Dokus und Spielfilme

So, nun habe auch ich Video- und DVD-Player. Zwar besitze ich schon seit einiger Zeit zahlreiche Elvis-Filme, musste diese jedoch immer auswärts anschauen - jetzt geht's einfacher. Meine ersten Eindrücke nach längerer Elvis-Abstinenz in dieser Hinsicht:

1) TTWII: noch besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Vor allem die Rehearsals (auch die Lost Performances) zeigen, dass Elvis zu jener Zeit glücklich und voller Energie war und alles, aber auch wirklich alles unter Kontrolle hatte - wunderschön anzusehen! Über die Auftritte brauche ich keine Worte zu verlieren. Heute habe ich mir zum ersten Mal die SE angeschaut: schön, sind die Interviews draussen, anderes leider auch. Meiner Meinung nach aber eine sehr gut gemacht Bearbeitung, die auch für (noch-)nicht-Elvis-Fans durchaus interessant ist.

2) On Tour: ebenfalls sehr gut gemacht, wobei die Tourneeatmosphäre hervorragend herüberkommt.

3) Aloha: ich hatte Elvis zwar zahm in Erinnerung, aber so zahm?... Was ich immer wieder bewundere, ist Elvis' schnelle Reaktion auf das zu schnell ausgeführte Intro von "I can't stop loving you" - aber das ist nicht alles.

4) Kid Galahad: der erste Elvis-Spielfilm seit langem - und wirklich kein schlechter. Wenn man die Ansprüche etwas niedrig hält und einfach nur gut unterhalten werden möchte, so macht dieser Film eigentlich ziemlich Spass. Vor allem die Boxszenen haben es mir angetan. Zwei kleine Fehler, die mir aufgefallen sind: a) weshalb müssen Galahad und seine Angetraute vier Wochen warten bis zur Hochzeit, und beim anderen Pärchen ginge das noch am selben Abend (nehme ich an)?; Elvis sucht seine Schrauben unter dem Karren und steht vor dem Karren wieder auf. Dennoch, wie gesagt, ein gar nicht so schlechtes Elvis-Vehikel, dieser Film. Vielleicht können wir ja einmal Bewertungen einführen?

5) Elvis in the 50s (Doppel-DVD): der absolute Hammer! Ich habe mich bisher mit den Fünfzigern kaum videomässig auseinandergesetzt, so dass viele Aufnahmen neu für mich waren. Vor allem die "Elvis in Hollywood"-DVD finde ich hervorragend - gute Erzählstruktur (die Menüs sind etwas seltsam gewählt: weshalb nicht zumindest für jeden Film eines?), leicht verständlich gesprochen, inhaltlich (für mich) spannend. Habe ich mir schon mehrere Male angesehen.

Sorry, dass ich meine Eindrücke so wirr und für den einen oder anderen oberflächlich erscheinend darstelle, aber ich schaffe es im Moment nicht, mich richtig tief einzuarbeiten. Mein Interesse ist auf jeden Fall wiedergeweckt - ich bleibe dran. Jetzt freue ich mich auf die englischen Spielfilm-DVDs, die ich bestellt habe...



<!--EDIT|Reto| 4. 09. 2002, 23:48-->

Hi Reto

Freut mich, dass Du dich für einen VHS-Rekorder UND einen DVD-Player entschieden hast. Somit sind Dir viele Schranken geöffnet worden, wie Du richtig erkannt hast.
Viele Elvis Filme gibt es ja bereits in englischer Sprache auf DVD. Und egal, wieviel Bonusmaterial oder verschiedene Sprachen drauf sind. Die Qualität ist bei der DVD auf jeden Fall die bessere als bei VHS!
Was Deine Eindrücke über die Filme betrifft. Echt super Text!
Habe einiges entdeckt, womit ich mich noch gar nie so richtig auseinandergesetzt habe, z.B. Aloha und I Can't Stop Loving You.
Manchmal braucht man gar keine tieferen Reviews! Mach weiter so!

