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12 Juni 2017 21:10 - 12 Juni 2017 21:24 #903916 von Atomic Powered Poster
Aloha from Hawaii via Satelite wurde erstellt von Atomic Powered Poster
Auch wenn die von EPE stets kolportierten eins,- bis anderthalb Milliarden Zuschauer nichts sind als ein gerne von faulen Journalisten abgeschriebener Promotion-Schwindel, daß das nicht gerade weltweit aber doch in für das Jahr 1973 erstaunlich viele Länder Live übertragene bzw. mehrheitlich dann eben doch zeitversetzt gesendete TV-Special die öffentliche Wahrnehmung des Kings entscheidend geprägt hat, und bis heute prägt, ist wohl unbestreitbar. Der Auftritt des King zu den pompösen Klängen von Strauss sinfonischer Dichtung "Also sprach Zarathustra", der die Größe und den Status des Stars, und die Größe und den Status seines Heimatlandes symbolisierende prunkvolle Jumpsuit, die theatralischen Posen, alles das verbinden Fans wie Kritiker bis heute mit Elvis in den 70'ern.

Da das Konzert schon im Vorfeld große Aufmerksamkeit generierte war klar daß ein Scheitern des Projektes durchaus fatal für den Nimbus des Protagonisten sein könnte.
Der in einer Crash-Diät verschlankte Elvis wirkt angesichts dieses Drucks gehemmt und zeigt, trotz des Gewichtsverlustes, erste Anzeichen des Verfalls. Das Gesicht, im Profil das eines griechischen Gottes, von vorne wächsern, aufgedunsen.

Distanziert, fast unbeteiligt spult Elvis bei seinem Auftritt seine inzwischen standardisierten Posen und das zum Ritus seiner Show gehörende Verteilen der königlichen Schals ab. Fast wirkt es als spiele er Elvis anstatt, wie noch zweieinhalb Jahre zuvor bei den Dreharbeiten zur Konzertdokumentation " That's The Way It Is", Elvis zu sein.

Die ersten drei Songs des Aloha-Specials werden beiläufig und wenig überzeugend dargeboten. Insbesondere das Beatles-Cover "Something", mutmaßlich nur im Programm weil man es schon seit dem August 1970 immer mal wieder dargeboten aber nie auf einer LP veröffentlicht hatte, man also einen weiteren neuen Song für die Show bieten konnte ohne viel üben zu müssen was dem stets an Arbeitsvermeidung interessierten King gelegen gekommen sein dürfte, klingt als würde der Star gleich auf der Bühne einschlafen.

Erst der vierte Song, die zur stimmgewaltig vorgetragenen Paradenummer hochgejazzte Country-Ballade "You Gave Me A Mountain" überzeugt, wohl auch weil Elvis selbst an dieses Lied glaubte. Ohnehin, die interpretatorische Diskrepanz zwischen Liedern an denen Elvis ohrenscheinlich nichts mehr lag, vornehmlich waren dies seine eigenen Hits wie "Hound Dog" oder "Suspicious Minds", und den großangelegten, vor Melancholie und Pathos strotzenden Balladen war bis dato nie so deutlich geworden wie bei diesem Auftritt.

Daß das erst ein halbes Jahr zuvor herausgebrachte Konzertalbum "As Recorded At Madison Square Garden" einen Umbau der Setliste für das Aloha-Konzert erforderlich gemacht hatte, bei zu vielen Doppelungen mit dem Mitschnitt aus New York hätten sich wohl viele Käufer in Bezug auf einen Erwerb der Aufnahmen aus Hawaii in Verzicht geübt, hatte keineswegs nur Vorteile.

Zwar zählen die seit dem Gastspiel im Garden neu ins Programm genommenen Songs zu den Höhepunkten des Aloha-Konzertes, aber die Dynamik des Konzertes insgesamt mag nicht so recht überzeugen, war eben nicht auf Tour erprobt, feingeschliffen, abgerundet worden. Immer wenn das Konzert gerade Fahrt aufzunehmen verspricht bremst eine ungeschickt platzierte Ballade das Tempo, kommt ein für so ein prestigeträchtiges Event bemerkenswert lustlos vorgetragener Standard.

