Back in Memphis
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Nun ist BIM also so etwas wie eine Resterampe, häufig wird das Album auch, leicht abschätzig, als kleiner Bruder des legendären FEIM bezeichnet. Dabei ist BIM sicherlich kein schlechtes Album und kann durchaus für sich alleine bestehen.
Auffällig ist allerdings, dass einige der hier vertretenen Songs weniger sorgsam produziert wurden als die Lieder die es auf Singles schafften. Mag man den Umstand, dass im Intro zum Eröffnungssong "Inherit the Wind" der Einzähler für Elvis Gesangspart zu hören ist noch als Absicht durchgehen lassen, dass die von Elvis dilettantisch dahingeschrammelte (und unangenehm dominante) Gitarre (die offensichtlich über sein Gesangs-Mikrofon mit aufgezeichnet worden war) beim ohnehin ausgesprochen mäßigen "from a Jack to a King" einfach mit dem Ende von Elvis Gesangs-Beitrag abrupt stoppt, das ist allerdings ein sicherer Indikator dafür, dass diese Aufnahme von den Beteiligten im Studio nicht für eine Veröffentlichung auf einem kommerziellen Tonträger vorgesehen war, eher ein hingeschludertes Zufallsprodukt darstellt. .
Das Album enthält zum Glück etliche feine Aufnahmen die die Mängel der LP (die sich durch das Inkludieren bereits auf Singles veröffentlichter Tracks zu Ungunsten einiger weniger gelungener Aufnahmen leicht hätten vermeiden lassen) durchaus kompensieren können.
Mit dem dreckigen, harten "Stranger In My Own Hometown" enthält das Album den wohl bissigsten Song dieser Sessions. In mancherlei Hinsicht eine zeitgemäße Variante des grandiosen "Reconsider Baby" ein knappes Jahrzehnt vorher. Auch hier ein bluesiger Track, dargeboten mit Leidenschaft und dem Feeling eines wirklich großartigen Jams bei dem alle Beteiligten im Moment aufgehen ohne dass sie sich in ihm verlieren würden, die Aufnahme ziellos zu werden droht.
Da das Studio eigentlich für Neil Diamond reserviert gewesen war (der dann dankenswerterweise Elvis seine gebuchte Zeit abtrat) hatte der King sich verpflichtet einen Song Diamonds aufzunehmen. In poetischen Worten denen jedwede Anzüglichkeit fremd zu sein scheint, erzählt der Sänger nun in Diamonds "And The Grass Won't Pay No Mind" davon wie er seine Geliebte im Freien ordentlich durchnudelt. Elvis singt in den Strophen entspannt, man kann die Atmosphäre, die warme Luft die die Liebenden umgibt fast spüren, legt aber im Refrain ausreichend (aber subtil genug) zu, so dass der Song nicht zu spannungsarm gerät.
Mit "Do You Know Who I Am" und "You'll Think Of Me" sind zudem hier zwei weitere Lieder vertreten die es in Sachen Intensität mit allem auf FEIM aufnehmen können. Songs die eine erwachsene Sicht auf die Liebe werfen, reife, tiefe Songs die Elvis konzentriert und absolut glaubwürdig darbietet. Die Band sie spielt, nicht nur hier, ebenso konzentriert wie Elvis singt. Auch bei den Balladen hat alles Dringlichkeit - und es groovt. Nichts hier klingt weichgespült, schlageresk. Abgesehen vom seifig-schleimigen "And The Fair's Moving On" driftet nichts in schlichten Schlager-Kitsch ab. Aber den Song hätte wohl niemand retten können.
Mit FEIM kann BIM in der Tat nicht mithalten. Zwei Rohrkrepierer und ein, zwei mittelprächtige Stücke wie "A Little Bit Of Green" verhindern, dass dieses Album ins Pantheon der großen Elvis-Alben aufgenommen wird. Aber ein schönes Album ist es allemal. Resterampe hin oder her.

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Ich war vorhin auch gerade dabei, eine Rezension zu dem Album zu schreiben, müsste diese aber abbrechen, da ich weg muss. Meine folgt die Tage.
