändiger Stimme, wie seit Jailhouse Rock Zeiten nicht mehr. Das Ganze entweder spontan improvisiert oder mit Orchesterarrangement, welches ich als nette Abwechslung in Elvis Werk empfinde. Für mich ein Höhepunkt.

Wobei die Leute immer ganz gerne außer Acht lassen, daß auch dieser Streifen lediglich unter dem Aspekt "Elvis-Film" gelobt wird. Mit schauspielerischen Leistungen, anderer Stars jener Zeit, kann Elvis auch in "King Creole" nicht mal ansatzweise mithalten. Man denke etwa an Marlon Brando in die "Faust im Nacken" oder die James-Dean-Filme.

Ganz gleich in welchem Film Elvis mitgespielt hätte, dieser Streifen wäre immer unter dem Aspekt „Elvis-Film“ wahrgenommen worden, selbst wenn es sich dabei um die Faust im Nacken gehandelt hätte.

Aber warum hat er eigentlich nicht bei Rio Bravo mitgespielt? Vor zwei Tagen gesehen - Ricky Nelson stackst rum, als wolle er eh das ungelenke Elvis-Verhalten kopieren. Da hätten sie gleich mal das Original nehmen können. Der Film ist gut, die Rolle nicht schwer, sogar ein fröhlich "Cindy Cindy" auf den Lippen, und der Colonel hätte durchsetzen können, dass Elvis im Vorspann vor John Wayne und Dean Martin genannt wird.

Außerdem noch ein Duett mit seinem großen Idol bei dem Lied My rifle, pony and me.

Das Problem wäre aus meiner Sicht wohl die Tatsache gewesen, dass Ricky Nelson in den ersten 60 Minuten des Films nur am Rande auftaucht.

Das Problem wäre aus meiner Sicht wohl die Tatsache gewesen, dass Ricky Nelson in den ersten 60 Minuten des Films nur am Rande auftaucht.

Dann wären ja noch siebzig Minuten übrig geblieben. Also fast die Länge von "Harum Scarum", und "Rio Bravo" wäre jetzt ein Elvis-Film.

Glücklicherweise ist es deine Meinung. Punkt.

Du sagst es.

Earth Boy
Ansonsten singt Elvis mit roher, unbändiger Stimme, wie seit Jailhouse Rock Zeiten nicht mehr. Das Ganze entweder spontan improvisiert oder mit Orchesterarrangement, welches ich als nette Abwechslung in Elvis Werk empfinde. Für mich ein Höhepunkt.

Du sagst es ebenfalls.

Ne,aber Elvis hatte sich führen lassen.Das ist Fakt.
Er hatte dem Colonel alles zu verdanken und hörte deshalb immer auf ih,auch wenn es später öfter falsch war.
Leider passte Rio Bravo nicht in die Colonels Politik.
War ja keine Hauptrolle.

Ich finde die 68er Show Rock pur. Elvis geht absolut ab.Wenn Du das mies fandest,müsstest Du die 69er Shows auch Schrott finden.

Ansonsten singt Elvis mit roher, unbändiger Stimme, wie seit Jailhouse Rock Zeiten nicht mehr. Das Ganze entweder spontan improvisiert oder mit Orchesterarrangement, welches ich als nette Abwechslung in Elvis Werk empfinde. Für mich ein Höhepunkt.

Mir ist die ganze Nummer zu gezwungen. Der Mann sang quasi um sein Leben, weil er dachte, seine Karriere ist zu Ende, wenn er jetzt durchfällt. Ich mag Elvis lieber relaxter. Gezündet hat's nur, weil's optisch gut rüberkam. Alleine als Platte veröffentlicht hätte sich das kein Mensch gegeben. Musikalisch war das ganze Special ein Griff in de Kloschüssel. Unerträglich schlecht. Und ich meine damit nicht unbedingt Elvis' Gesang - das rauhe, unbändige hat ja was. Allerdings hätte ich es besser gefunden, damit gutes, neues Material zu singen, statt "Hound dog" und "Jailhouse Rock" mit einem grottigen Big-Band-Arrangement.

Meiner Meinung nach wird das 68er Special gnadenlos überschätzt. Die Bedeutung für seine Karriere mag enorm gewesen sein (wobei kein Mensch weiß, was passiert wäre, wenn es stattdessen die Weihnachts-Show gegeben hätte), aber musikalisch war die ganze Nummer Lichtjahre von einem Meilenstein oder auch nur einem bedeutenden Werk entfernt.

Auch wenn es spekulativ ist, kann man schon mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, das seine Karriere am Ende gewesen wäre.Die Filme wollte keiner mehr sehen, die Songs daraus auch nicht mehr.Die Lieder plzierten sich nur mäßig.
Ein Weihnachtsspecial hätte keine Initialzündung gehabt.Jeder hätte sich bestätigt gefühlt, das Elvis out ist.
Wer hätte ihn noch hören wollen???
Vielleicht ein paar Omas oder so,aber der rockige Elvis,den alle sehen wollte, war dann endgültig weg gewesen.
Ich hätte auch ein paar mehr neue Songs gehört, aber den Fehler hat er auch 69 in Vegas gemacht.Er ging auf Nummer sicher.

Ne,aber Elvis hatte sich führen lassen.Das ist Fakt.
Er hatte dem Colonel alles zu verdanken und hörte deshalb immer auf ih,auch wenn es später öfter falsch war.

Was ist daran verkehrt, wenn ein Künstler auf seinen Manager hört? Wer die Ratschläge seines Managers (der ihn obendrein zum erfolgreichsten Künstler aller Zeiten gemacht hat) in den Wind schlägt und trotzdem macht, was er will, kann sich die Kohle für einen Manager auch gleich sparen.

Leider passte Rio Bravo nicht in die Colonels Politik. War ja keine Hauptrolle.

Eine Politik, die aufgegangen ist.

Ich finde die 68er Show Rock pur. Elvis geht absolut ab.Wenn Du das mies fandest,müsstest Du die 69er Shows auch Schrott finden.

Ich habe nichts gegen rauhen, rockigen Gesang. 69 finde ich das geil. Mich stört nur das aufgesetzt-gezwungene daran, die miese Begleitmusik und diese Medleys, die den Charakter eines Rock'n'Roll-Tanztees haben.

Meiner Meinung nach wird das 68er Special gnadenlos überschätzt.

Finde ich auch. Schlichtes Aufspringen auf den damaligen Rock´n´Roll - Revival-Zug und durch die mehr als seichte Musik all der Jahre vorher, auch noch so unglaublich authentisch. Beweist eigentlich nur einmal mehr, daß Elvis auch "Der Plumpssack geht rum" gesungen hätte, wenn er sich davon einen Karriereschub versprochen hätte.

Beweist eigentlich nur einmal mehr, daß Elvis auch "Der Plumpssack geht rum" gesungen hätte, wenn er sich davon einen Karriereschub versprochen hätte.

Elvis hat immer das gemacht, von dem er glaubte, die Leute wollen es so haben. Das will ich ihm auch keineswegs übelnehmen. Nur sollte man das dann auch so sehen dürfen, statt aus allem eine Heldentat zu konstruieren.