Am Ende bleibt der Eindruck daß Elvis sein altes Ich abschütteln wollte, es ihm aber am Mut, vielleicht auch an Ehrgeiz fehlte den Imagewandel konsequent durchzuziehen.

Trotz der Makel, trotz des etwas hüftsteifen Auftretens der Hauptperson, trotz des Umstandes daß der Aloha-Triumph schlussendlich eher ein medialer als ein musikalischer war, Aloha bleibt ein Faszinosum.
Aloha war ein gewaltiges Event mit großen Momenten, mit einem Elvis der vor einem Millionenpublikum Hank Williams "I'm So Lonesome I Could Cry" so sang als spräche er zu sich selbst, der sich das von Sinatra popularisierte und seitdem eigentlich nicht mehr coverbare "My Way" vollkommen zu eigen macht, der den überkandidelten Hyperkitsch "An American Trilogy" tatsächlich mit Leben füllte.

Aloha war der letzte Höhepunkt in Elvis Karriere, nicht sein größter, aber es ist das ultimative Dokument des von den Normalsterblichen scheinbar bereits vollkommen distanzierten Sonnengottes Elvis.
Letzte Änderung: 12 Juni 2017 21:24 von Atomic Powered Poster.

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12 Juni 2017 21:20 - 12 Juni 2017 21:27 #903917 von Atomic Powered Poster
Atomic Powered Poster antwortete auf Aloha from Hawaii via Satelite
Leider habe ich versehentlich auf Absenden gedrückt bevor ich wirklich fertig war, die schlimmsten Schnitzer habe ich nachträglich ausgemerzt, hoffe es ist trotz verbleibender Mängel halbwegs lesenswert.
Letzte Änderung: 12 Juni 2017 21:27 von Atomic Powered Poster.

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12 Juni 2017 22:05 #903920 von Donald
Donald antwortete auf Aloha from Hawaii via Satelite

Atomic Powered Poster schrieb: Aloha bleibt ein Faszinosum.

Genau. Bei all der von Dir aufgeführten berechtigten Kritik und auch den zutreffend beschriebenen Höhepunkten, bleibt es genau das.

Es hätte weitaus geiler werden können, mit sehr viel mehr Leben erfüllt, viel runder. Aber Elvis konnte wohl nicht anders. Und trotz dieser Trägheit, dieses mitunter aufkommenden Eindrucks einer singenden Schlaftablette, bleibt Aloha trotzdem irgendwie groß und großartig. Vielleicht liegts an der Bühne, vielleicht an der Band, vielleicht am fetten Orchester, vielleicht an des Meisters Ausstrahlung, vielleicht an seinem Pathos bei dem ihm wichtigen Stücken, vielleicht am Jumpsuit. Vielleicht und höchstwahrscheinlich aber auch einfach an allem zusammen.

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13 Juni 2017 07:23 - 13 Juni 2017 07:29 #903922 von Atomic Powered Poster
Atomic Powered Poster antwortete auf Aloha from Hawaii via Satelite
Sicher, für mich persönlich ist aber auch faszinierend wie durchwachsen das Konzert ist.

Als ich die Show erstmals sah erwartete ich, nur mit rudimentärem Wissen über Elvis Karriere ausgestattet, schon einen "fetten" Elvis. Ich hatte zum damaligen Zeitpunkt primär den TTWII-Elvis vor Augen, war aber im ersten Moment erstaunt wie gut und schlank Elvis hier wirkt, und wie sich dieser Eindruck während des Special's relativierte. Schlank ja, gesund nein.

Ich erinnere mich auch noch wie enttäuscht ich bei den ersten Liedern von der Musik war die ich als mittelmäßig und leidenschaftslos empfand. Und dann bei Mountain war auf einmal alles da, die Kraft, die Leidenschaft, Hammer.

