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23 Mai 2008 12:10 #677539 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf TCB-Band - Infos...

Ja,die Jungle Room Session war trotz seines Zustandes weitaus besser als seine Bühnenpräsentation.

Ganz genau aus diesem Grund habe ich nie verstanden, warum das (meiner Meinung nach gelungene) Boulevard-Album so oft abgeawatscht wird, wohingegen die Konzerte aus dieser Zeit hochgelobt werden, obwohl keins qualitativ an die Studioaufnahmen herankommt. Bei den Shows gibt's maximal 1-2 wirklich vernünftig gesungene Songs, wenn er einen guten Tag hatte, wohingegen das Boulevard-Album bis auf geringe Schwächen durchweg gut ist. Songs wie "Never again", "Love coming down" und "Danny Boy" gehören für mich sogar zum Besten, was Elvis je aufgenommen hat; absolut meisterliche, ergreifende Darbietungen.

Natürlich waren es hauptsächlchich traurige Songs, aber ich behaupte, das lag nicht daran, dass der Mann fertig und depressiv war, sondern einfach daran, dass solche Lieder für ihn als Sänger eine größere Herausforderung darstellten und er mehr Spaß daran hatte, sie zu singen. Sie entsprachen auch mehr seiner künstlerischen Reife als irgendwelche Teenie-Rocker, die für einen Mann über 40 durchaus unglaubwürdig gewesen wären. Die Jungle-Room-FTD zeigt sogar einen Elvis, der gut gelaunt war und hörbar Spaß an der Session hatte. Das haben die Mitwirkenden in Interviews auch übereinstimmend bestätigt, zumindest was die Februar-Session anbetrifft.

Traurige Lieder hat er immer schon gerne gesungen, sein Repertoire strotzt nur so davon. Selbst bei der hochgelobten 69er Memphis-Session hatte gerade mal eine Handvoll Songs einen fröhlichen Inhalt. Die drei größten Hits aus dieser Session, "In the ghetto", "Suspicious minds" und "Don't cry daddy", handeln von Not, Elend, Verzweiflung, Einsamkeit, Verlust und einer problemtaischen Beziehung, um das nur mal am Rande festzuhalten. Gleiches trifft auf die 70er Nashville-Session zu. Man kann auch weiter zurück gehen, es überwogen bei allen Sessions die traurigen Lieder. Sein erster Hit "Heartbreak Hotel" gehört zum düstersten, was je aufgenommen wurde. Und das war alles lange bevor ihm die Frau abgehauen ist.

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23 Mai 2008 13:41 #677542 von DumbAngel
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Bob Lanning

Guter Mann wie ich finde ! Wusste man damals eigentlich schon, dass Ronnie Tutt zurückkommt oder rechnete man mit einem längeren Aufenthalt von Laning in der Band?
Auf einigen Tracks mag ich Bob Laning's Spiel sogar etwas mehr als Tutt's, aber im Großen und Ganzen denke ich dass Letzterer besser zu Elvis passte.



Ganz genau aus diesem Grund habe ich nie verstanden, warum das (meiner Meinung nach gelungene) Boulevard-Album so oft abgeawatscht wird


Ich hab nur Probleme mit den großen Arrangements. Elvis' Leistung finde ich sehr gut. "Danny boy" würde ich ebenfalls als eine der eindrucksvollsten Leistungen seiner Karriere bezeichnen.

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23 Mai 2008 14:29 #677546 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf TCB-Band - Infos...

Guter Mann wie ich finde ! Wusste man damals eigentlich schon, dass Ronnie Tutt zurückkommt oder rechnete man mit einem längeren Aufenthalt von Laning in der Band?

Er war von vornherein nur als Ersatzmann eingeplant.

Auf einigen Tracks mag ich Bob Laning's Spiel sogar etwas mehr als Tutt's, aber im Großen und Ganzen denke ich dass Letzterer besser zu Elvis passte.

Echt? Lanning ist der Grund, warum die "On Stage" die am seltensten gehörte Vegas-CD bei mir ist, trotz des grandiosen Repertoires und eines Elvis in Top-Form. Laning spielt wirklich gut, aber im Gegensatz zu Tutt phantasielos. Er zieht seinen Stiefel durch, spielt straighte Rhythmen mit vorhersehbaren Fills, aber Tutt zaubert einfach. Hör Dir mal "Polk Salad Annie" von der "On Stage" an, und dann eine Version aus TTWII, achte dabei nur aufs Schlagzeug und die Interaktion Elvis/Drums - da liegen Welten zwischen.

Ronnie Tutt ist auch von meinen drei Lieblingsdrummern immer noch meine Nummer Eins, er ist einfach der gefühl- und phantasievollste Drummer der Rock- und Popgeschichte, mit einer immensen stilistischen Bandbereite, dabei immer mit eigenem Profil, und gleichzeitig macht er tierisch Druck. Tutt ist Gott. :adeal:

Ich hab nur Probleme mit den großen Arrangements.