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ich glaube ich habe FEIM in 45 Jahten nicht ganz ein Dutzend Mal nomplett durchgehört. Es hat für mich keinen "Flow". Zudem sind da ein paar Stücke drauf die in meinen Ohren mir nicht nur nicjt gefallen sondern die auxh irgendwie nicht zum King passen wie etwa das Movin On, Ill Hold You In My Heart After Loving You und ganz schlimm das It Keeps right On a hurtin (Ist voll das Trallalla Lied)
Damit sind da vier Lieder die ich gar nicht mag und daher ist die LP nicht durchhörbar.
Sicherlich sind da auch echte Kracher drauf die ich nicht missen möchte wie Portrait Of My Love, Wearin That Loved, Gentle in My Mind und Any Day Now. Wäre somit ne sau gute EP geworden : - ) die restlichen Tracks sind ok aber auch keine Lieblinge von mir.
Die BIM hingegen hörte ich schon hunderte Male mit Begeisterung komplett und im Anschluss meist gleich ein zweites Mal. Die Songs passen so gut zusammen. Es hat eine ganz besondere sentimentale und doch fröhliche Stimmung ...als krönenden Abschluss hätte ich mir darauf noch Suspicious Minds gewünscht. Es wäre das Sahnhäupchen gewesen auf dem tollen Album
Und der Hamner es kam zusammen mit der In Person als Doppelalbum heraus. Wie geil war/Ist das denn.
In dieser Kombination d a s 60s Album überhaupt.
5,5 Sterne für den Doppelpack.
...und Morman wollte diese Tracks tatsächlich alle im Archiv lassen? LOL ...
Gott sei Dank kam es anders...
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Übrigens A Little Bit Of Green ist einer meiner Lieblingssongs auf der Back In Memphis. Ich sehe die Back In Memphis auch nicht als Restrampe ( Lieblingswort von MW) man nimmt nicht 32 Songs im Studio auf um dann nur 12 zu veröff. also eine LP zu füllen.
Das mit dem Doppelalbum sehe ich anders. Mir wäre das Live Doppelalbum wie es ursprünglich geplant war lieber gewesen u. dafür die Back In Memphis als Einzel LP mit dem Hit Suspicious Minds so hätte man auch noch eine 3 LP aus den American Sound Studio Session produzieren können mit den Hits Don´t Cry Daddy + Kentucky Rain.
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Meiner Ansicht nach waren zwei Aufnahmen dieser Sessions zu schlecht, zu fehlerhaft, um sie zu veröffentlichen, und zwar abseits aller Fragen des persönlichen Geschmacks. Also rein vom handwerklichen Standpunkt. Neben dem absoluten Tiefpunkt in Elvis Werk, Hey Jude, ist die zweite Gurken-Nummer ganz klar From A Jack...
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Mir persönlich ist es auch ganz egal welcher Song jemanden gefällt od. auch nicht weil wenn ich mir da Sorgen machen müsste bei den vielen Fans aus der Szene da müsste ich meine Arbeit einstellen. Gleiches gilt bei der Auswahl von Songs für eine LP. 10 Fans - 10 verschiedene Alben weil jeder einen anderen Song für gut od. eben schlecht empfindet aber Gott Sei Dank hat das Elvis entschieden u. deshalb müssen wir leben damit ob es uns passt od. nicht.
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Übrigens wenn After Loving You nicht zu Elvis passt dann kannst du One Night od. It Feels So Right auch vergessen da in der gleichen Machart. Ich finde typischer Elvis Blues.
man nimmt nicht 32 Songs .
Du willst doch nicht allen Ernstes diesen Song mit diesen beiden göttlichen Blues Klassikern vergleichen ?
One Night und It Feels So Right sind geniale Darbietungen, die für einen "dreckigen und rohen" Blues stehen und nochmal mehr durch Elvis ungeschliffene reibeisige Gesangsdarbietung an Fahrt zu legen.
Im direkten Vergleich klingt After Loving You eher nach Engelbert.
An ein paar Stellen im Song singt Elvis diesen als wolle er zu "Heart Of Rome" wechseln.