Und dieser Zwiespalt zieht sich für mich durch die komplette Show, immer wieder gibt es diese großartigen Momente, aber nie wird Elvis selbst von ihnen mitgerissen, nie kommt der Moment der ihn euphorisiert und für den Rest der Show, wie eine Welle einen Surfer, trägt.

Für mich ist es, blicke ich auf seine Karriere in ihrer Gesamtheit, ohnehin faszinierend daß Elvis einerseits so sagenhaft gut sein konnte daß es einem die Tränen in die Augen treibt, er komplexe Emotionen mit seinem Gesang vermitteln konnte wie kaum ein zweiter, wie er mühelos leidenschaftlich und zugleich charmant-leichtfüßig zu klingen vermochte und auf der anderen Seite eben auch gerne mal lustlos irgendwelchen Schrott hinrotzte bei dem er dann auf einmal nicht mal mehr technisch sauber sang. Daß also der Mann der so wunderschöne und makellose Aufnahmen wie "Anything That's Part Of You" oder "His Latest Flame" aufnahm der gleiche war der sich unmotiviert durch "Clambake"-- und windschief durch den "Double Trouble" Soundtrack quälte.

Und bei Aloha haben wir beides, den Elvis der tatsächlich großartig ist und den Elvis der Großartigkeit bestenfalls vortäuscht.

Damit ist dieses Konzert auch irgendwie exemplarisch für Elvis persönliche 70'er. Es bietet Größe, Hingabe und Triumph, aber eben auch Langeweile, Dekadenz, schale Posen - Zeichen des Niedergangs.
Letzte Änderung: 13 Juni 2017 07:29 von Atomic Powered Poster.

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13 Juni 2017 20:58 - 13 Juni 2017 21:09 #903930 von Earth Boy
Earth Boy antwortete auf Aloha from Hawaii via Satelite
Eigentlich kann ich mich dem hier Gesagten größtenteils anschließen.

Ein Konzert, welches - wenn auch zeitversetzt - in viele Winkel dieser Welt übertragen wurden, war damals in der Vor-Band-Aid-Zeit etwas außergewöhnliches, insofern ist die Live-Platte ein Höhepunkt in Elvis Karriere. Das, was man dort sieht und auf der Scheibe hört, ist es höchstens zum Teil. Ich habe die LP bestimmt schon 20 Jahre nicht mehr in Gänze angehört, was belegt, wie wenig mich das Konzert in seiner Gesamtheit begeistert. Keines der zu Lebzeiten veröffentlichten Livealben wird von mir seltener gehört. Ich verzichte hier bei dieser Platte mal auf eine Bewertung der Lieder, weil mir das hier besonders schwer fällt.

See See Rider
Ein typische Liveversion dieses Stückes, nicht schlechter und nicht besser als andere aus der Zeit. Ein Lied, welches Elvis für das optimale Eröffnungsstück zu halten schien, was aber in seinen Händen nur unspektakulärer Durchschnitt ist. Zu dahin geschludert ist der Gesang, zuwenig Groove hat Elvis Version. Dass die Nummer durchaus über Qualität verfügt, wird klar, wenn man sich LaVern Bakers Einspielung anhört. Elvis Darbietung ist ein mieser Einstieg in eine Show und pure Zeitverschwendung.

Burning Love
Eine seiner besten Stücke der 70er Jahre. Elvis Gesang ist ähnlich wie der Studioversion nichts besonderes, aber immerhin ist das Stück besser geprobt als bei der Live Version vom Konzert in San Antonio vom 18.04.1972. Großartiges Lied. Mittelmäßiger Gesang. Die ulitmative Live Version ist für mich die aus dem Juni '75 von der Dallas Scheibe.

Something
Guter Vortrag einer durchschnittlichen Beatlesnummer. Hätte ich nicht gebraucht, was aber in erster Linie daran liegt, dass ich das Lied nicht so schätze, wie viele andere.

You gave me a mountain
Wie meistens von Elvis, auch hier großartig, mit ganz viel Leidenschaft, vorgetragenes Lied, welches auch genau deshalb gut funktioniert.