Ach noch was!
Vielleicht hast Du es im Forum schon irgendwo gelesen. Die DVD mit dem Film "Charro", würde ich Dir nicht unbedingt als erste DVD empfehlen, denn diese DVD fällt als Einzige, soweit ich weiss, aus dem Rahmen betreffend Qualität und Bonus Material.
Diese DVD ist schlicht aufgemacht und die Film-Qualität ist beinahe VHS!!
Und Bonusmaterial findest Du auch nicht, ausser einer chlecht zusammengestellte Fotogalerie!

So das war's dann mal.
Falls Du noch Fragen hast, schreib einfach ne PM oder im Forum!

Somit noch viel Spass mit deinen neu erworbenen Geräten!

Wow, ein weiterer Schweizer (neben Danny, mir und...?)?

Ich habe mir 1997 zwar deutsch synchronisierte Videos von einigen Elvis-Filmen angeschafft, der eine oder andere ist aber noch nicht einmal ausgepackt - und so wird's wohl auch bleiben: ich habe mir die wichtigsten in der englischen Originalfassung auf DVD bestellt. Freue mich jetzt schon darauf, sie wieder zu sehen (einige davon laufen ja regelmässig im August im Fernsehen) bzw. zum ersten Mal zu sehen.

Dass "Charro" auf einer eher minderwertigen DVD veröffentlicht wurde, habe ich bei Amazon gelesen, aber dennoch danke für den Hinweis.

Ich melde mich, sobald ich mehr zu berichten habe.

Hi Reto

Freut mich, dass Du dich für einen VHS-Rekorder UND einen DVD-Player entschieden hast. Somit sind Dir viele Schranken geöffnet worden, wie Du richtig erkannt hast.
Viele Elvis Filme gibt es ja bereits in englischer Sprache auf DVD. Und egal, wieviel Bonusmaterial oder verschiedene Sprachen drauf sind. Die Qualität ist bei der DVD auf jeden Fall die bessere als bei VHS!
Was Deine Eindrücke über die Filme betrifft. Echt super Text!
Habe einiges entdeckt, womit ich mich noch gar nie so richtig auseinandergesetzt habe, z.B. Aloha und I Can't Stop Loving You.
Manchmal braucht man gar keine tieferen Reviews! Mach weiter so!

Ach noch was!
Vielleicht hast Du es im Forum schon irgendwo gelesen. Die DVD mit dem Film "Charro", würde ich Dir nicht unbedingt als erste DVD empfehlen, denn diese DVD fällt als Einzige, soweit ich weiss, aus dem Rahmen betreffend Qualität und Bonus Material.
Diese DVD ist schlicht aufgemacht und die Film-Qualität ist beinahe VHS!!
Und Bonusmaterial findest Du auch nicht, ausser einer chlecht zusammengestellte Fotogalerie!

So das war's dann mal.
Falls Du noch Fragen hast, schreib einfach ne PM oder im Forum!

Somit noch viel Spass mit deinen neu erworbenen Geräten!

>>und die Film-Qualität ist beinahe VHS!!<<

Ich weis nicht was ihr für VHS-Recorder habt, aber soooo schlecht ist VHS nun auch nicht, wenns ausgeschöpft wird.
Vor allem mit Hifi-Stereo-Recordern kriegt man einen satten Sound drauf.
Und was die Haltbarkeit von VHS-Bändern angeht, bei guten Markenbändern z.B. EMTEC VHS Broadcast Master oder TDK HD-X Pro aufbewahrt im Hardcase und sachgerechtem Umgang, halten die auch locker 20 Jahre.
Eine DVD kann man bei schlampiger Behandlung auch schnell kaputt bekommen.

Hi cisco!

Du hast recht. Die VHS Qualität ist wirklich nicht so schlecht. Das meinte ich auch nicht. Ich dachte nur, wenn man das Bild einer perfekten DVD und einer perfekten VHS Kassette vergleicht, ist das DVD Bild doch die bessere Variante.
Was den Sound betrifft, muss ich Dir ebenfalls recht geben. Die Qualität ist mit normalem Gehör fast nicht zu unterscheiden.