Diese Arrangements im Speziellen, oder solche Art von Arrangements im Allgemeinen?

Ich kann die häufige Kritik an den Orchester-Arrangements der 70er nicht verstehen. Erstens passte das zu den Songs, also zur Stilistik und Art der Komposition, zweitens waren sie (bis auf ganz wenige Ausnahmen) meisterhaft arrangiert, geschmackvoll und passend, und drittens gilt die eiserne Regel: Je fetter der Elvis, desto fetter das Orchester. :adeal:

Elvis' Leistung finde ich sehr gut. "Danny boy" würde ich ebenfalls als eine der eindrucksvollsten Leistungen seiner Karriere bezeichnen.

Und dass ausgerechnet dieses Lied nicht mit Orchesterbombast zugekleistert wurde, zeigt ganz klar, dass die Jungs damals ihr Handwerk verstanden: Es hätte einfach nicht gepasst und die ergreifende Intimität dieses Songs zerstört. Es ist nämlich nicht so, wie vielfach behauptet, dass alles überladen war, sondern es war genau so, wie es sein musste: Nur da, wo es hingehörte.

Ein weiterer Beleg dafür ist, dass man die drei Songs von der 72er Session "Always on my mind", "Separate ways" und "It's a matter of time" seinerzeit ohne die Orchester-Overdubs veröffentlicht hat. Man hat einfach erkannt, dass sie - mit Verlaub, verehrter Glen - Mist waren, und dass die Songs ohne einfach besser wirken.

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23 Mai 2008 14:42 #677549 von DumbAngel
DumbAngel antwortete auf TCB-Band - Infos...






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Echt? Lanning ist der Grund, warum die "On Stage" die am seltensten gehörte Vegas-CD bei mir ist, trotz des grandiosen Repertoires und eines Elvis in Top-Form. Laning spielt wirklich gut, aber im Gegensatz zu Tutt phantasielos. Er zieht seinen Stiefel durch, spielt straighte Rhythmen mit vorhersehbaren Fills, aber Tutt zaubert einfach. Hör Dir mal "Polk Salad Annie" von der "On Stage" an, und dann eine Version aus TTWII, achte dabei nur aufs Schlagzeug und die Interaktion Elvis/Drums - da liegen Welten zwischen.




Ja, wirklich. Ich mag sein Drumming irgendwie, es erinnert an diesen Basis-Rock'n'Roll-Stil imo. Das Arrangement von "I can't stop loving you", Bonustrack auf der CD-Versiond der "On stage", haut einfach richtig fett. Ich glaube dass auch die Timpanies dort anders, bzw stärker benutzt wurden als bei anderen Versionen. Müsste mal wieder reinhören...
Ich frag mich ob DJ Fontana ähnlich wie Lenning geklungen hätte, wäre er mit Elvis in den 70s auf Tour gegangen. Aber ich denke dass das nicht lange was geworden wäre, da Elvis zu sehr in ne andere Richtung als nur Rock ging.

Ronnie Tutt ist auch von meinen drei Lieblingsdrummern immer noch meine Nummer Eins, er ist einfach der gefühl- und phantasievollste Drummer der Rock- und Popgeschichte, mit einer immensen stilistischen Bandbereite, dabei immer mit eigenem Profil, und gleichzeitig macht er tierisch Druck. Tutt ist Gott.  :adeal:



Ich hab ne große Schwäche für Hal Blaine, oder eher für sein Schlagzeugspiel




Diese Arrangements im Speziellen, oder solche Art von Arrangements im Allgemeinen?


Diese Art im Allgemeinen. Ich liebe allerdings die anderen orchestrierten Sachen von Elvis, nur dieses Album machts mir schwer. Es is einfach der Sound der mich stört. Gegen Orchester hab ich nichts, wenns gut gemacht ist


Ich kann die häufige Kritik an den Orchester-Arrangements der 70er nicht verstehen. Erstens passte das zu den Songs, also zur Stilistik und Art der Komposition, zweitens waren sie (bis auf ganz wenige Ausnahmen) meisterhaft arrangiert, geschmackvoll und passend, und drittens gilt die eiserne Regel: Je fetter der Elvis, desto fetter das Orchester.  :adeal:


Da stimm ich zu, wie gesagt, nur beim Boulevard-Album hab ich Probleme, wie bei keinem anderen Elvis-Album (schlechte Soundtracks mal weggelassen, da es dort andere Gründe hat)


Ein weiterer Beleg dafür ist, dass man die drei Songs von der 72er Session "Always on my mind", "Separate ways" und "It's a matter of time" seinerzeit ohne die Orchester-Overdubs veröffentlicht hat. Man hat einfach erkannt, dass sie - mit Verlaub, verehrter Glen - Mist waren, und dass die Songs ohne einfach besser wirken.



