Elvis - Aloha From Hawaii

Soundmässig möglicherweise - visuell halt eben doch nicht.

Hmm, dann solltest du dir besser On Tour vor Aloha ansehen, dann ist es ein visueller Aufstieg

Auch nicht repertoiremäßig.

das stimmt allerdings !

so viel langsame Herzschmerzballaden ... was hat ihn gerade im Januar 73 dazu bewogen; imerhin passt es überhaupt nicht zu dem was er davor und gleich danach wieder ablieferte programmmäßig

Wenn man Äpfel mit Birnen vergleichen will, dann kann man beide "Shows" miteinander vergleichen. Ansonsten ist doch schon genug gesagt worden, das konzeptionell und beabsichtigt Welten zwischen den Shows liegen. Das die Bildqualität bei Aloha schlechter ist als bei TTWII, liegt eben daran, das es Fernsehaufnahmen waren, und man ganz anderes Zelluloid verwendete. Es ist schon eine Ironie der Geschichte, das bei Unmengen von Material über Elvis nur eine einzige Peroide richtig professionell festgehalten wurde: Die der TTWII Shows. Nichtmal die On Tour Aufnahmen überzeugen mich bisher. Darum ist es ja auch so verdammt wichtig, bei TTWII da noch mindestens eine 2. DVD nachzuschieben. Das Material ist ja da, auch wenn man wohl keine komplette ungeschnippelte Show hinbekommen wird.

Und selbst Elvis In Concert würde, richtig - vielleicht hochwertig - aufgemacht, meiner Meinung nach beeindruckend sein. Das Problem bzw. der Vorteil von Elvis lag in seiner enormen, oft unfreiwilligen Wandlungsfähigkeit. Im Prinzip dürfte keiner der großen Showkomplexe miteinander verglichen werden. Beim 68 Comeback kommt auch keiner auf die Idee, diese mit den TTWII Shows zu vergleichen. Ich bin der Meinung, man sollte 68 / 70 / 72 / 73 / 77 jeweils getrennt für sich bewerten. Und so schlecht die 77er Show gemessen an der 70er ist, so einzigartig und großartig ist sie, läßt man sich auf Elvis und diesen Showabend ein. Und ehrlich gesagt...seine Leibesfülle fällt mir nichtmal negativ auf, je länger ich sie mir ansehe. Es ist eben ein anderer Elvis, und irgendwie passt dieser Elvis zu dieser Show. Ich finde ihn großartig und er spricht - auch die Zuschauer vor dem Fernseher - direkt an. Ich kenne keinen anderen Künstler - außer Michael Jackson vielleicht - bei dem die Leute, wenn sie diese Bilder sehen, sofort gefesselt kleben bleiben, aus welchem Grund auch immer.

Und die Aloha hat - gemessen am Ausgangsmaterial - eine hervorragende Qualität, vor allem der Sound ist 1A. Die Farben und die Klarheit der Farbbalance des Bildes geht nicht besser. So, als sei es erst gestern aufgenommen worden. Lediglich die Einbußen in der Schärfe aufgrund dessen das es Fernsehtechnik war mit der aufgezeichnet wurde, und vor allem auf Grund der Umwandlung des Materials von NTSC zu PAL fällt negativ auf. Das kann aber niemand ändern.

Mir persönlich gefallen am wenigsten die 72er Aufnahmen, ich kann diesen Film, indem Elvis immer leicht erkältet und wie in Trance singend wirkt,ins Mikro schnieft und nicht einen Song voll konzentriert singt, nicht gut ansehen. Selbst beim wunderbar interpretierten Bridge Over singt er nicht wirklich kontentriert, kein Vergleich mit den rohen Fassungen der 70er Shows. Alles ist einerlei und wie am Stück. Es wurde wirklich in aller Konsequnz eine "On The Road" Stimmung eingefangen, und der Film wirkt viel zu montiert. Vor allem wirkt er HIER für mich aufgedunsen. Er leiert die Rocks so runter, presst auf Lautstärke und Höhe, schiebt einen Song an den anderen, und auch die Gospels haben nicht halb soviel Austrahlungskraft, wie die Dramatik von How Great Thou Art oder Hurt in 1977, oder der einziartigen und perfekt gesungenen Version von American Trilogy in 1973. Elvis mag ein jahr zuvor agiler sein, ok. die gründe aber sind ja shcon genug hier geschildert worden. Aber auch die hastigen Publikumsschwenker der Kamera bei On Tour haben für mich immer etwas von all den Bootleg Feelings gehabt, die man so kennt. Ich hoffe, das sich das mit einer sauberen DVD Veröffentlichung erledigt hat, einem glasklaren Sound und ein in ein brillantes Bild gefassten Elvis, mit einem besseren Konzeptionellerem Schnitt, als ich das bisher gesehen habe, und vor allem nicht 5 mal die Eröffnungsszene, und vor allem die Nicht-Zarathustra Eröffnungsmusik endlich mal in Stereo.