Auch habe ich wenn er anfängt in die Hände zu klatschen immer das Gefühl er wolle den Musikern den Wink geben "haut rein, macht jetzt mal ein wenig Dampf" . Das ist eher ein Take 1 Wie ein Master und zudem
ein völlig weichgespülter und weisser Blues. Man höre nur wie brillant Elvis Portait Of My Love performt und danach spiele das Alter Loving You. Da liegen Welten dazwischen. Ähnlich ergeht es mir bei Movin On was für mich wie ein auf halber Flamme gesungener Warning Up Jam wirkt.
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After Loving You klingt in den Strophen lässig, aber eben nicht gelangweilt oder unkonzentriert. Und dann legt Elvis doch zu, da ist Dynamik drin. Dass er den Song nicht komplett durchpowert, das ist doch hier keine Schwäche sondern Absicht. Ich will dir den Song nicht schönreden, kein Ding, aber seine Darbietung ist doch absolut nicht zu beanstanden. Ich sehe den Song auch eher nicht in der Tradition von One Night (sehe ihn eher als Country-Stück), aber das ist doch fein gesungen und gespielt.
Die Band kommt hier irhendwie nicht in die Puschen, wirkt fade wie ne Probe. Das Liedchen mit ein paar Overdubs hätte dann aber auch eher zur Love Letters LP gepasst., wäre aber auch da dann die schwächste Nummer gewesen... Seichter schnulziger Country Schlager...aber auch dann ginge die Melodie nicht an mich : - )
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Klar, es ist lässig gespielter Country, da sind wir uns ja einig. Das muss einem natürlich auch nicht gefallen, man darf das gerne lahm gespielt und die Melodie kacke finden, aber schlecht gespielt oder gesungen ist es nüchtern betrachtet nicht. Das ist bei z.B. From a Jack. ..halt anders. Da ist die Gitarre miserabel gespielt, viel zu dominant (da eher zwangsweise mit aufgezeichnet und daher im Mix nicht wirklich regulierbar, es sei denn man würde auf Elvis Gesangs-Beitrag gleich mit verzichten) und Elvis Klampfe bricht dann, vor dem Ende des Songs, einfach ab. Das ist einfach ein Fehler, und zwar ein gewaltiger, unüberhörbarer. Und einen solchen gibt es bei ALY halt nicht, Geschmack hin oder her.
Ja ALY ist perfekt gesungen und fehlerfrei eingespielt, wenn ich auch dabei bleibe dass dieses "irgendwie konzromlierte in die Hände Klatschen" für meine Ohren nicht gewollt platziert/passiert ist sondern es für mich so anhört als wolle Elvis in den Momenten die Band anspornen mehr Gas zu geben ( wie er es auch gerne mal bei den TTWII Proben machte) aber die lahmen sich unbeeindruckt weiter durch den Song.
Es ist für mich ein belangloses Liedchen. Würde es nicht existieren, würde man es vermissen?
Ja from A Jack hat diesen Fehler mit der Accoustic Gitarre (gab's auf der IS BACK auch schon mal).
Dumm gelaufen und blöde dass Morman das nicht hörte und nen weiteren Take anwies. Dennoch finde ich den Song echt toll, der versprüht so eine gute Laune und Fröhlichkeit. Ich möchte ihn nicht missen trotzdem dass er technisch gesehen nicht 100% ist.
Da bin ich halt eher ein Lennon Follower dem das transportierte Feeling eines Takes wichtiger war wie dem Perfektionisten Paul der auf jede einzelne gespielte Note mehr wert legte und diese am Ende zu glatt poliert und dann manchmal auch langweiliger sein können.
Mich stört es bei FAJTAK
Wirklich nicht.
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Zum Perfektionismus: um den geht es nicht. Abgesehen davon, dass Perfektionismus nichts mit steril/kalt etc zu tun hat, reden wir hier ja nicht von einem minimalen Fehler auf einer ansonsten grandiosen Aufnahme, etwas das bei vielen anderen Aufnahmen zu hören ist, sondern von einer ohnehin schwachen, nachlässigen Aufnahme die durch die Gitarre komplett in die Grütze geritten wurde.
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