Voraussetzung ist natürlich immer eine ordnungsgemässe Behandlung des Materials. Sonst geht alles ziemlich schnell zu Grunde!
Im Moment lebt VHS durchaus noch! Wenn ich da an verschiedene 8mm Aufnahmen denke, oder Filme, die man vor Ewigkeit aufgezeichnet hat und selten gespielt hat. Dort ist es nachwievor die beste Lösung.
Denn nicht jedermann kann die Möglichkeit mit der VCD bzw. SVCD nutzen. Und diese Qualität ist auch nicht immer erste Sahne.

Man könnte noch lange schreiben.

Grundsätzlich muss man wohl sagen, jedem dass, womit er die besseren Erfahrungen macht!



<!--EDIT|KingCreole| 4. 09. 2002, 22:54-->

So, heute habe ich mir zwei weitere Filme angesehen:

a) Wild in the country: wird von vielen als einer der besten Elvis-Filme angesehen - wahrscheinlich vor allem von jenen Fans, die darauf bestehen, dass Elvis auch ein ernster Schauspieler sein konnte. Ich finde diesen Film ganz ansprechend, aber keineswegs hervorragend. Irgendwie kaufe ich Elvis diese Rolle nicht ganz ab - was aber auch am Drehbuch liegt: ein lauter Gefühlsausbruch, Sekundenbruchteile die Entschuldigung, ständige Hochzeitspläne (obwohl die jeweilige Dame noch nicht auf irgendeine Art mit ihm angebandelt hat)... Wie gesagt: ein ordentlicher Film, aber nicht sehr viel mehr. Tuesday Welt überzeugt von A bis Z! Auch hier ist mir eine kleine Ungereimtheit aufgefallen (nicht als Kritik zu verstehen): Nory ruft die beiden Herren zum Essen, und der Tisch ist auch tatsächlich gedeckt - aber zuerst müssen sie noch Licht anmachen. Frage: hat Nory die ganze Arbeit im Dunkeln verrichtet?

b) Girl happy: auch wenn es vielleicht gegen mich als "ernsten Fan" spricht... ich habe mich bei diesem Film gut unterhalten gefühlt. Klar, es ist eine Bikini-Klamotte ohne Tiefgang, aber ein gewisser Charme ist dieser tatsächlich nicht abzusprechen. Gewisse Szenen zeigen Elvis in Slapstick-Hochform (auch wenn die Ausgangslage ziemlich abgelutscht ist, wie beispielsweise das Ablenken zweier Damen von der jeweils anderen im selben Zimmer). Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir, dass sich die Melodie von "Puppet on a string" durch den ganzen Film zieht. Auch hier ein (schlimmer) Fehler: bei "Do not disturb" legt Elvis den Telefonhörer von der Gabel, und kurz darauf schellt's... Also noch einmal: neutral betrachtet sicher kein Meisterwerk, aber für sein Genre sehr unterhaltsam.

"Wild in the country" mag "besser" sein, erfüllt die Erwartungen an sich selber und an das Genre aber weniger, denke ich.



<!--EDIT|Reto| 4. 09. 2002, 23:47-->

Zwei weitere Spielfilme habe ich mir heute angesehen:

a) Speedway: mehr oder weniger einfach nur schlecht. Eine dünne Story, die durch lächerliche Sätze wie "zittere ein bisschen mit, es geht um unsere Zukunft" noch mehr an Boden verliert. Das einzige, was nach Parkers Massstäben den Film noch retten könnte, die Beziehung zwischen - in diesem Fall - Steve und Susan, bringt auch nichts... sie ist absolut unglaubwürdig.

b) Love me tender: in meinen Augen ein erstaunlich guter Film, eben weil es kein Elvisfilm, sondern ein "Film mit Elvis" ist. Der Titel ist zwar schlecht gewählt, das Lied unnötig eingepflanzt, aber die Geschichte selber und die Art, wie sie erzählt wird, finde ich durchaus gelungen. Daumen hoch (auch für Richard Egan)... ein mehr als solider Western!