Letzten Endes sagst du damit aber, dass es keine Objektivität geben kann.

Ok - Musik ist immer Geschmackssache und insofern subjektiv!
Einen Hauch Objektivität muss es aber doch auch immer irgendwo geben!
Tatsachen muss es geben!

Und eine solche ist, dass Elvis 1977 nicht mehr die Lust und die power hatte wie 1970 oder 1972. Und dass er 77 z.B. wirklich keinen einzigen Rocker mehr im Programm hatte ist nicht NUR Auswirkung eines sich zum großen Vokalisten hin entwickelnden Sängers, sondern Teil der Wahrheit ist doch wohl auch, dass er nicht mehr die Kraft dazu hatte... kam 1976 noch ein Polk Salad Annie vor den Intros, so reichte es 77 meistens gerade mal noch zu einem Bridge oder My Way...

Du kannst keine Objektivität dadurch aufheben, indem du ihr einfach den Ansatzpunkt entziehst dadurch dass du sagst, es seien total verschiedene Vergleichsebenen, ja man könne das gar nicht vergleichen.

Und selbst wenn diese deine Aussage bei einem Vergleich 1970 - 1977 ja noch annähernd stimmen mag, so kann man aber das aber nicht beim Vergleich 72 - 73 sagen , also 1973 sei was von der Basis her anderes als 1972.. das geht meiner Meinung nach zu weit, denn immerhin lag nur ein Jahr dazwischen.. was Elvis außerhalb der Aloha 72/73 ablieferte, war die ganz normale Vegas Show, ich sehe da keinen Unterschied zwischen den beiden Jahren.

Dennoch finde ich deine Ausführungen sehr interessant.
Ich mag Elvis 76/77 ausdrücklich, ich mag seine Stimme!