Gabs für "It's a matter of time" und "Separate ways" überhaupt Orchesteroverdubs?

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23 Mai 2008 14:56 #677552 von edde
edde antwortete auf TCB-Band - Infos...

Ronnie Tutt ist auch von meinen drei Lieblingsdrummern

wer sind die anderen beiden... ?
bzw. der dritte, denn den anderen von Toto hattest du ja schonmal erwähnt...
der wird wohl auch dazugehören :huh: :null:

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23 Mai 2008 15:05 #677554 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf TCB-Band - Infos...

Ja, wirklich. Ich mag sein Drumming irgendwie, es erinnert an diesen Basis-Rock'n'Roll-Stil imo. Das Arrangement von "I can't stop loving you", Bonustrack auf der CD-Versiond der "On stage", haut einfach richtig fett. Ich glaube dass auch die Timpanies dort anders, bzw stärker benutzt wurden als bei anderen Versionen. Müsste mal wieder reinhören...

Lanning arbeitet mehr mit offener und halboffener HiHat. Vielleicht ist es das, was Du meinst.

Ich frag mich ob DJ Fontana ähnlich wie Lenning geklungen hätte, wäre er mit Elvis in den 70s auf Tour gegangen. Aber ich denke dass das nicht lange was geworden wäre, da Elvis zu sehr in ne andere Richtung als nur Rock ging.

Fontana hätte da nicht mithalten können. Auch nicht bei den R&R-Songs. Er ist stilistisch in den 50ern stehengeblieben. Da war er ein guter Mann, aber schon ab 1960 war er gnadenlos überfordert. Ein Glück, dass Buddy Harman und Hal Blaine das wieder rausgerissen haben.

Ich hab ne große Schwäche für Hal Blaine, oder eher für sein Schlagzeugspiel

Guter Mann, aber ich höre ihn lieber bei anderen als bei Elvis. Auch er verfügt über eine immense stilistische Vielfalt. Genial, was er bei "Strangers in the night" abliefert, und für John Denver hat er großartige Arbeit abgeliefert, sehr gefühlvoll.

Gabs für "It's a matter of time" und "Separate ways" überhaupt Orchesteroverdubs?

Oh ja, ganz grottige. Gibt's auf der Boot "For The Good Times - Rough Cut Diamonds".

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23 Mai 2008 15:11 #677556 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf TCB-Band - Infos...

wer sind die anderen beiden... ?
bzw. der dritte, denn den anderen von Toto hattest du ja schonmal erwähnt...
der wird wohl auch dazugehören :huh:

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23 Mai 2008 18:32 #677587 von stevie b.
stevie b. antwortete auf TCB-Band - Infos...
Einer seiner letzen Songs war wohl 1994 bei dem Song One Man von Richard Marx.
Da fielen mir schon die Drums sehr auf.Tolles Spiel von ihm gewesen.

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23 Mai 2008 21:37 #677591 von DumbAngel
DumbAngel antwortete auf TCB-Band - Infos...

Lanning arbeitet mehr mit offener und halboffener HiHat. Vielleicht ist es das, was Du meinst.

Das kann gut sein. Ich bin bei Schlagzeugspielweisen nicht ganz so bewandert. Es klingt meiner Meinung nach eben ein bisschen primitiver als bei Tutt z.B.




Oh ja, ganz grottige. Gibt's auf der Boot "For The Good Times - Rough Cut Diamonds".



Hab sie jetzt mal durch Zufall gehört (*ähem*) und besonders bei "It's a matter of time" stimme ich zu, das war in der Tat ziemlich daneben. Der für "Separate ways" geht an sich, aber zerstört das schöne "einsame" Feeling des letztendlich veröffentlichten Songs

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23 Mai 2008 21:59 #677593 von Gelöschter Nick
Gelöschter Nick antwortete auf TCB-Band - Infos...

Einer seiner letzen Songs war wohl 1994 bei dem Song One Man von Richard Marx.

Sicher? Das wäre ein Wunder, denn Porcaro ist im Sommer 1992 gestorben. Ich weiß noch genau, dass ich damals gerade mit meiner Band unterwegs war, als die Nachricht kam, und wir waren ziemlich geschockt, vor allem der Drummer.

Da fielen mir schon die Drums sehr auf.Tolles Spiel von ihm gewesen.

Porcaro war einfach der Groove-Weltmeister. Vor allem die leicht angeshuffelten Grooves schoben tierisch, der schaffte es, so laid back zu spielen und dabei unglaublich abzugehen, wie Schmitz' Katze - hört man sehr schön bei "Africa" von Toto. Ein Genie, der Mann.

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