Auch bei "Love me tender" eine kleine inhaltliche Unebenheit: weshalb können die Reno-Brüder den anderen die Geldanteile einfach so wegnehmen? Die anderen werden ja wohl kaum noch Wochen später damit herumgeritten sein, nicht?



<!--EDIT|Reto| 5. 09. 2002, 21:41-->

Heute hatte ich Zeit für einen anderen Film (an den ich mich aus dem Fernsehen noch gut erinnern konnte):

Double trouble: ein mehr schlafwandelnder als überzeugender Elvis (wer kann es ihm verdenken?) in einer Geschichte, die das Prädikat grottenschlecht verdient hat. Von Anfang bis Ende peinlich... und immer wieder erstaunlich, wie sich die von Elvis gespielten Charaktere von der einen zur anderen Szene überraschend verlieben können - und mehr bietet diese Art von Filmen leider nicht.

Hier einmal eine Übersicht meiner Bewertungen für die Spielfilme, die ich mir in den letzten Tagen gegönnt/angetan habe. Dabei möchte ich betonen, dass ich mir die Filme mit einer positiven Haltung angesehen habe und teilweise auch positiv überrascht wurde - manche Filme lassen sich sehr schlecht miteinander vergleichen: die Bewertungen beziehen sich also immer auf die Qualität im jeweiligen Genre.

GUT
Love me tender: kein Elvisfilm, sondern ein Film, in dem Elvis mitspielt - und zwar ziemlich gut (aber "overacting"). Ein sehr gut gemachter Western, der durch die eingebauten Lieder nichts an Qualität gewinnt, aber auch kaum etwas verliert

GANZ OKAY
Wild in the country: eine an und für sich mässige Geschichte, die die Ansprüche an sich selber im gewählten Genre nicht einhalten kann; wegen der sehr guten Leistung von Tuesday Weld kommt dieser Film doch noch auf ein "ganz okay"
Kid Galahad: eine ansprechende Leistung von Elvis, anständige Boxkampf-Aufnahmen, und Gig Young hat mir sehr gut gefallen; sicher kein Klassiker, aber - um in Elvisfilm-Relationen zu denken - in Ordnung
Girl happy: gute Unterhaltung, die den einen oder anderen Brüller bietet, und ausserdem eine interessante Atmosphäre zwischen Shelley Fabares und Elvis - vor allem deshalb "ganz okay"

SCHLECHT
Double trouble: wenn schlecht, dann richtig - dieser Elvisfilm ist eine einzige Katastrophe und damit einfach nur grottenschlecht; keinen Bonus für nichts
Speedway: siehe Double trouble; zudem einen Malus für den Einbau des kinderreichen alleinerziehenden Vaters... peinlich!

Mehr Kritiken folgen, wenn es die Zeit erlaubt.

Bemerkungen?



<!--EDIT|Reto| 6. 09. 2002, 15:48-->

Und neu:

SCHLECHT
Kissin' cousins: nicht sooo schlecht, wie immer behauptet wird, aber doch bedenklich niveaulos, vor allem was die "wilden Weiber" anbelangt; ansonsten vor allem schöne Klischees (auch hier ein kleiner Fehler: Jodie hält Pappy Tatum an den Hosenträgern zurück, so dass diese sich hinten von der Hose lösen - Sekundenbruchteile später halten sie wieder). Der Inbegriff von Trash und damit sicher nicht Elvis' Vorstellungen von einer Filmkarriere entsprechend, stellenweise aber ganz in Ordnung, wenn man das Hirn abschaltet

Falls es dich interessiert, ich komme auch aus der Schweiz.

Zu der Film-Bewertung:
Es hat Spass gemacht sie zu lesen. Freue mich auf neue.

Gruss aus Zürich, Frederic