Seine 77er Show ist meines Erachtens wesentlich kraftvoller als seine 73er Show.
Beispiele: Das RockNRoll Medley sing t er äußerst kraftvoll, ausdauernd, und sogar konzentrierter und weniger verschlampt als 1973. Er bewegt isch hier wesentlich mehr 50 Jahre ähnliche, oder überhaupt wsentlich mehr, als 1973. Ih war erstaunt, das er das überhaupt konnte, ich dachte anfangs, er gerät dabei aus dem Gleichgewicht. Den Text versucht er deutlicher zu singen als 1973, und es gelingt ihm. Fever 1973 z.B. nuschelt er ungalublich ins Mikro, das man denkt, er ist besoffen, da ist kein einziger Satz klar und deutlich. Das einzige wo Elvis wirklich ein wenig aus sich herausgeht 1973 ist Suspicious Minds. Seine 77er Interpretationen von You Gave Me sind kraftvoller als die 73 er Version - ich gestehe ein, das die Interpretationen grundsätzlich anders sind, und man das vielleicht nicht vergleichen sollte -, das gleiche gilt für die für mich beste Version von How Great Thou Art 1977, auch das ist die stärkste Version die ich kenne, oder zumindest gleichwertig mit der 74er Memphis Version. Das Hurt ist auch sauber und stark durchgesungen. Tadellos. Also eine Reihe starker Songs. Auch Thats All Right gleich zu Beginn: Instrumentalistisch sehr Nahe am Sound von 1954, Stimmlich natürlich nicht, aber das Lied ist abgespeckt, Elvis singt - zugegeben angestrengt - aber klar und deutlich und er setzt weniger ab als 1970. Aber ok, hier gilt auch wieder: Andere Interpretation. In Sich aber sauber vorgetragen, da gibts nichts zu meckern. Bis auf TeddyBear wo er Schals verteilte, singt Elvis 1977 im Special klar und deutlich, anders ist es bei gesprochenen Sätzen, wo er sehr große Probleme hatte. Es ist meiner Ansicht nach einfach ein Märchen, Elvis sei in diesem Konzert schwach gewesen. Das hat man so hinenin interpretiert, weil man so sah wie 1973, und seine gesamte Entwicklung der letzten 4 Jahre nicht wirklich wahrnahm. Man darf aber die künstlerischen Phasen nicht vergleichen finde ich, ich muss mir das jeweilige künstlerische Werk betrachten, und fragen, ob es eigenständig gut oder schelcht ist. Elvis war stark angeschlagen, er vergaß Texte, er war nachdenklich, er war meist sehr langsam, aber er war äußerst kraftvoll und konzentriert. Ich sags nochmal: Kuck dir das Hound Dog/Jailhouse Rock Medley nochmal an, da war alles wieder da, von so einer Showeinlage hätte ich 1973 geträumt. Es ist einfach nicht wahr, das Elvis dort eine schwache Show ablieferte. Es war eine ANDERE Show (bzw. Shows), er akzentuierte anders, und vor allem er setzte seine Kräfte gezielter ein. Anhand der beiden kompletten Originalshows der 77er konnte man sogar sehen, das er mit Charlie Hodge scherzte, sich einen Arschtritt geben liess, und sogar die Spielchen, die Charlie mit seiner Hand hinter Elvis machte, mitbekam, und ihm daraufhin einen Brusthaken verpasste. Wenn er sogar DAS bemerkte, und nebenbei noch sang ohne zu unterbrechen, widerlegt das einfach, das er nicht richtig da gewesen wäre und fast eingepennt wäre. Das ist schlicht falsch. Niemand weiß, unter was für Drogen er genau stand, aber es ist bekannt, das Qualuude die Bewegungsfähigkeit hemmen, aber nicht die geistige Wachheit. Das er die Texte vergaß ist ein grundsätzliches Problem gewesen, und genau genommen war das auch schon immer so, das war nicht erst in den letzten jahren so, das wird nur nicht zur Kenntnis genommen. Schon in TTWII sagte er, das er Angst habe, Bridge Over, Polk Salad oder Just Cant Help zu vergessen, und er hatte Merkzettel dabei, und er versang sich ja auch. Auch die gespielten Versinger 1968 können echte gewesen sein, die er nur gut kaschiert hat. So gern ich die Aloha mag - und wie gesagt, ich mag sie lieber als die 72er Aufnahmen - ich fand die 77er Show um einiges stärker, vor allem amtosphärisch stärker.

Aber edde, Geschmäcker sind eben verschieden. Wir können ja jeder für scih seins mögen

Kuck dir das Hound Dog/Jailhouse Rock Medley nochmal an, da war alles wieder da...

Was für ein Medley soll das 1977 gewesen sein?

Ich Trottel, ich hatte das als Medley in Erinnerung, lol.
Naja trotzdem: Kuck mal wie gut gelaunt und verspielt er Jailhouse Rock singt, mit einem Tempo, wie man es selbst aus manchen 70 er Shows nicht kennt, auch wenn er sich hier körperlich weniger bewegt 1977, er lacht, zieht Grimassen und spielt mit seiner Stimme. Hound Dog nuschelt er dafür sehr, aber er ist ja gar nicht ums singen bemüht, da er wie bei Teddy Bear lieber mit den Zuschauern kuschelt Aber die Tanzeinlage (naja tanzen ist zuviel gesagt) am Ende des Songs war doch geil oder? Sowas konnte man bei der 73er Show vergeblich suchen. Also im Kern stimmte meine Meldey Aussage. *drauf besteh*

Also wo bitte war Elvis 77im CBS Special lahm? Da war doch mehr Tempo und kraftvollere Songs drin als 1973 beim Aloha.

Myotis,

deine Vergleiche von CBS 77 zu Aloha 73 mögen ja tendeziell stimmig sein!