Steamroller Blues
Nettes Bluesstück, das anfangs von Elvis ähnlich apathisch vorgetragen wird, wie vieles auf der Platte. Zum Ende hin steigert er sich aber und damit auch das Lied. Die Version des Memphiskonzertes habe ich als besser in Erinnerung.

My Way
Schmalzige und pathetische Nummer, die mir nichts gibt - ganz gleich von wem gesungen. Gebe aber zu, dass es Spaß macht, Elvis dabei zuzuhören, wie er sich reinsteigert.

Love me - Johnny B. Good
Weshalb Elvis glaubte, dass Love me eines der absoluten Höhepunkte seines Werkes ist, verstehe ich nicht. Zumindest schließe ich das aus der Tatsache, dass er gefühlt das Lied öfters live gesungen hat, als jedes andere mit Ausnahme von Can't help falling in Love. Da sein Gesang auch nicht den Eindruck vermittelt, als ob er so wahnsinnig viel Lust hätte, das Lied dem Publikum zu kredenzen, verstehe ich die Penetranz, mit der sich das Stück im Live-Set hielt, noch weniger.

Schrieb nicht irgendjemand, dass Elvis mit Chuck Berry nicht viel falsch machen konnte? Hier ist die Ausnahme zu Regel. Nasal und unrockend von Elvis dargeboten, aber wenigstens ist es eine Freude James Burton zuzuhören.

It's over
Nach You gave me a mountain der zweite Höhepunkt des Konzerts. Auch hier gilt, dass er die Trennungsballade eigentlich immer überzeugend singt, inklusive großem Finale. Ich liebe das Lied einfach.

Blue suede shoes
Habe ich geglaubt Johnny B. Good würde nicht gut dargeboten? Es ist alles im Leben relativ. Im Vergleich zu diesem Verbrechen, war der Berry Klassiker noch großartig an den Mann gebracht. Skipfutter.

I'm so lonesome I could cry
Countryballade, welche mich nicht von den Socken haut.

I can't stop loving you
Noch so ein Lied, welches aus mir unverständlichen Gründen, von Elvis immer und immer wieder auf der Bühne gebracht wurde. Höre ich mir so gut wie nie in voller Länge an, auch diesmal nicht.

Hound dog
Ist das der gleiche Mann, der noch vier Jahre zuvor in Las Vegas gerockt und geröhrt hat, was das Zeug hält? Unterirdisch.

What now my love
Großartiges Lied, welches Elvis fantastisch singt und hier weiß man wieder, weshalb man Fan dieses Mannes ist. Der Kontrast zwischen sanften Anfang und immer lauter anschwellenden Finale ist einfach umwerfend. Tolle Darbietung.

Fever
Ein weiterer Stinker. Elvis ist es nie wieder gelungen, die knisternde Atmosphäre und unterschwellige sexuelle Spannung seiner 60er Einspielung zu reproduzieren. Nachlässig gesungen und einfach nur öde. Weshalb die Damenwelt vor Begeisterung jauchzt, muss ich nicht verstehen.

Welcome to my world
Eine weitere Countryballade mit einer schönen Melodie, die ich durchaus mag.

Supsicious Minds
Eine unkaputtbare Nummer, die selbst Elvis dünner und teilweise desinteressierter Gesang nicht vollständig zu ruinieren vermag.

I'll remember you

Eines der wenigen Beispiele, wo eine 70er Live Version besser ist, als das "Original" aus den 60er. Das Arrangement ist viel zuckriger als die Aufnahme des Jahres 1966. Sehr bezaubernd.

Rock'n'Roll Medley
Oh Gott. Falls man zu der Sorte Fan gehört, die unbedingt anderen beweisen müssen, wie großartig Elvis war, sollte man hoffen, dass der Gegenüber das hier nicht kennt. Ich weiß nicht, ob Elvis in den 50ern der King des Rock'n'Roll war, 1973 war er es definitiv nicht.

An American Trilogy
Wie schon an anderer Stelle von mir geäußert, bin ich kein Freund dieser Pathosnummer. Gestehe aber zu, dass Elvis es großartig darbietet.