Aber ich finde, du betrachtest diese beiden events zu "punktuell".
Will heißen: ein Vergleich von CBS 77 zu einer anderen 73er oder End-72er show würde andere Ergebnisse bringen.
Ich will damit sagen, dass ich denke die Aloha Show war einfach eine total "konzeptionelle" show - wenn man das so sagen kann - d.h. sie war schon von Grund auf nicht danach ausgerichtet, den Verspielten, Scherzenden, den Rocker oder den lockeren Las Vegas Entertainer, der immer einen Spruch auf den Lippen hatte, zu zeigen. Das immer wieder kehrende Argument, dass das mit Elvis´Scheidung zu tun hat, halte ich für lächerlichst, denn dann hätte er schon 1972 auch shows nach dem Aloha Strickmuster abliefern müssen.
Die Aloha show wollte oder sollte der Welt den Superstar zeigen, der nicht dem Image des vermeintlich primitiven anzüglichen Rock´n´Roll Deppen aus dem amerikanischen Süden entsprach, sondern mehr sein wollte und auch konnte.
Insofern war die Aloha show ein punktuelles event, eine show, die er nie mehr anderswo so nachsang wie am 14.01.73... die show stach somit heraus und ist in der Tat kein Ansatzpunkt für Vergleiche, weil sie einfach nicht den shows aus dieser Zeit die Elvis sonstwo ablieferte,entsprach.
Deswegen sagte ich ja auch: ein Vergleich CBS 77 zu einer 73er show (zB aus der April Tour) würde andere Ergebnisse bringen.
Elvis WOLLTE in der Aloha show nicht mit den Beinen wackeln zu Hound Dog.
Aber nicht weil er abwesender war als 77.
Sondern weil er DAS gerade nicht dem Weltpublikum zeigen wollte. Es war nicht das Konzept der Aloha show

Und dass Elvis´ auch 1977 noch merkte, wenn ihm Hodge am Arsch rumgefummelt hat, naja also DAS setze ich mal sowieso voraus
Da müsste er ja ganzkörperbetäubt gewesen sein, um das nicht zu merken (wobei das ohnehin immer wieder kehrende Elemente waren, und er allein deswegen sicher eh wußte, was Charlie neben ihm abzog, weil Charlie das eben IMMER bei Are you lonesome abzog )

Das was Elvis 1977 am Ende con Hound Dog an Bewegungen hinlegt, mag im Vergleich zu dem bewegungsmäßig ansonsten ruhigen 77er Elvis imposant wirken. Letztendlich wurde diese Szene aber doch auch sehr durch bestimmte kameraeinstellungen und - wechsel etwas "aufgepeppelt" finde ich...

Aber richtig: jedem das seine!
CBS 1977 ist absolut das meine! Ich höre gern die 77er krätige Stimme, ich mag Mountain 77 auch mehr als 73, How great thou art ebenso..
Aber objektiv gesehen war er trotzdem 1972/73 besser drauf, und experimentierlustiger..
das einzige was UNS beide im Grunde unterscheidet, ist, dass ich denke, man KANN 72 mit 77 vergleichen und eine Objektivität herstellen, und du denkst das eben nicht

Ich höre gern die 77er krätige Stimme, ich mag Mountain 77 auch mehr als 73, How great thou art ebenso..

Ich nicht. Sinnlose Vokalakrobatik, die ich mitnichten als "kräftigere Stimme" im Vergleich zu den Jahren zuvor wahrnehme. Vielmehr sind die einzigen Sachen, die mir stimmlich beim CBS positiv auffallen ("auffielen" wäre genauer, da ich das Teil seit Jahren nicht mehr gehört/gesehen habe), gerade diejenigen, bei denen Elvis eine ruhige und weiche Stimme auspacken muss, wie Are you lonesome tonight oder I really don't want to know.

Für "Hound dog" müsste ich die deutsche Sprache um neue Negativ-Formulierungen erweitern. Das ist mir in Anbetracht meines akuten Geschenkenotstandes jedoch zu zeitraubend, so dass ich es lasse und mich lieber gen Städtele aufmache.

Ich nicht. Sinnlose Vokalakrobatik