A big hunk o' love
Auch wenn Elvis hier, wie bei allen 50er Liedern, keine Bäume ausreißt, so mag ich die 70er Einspielungen des Liedes, was aber wohl eher an der schmissigen Darbietung der Band liegt. Die rockt.

Can't help falling in love
Wie alle 70er Live-Aufführungen dieses Lied, hat diese hier nichts mehr von dem Zauber der 61 Studio Version.


Wie bereits von anderen bemerkt, krankt dieses Konzert an mehreren Dingen. Die Set-List funktioniert nicht, das Ganze hat keinen guten Flow. Die Diskrepanz zwischen den gesanglichen Leistungen bei den melodramatischen Nummern und den Rock'n'Roll Klassikern, lässt das ganze zu einer befremdlichen Achterbahn werden. Elvis selbst wirkt gehemmt. Ob nun durch die Umstände der weltweiten Ausstrahlung oder irgendwelcher Medikamente, ist am Ende auch egal, es macht das Konzert zu einer viel weniger erfreulichen Erfahrung als das, was aus wir den Jahren 1969 - 1970 kennen. Sehr schade, dass der Colonel auf die Idee einer solchen Veranstaltung nicht drei oder vier Jahre zuvor gekommen ist.
Letzte Änderung: 13 Juni 2017 21:09 von Earth Boy.
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13 Juni 2017 21:52 #903955 von Atomic Powered Poster
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Ich war es wohl der das mit Chuck Berry schrieb, aber natürlich ist diese Version von JBG unter aller Sau. Er konnte eben nur FAST nichts falsch machen.

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13 Juni 2017 22:17 #903957 von Atomic Powered Poster
Atomic Powered Poster antwortete auf Aloha from Hawaii via Satelite
Ich finde übrigens daß See See Rider schlechter dargeboten wird als üblich. Elvis zieht hier nicht kraftvoll durch, entweder ist er zu nervös oder er schont absichtlich seine Stimme.
Auch finde ich durchaus daß die Nummer groovt, allerdings erst seit Tutt die Nummer spielte. Lanning hat den Song im Feb.70 nur stumpf runter gehackt. Was Tutt dagegen hier auffährt ist großes Kino.

Ich persönlich mag die Nummer von Elvis in den Aufnahmen vom Feb.70 (weil Elvis da echt rockt, da rockt er sogar Release Me - Hallo Donald ;-) ) und im Feb.72 wo der Song weniger gehetzt klingt als dann in späteren Darbietungen. Auf der AAT-FTD klingt der Song einfach lässig und groovig. Allerdings will ich Elvis Version nicht hochjubeln, keine seiner Einspielungen gehört zu seinen essentiellen Aufnahmen, keine seiner Fassungen jst die ultimative dieses Songs. Aber die besten Elvis-Aufnahmen des Songs mag ich persönlich durchaus.

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14 Juni 2017 22:14 - 15 Juni 2017 08:10 #903990 von Earth Boy
Earth Boy antwortete auf Aloha from Hawaii via Satelite
Bzgl. See See Rider meinte ich die Darbietung der Jahre 72 / 73 und da finde ich alle Versionen bescheiden, mal mit leichten Ausschlägen nach oben oder unten.

Und für mich groovt LaVern Bakers Version, Elvis hetzt einfach nur durch die Nummer und nimmt ihr jeden Reiz.
Letzte Änderung: 15 Juni 2017 08:10 von Earth Boy.

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18 Juni 2017 11:48 #904019 von DumbAngel
DumbAngel antwortete auf Aloha from Hawaii via Satelite
Ich kann mich den bisherigen Aussagen zum größten Teil nur anschließen. Offensichtlich wollte Elvis kein Rock-Konzert darbringen. Das ist ok, denn gerade die Powerballaden gehören für meine Ohren zu den Höhepunkten der Show. Es entschuldigt für meine Begriffe jedoch nicht, wie lieblos die rockigen Stücke (speziell die aus den 50ern) von Elvis runtergespült wurden. Zeitlich steht diese Performance genau in der Mitte von 1969 und 1977, aber die Darbietung ist deutlich näher an '77 und Welten entfernt von '69.

Elvis sah hervorragend aus, der Anzug ist legendär. Hätte er die Oldies mit mehr Elan gebracht, hätte die Show wirklich fantastisch sein können.

Neulich wurde im FECC Forum angemerkt, dass die Mix, der auf der LP veröffentlicht wurde, bisher nur auf einer der CD-Ausgaben (könnte eine aus Japan gewesen sein, da bin ich mir gerade nicht sicher) präsentiert wurde. Das wurde am Beispiel "Something" verdeutlicht, denn da ist - ich habe es seitdem auch nochmal auf LP spielen lassen - tatsächlich nach dem "I don't know, I don't know" ein Orchesterpart zu hören, der immer sehr unterdrückt auf den Veröffentlichungen ist, die ich besitze. Es lohnt sich also vielleicht nochmal, die originale Ausgabe zu hören.
Gerade "Something" ist leider eine Enttäuschung für mich. Das hat Elvis bei diesem Konzert wirklich recht lustlos abgespielt. Begeistert bin ich von der 1970er Version, die u.a. auf dem "That's the way it is - Special edition" -Set vorhanden ist. Was für ein Unterschied!
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18 Juni 2017 13:30 - 18 Juni 2017 13:42 #904020 von Colonel
Colonel antwortete auf Aloha from Hawaii via Satelite
Aloha ist und bleibt für mich bis heute ein einziges Rätsel.
Wir wissen dass Elvis sich für das Event sichtlich "in shape" brachte mit einer Diät, war braun gebrannt im Januar... Er sah umwerfend aus, ließ sich nach dem Anschauen der Reheasal Show nochmal die Haare kürzer schneiden, entwarf einen tollen Anzug, das gigantische Bühnenbild usw.
Die MSG Shows im Jahr (7 Monate) zuvor waren breathless und powervoll. Dort rockte er noch dermaßen startete Hound Dog mit Blues Intro, einer fetzigen Polk Salad Version, einem coolen Heartbreak Hotel und auch die anderen 50s Songs gingen voll ins Bein.
1974 in Memphis drehte er ebenfalls voll auf. Schon das CC RIDER peitscht voll ein, das Rock Medley versprüht so viel Spaß und rockt. Die Trying to get to you Version ist umwerfend und dann noch Lawdy Miss Clawdy und My Baby Left Me machen so Laune. Zu Recht ein Grammy für HGTA ...die Idee Can't Stop Loving You mit Blueberry Hill zu starten usw. Ein verdammt geile Show.

Dazwischen lag die Hawaii Show. Getragen von unsäglich traurig interpretierten Balladen die einem Tränen in die Augen treiben....so schön gesungen, aber die Show dadurch auch völlig "herunterziehen" . Ein Requiem für seine endende Ehe?
Die 50s Nummern lieblos herunter genudelt wie im 77er Special. Nur bei Big Hunk O'Love waren ganz klein bissi Feuer spürbar... Nicht mal bei Suspicious Minds konnte er sich dazu hinreißen lassen einmal etwas Bewegung auf die Bühne zu zaubern. Was war der Grund sich so tief traurig und gleichzeitig sich so weit entfernt von seinen üblichen Shows zu präsentieren?
Einzig die American Trilogy Version ist derart herausragend und nicht von dieser Welt.
Es war die erste Show die weltweit übertragen wurde. Da hätte ich mir auch etwas ganz ganz Besonderes für gewünscht. Wäre es ein Auftritt in Vegas gewesen würde heute keiner mehr von ihr sprechen.
Ist auch bei mir die am wenigsten aufgelegte Show CD und wenn dann lieber die Rehearsal Show vom Vortag.... . Da machen mir selbst die 75er Sommer Shows um ein Vielfaches mehr Spaß.
PS
Von den aufgenommen After-Show Songs möchte ich lieber garnix sagen. denn da hat man das Gefühl er schläft gleich ein beim Singen.
Letzte Änderung: 18 Juni 2017 13:42 von Colonel.
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