Deisser, Limiter usw.

Ist es nachvollziehbar, ob solche "Effekte" bei Elvisaufnahmen angewendet wurden? Nachdem Elvis (meines Wissens) bei Studioaufnahmen in den 70ern mehr oder weniger "sein" privates Lieblingsmikro per Hand benutzte - was bedeutet, dass er in kein Großmembranmikro sang, welches fest in einem entsprechenden Mikrofonständer befestigt war Wenn ich mir Lieder wie z. B. "Padre" anhöre, wo gerade bei größeren Lautstärken der Stimme deutliche Verzerrungen auftreten, bin ich fast der Meinung, dass kein Limiter vorgeschalten wurde. Wo sind die Experten?

Diese Geräte waren auf jeden Fall im Einsatz, das war damals schon seit Jahrzehnten Standard. Dass es trotzdem zu solchen Verzerrungen kam, kann mehrere Ursachen haben. So kann die Verzerrung z.B. schon im Mikro selber entstanden sein - da ist jeder Kompressor oder Limiter machtlos. Dann kann die Verzerrung auf der Bandmaschine entstanden sein. Oder der Kompressor war falsch eingestellt - da nützt auch das beste Gerät nichts mehr.

Bei einem Outtake ist das egal, da kann das passieren, dafür ist es ja ein Outtake. Schlimm ist es, wenn es beim Master passiert. Beim Abhören müsste das ja eigentlich aufgefallen sein. Wenn nicht - klarer Fall von menschlichem Versagen. Oder es ist aufgefallen, und Elvis sagte: "Ist mir scheißegal, der Take ist der Master, weil das Feeling stimmt, Punkt." Dann ist das halt so - Hugh, der King hat gesprochen.

Wenn ich mir Lieder wie z. B. "Padre" anhöre, wo gerade bei größeren Lautstärken der Stimme deutliche Verzerrungen auftreten, bin ich fast der Meinung, dass kein Limiter vorgeschalten wurde.

Und damit liegst Du richtig. Bei Gesangsaufnahmen im Studio schaltet man keinen Limiter davor. Kompressoren in der Regel auch nicht.
Allerdings sind mir bei "Padre" bisher keine deutlichen Verzerrungen aufgefallen - muss ich mir mal wieder anhören.

Und damit liegst Du richtig. Bei Gesangsaufnahmen im Studio schaltet man keinen Limiter davor.

Das stimmt so nicht. Dazu gibt es verschiedene Philosophien unter Toningenieuren. Die meisten Ingenieure, die den Endmix machen, haben lieber ein unkomprimiertes Signal, weil ihnen dann weniger vorgegriffen wurde, aber es gibt durchaus Toningenieure, die bereits bei der Aufnahme komprimieren. Vor allem früher hat man das häufiger so gemacht. Auch kommt es immer auf die Musikrichtung bzw. das aufzunehmende Signal an. Kann also alles sein, oder halt auch nicht. Aber eine so kategorische Aussage dazu ist nicht korrekt.

Ob bei "Padre" oder ähnlichen Elvis-Aufnahmen im Studio bereits beim Aufnahmeprozess komprimiert wurde, wissen wir nicht. Daher schrieb ich, dass sämtliche Möglichkeiten in Betracht kommen, solange wir dazu keine verbrieften Aussagen der seinerzeit Beteiigten haben.

..., aber es gibt durchaus Toningenieure, die bereits bei der Aufnahme komprimieren. Vor allem früher hat man das häufiger so gemacht.

Grund?
Außerdem sprach ich doch in erster Linie vom Limiter, und den schaltet man nicht davor.

Grund?

Bevor man dank Mehrspurtechnik erst jedes Instrument einzeln aufnehmen und dann in Ruhe abmischen (und dabei komprimieren oder sonstwie bearbeiten) konnte, musste man die Signale schon vor der Aufnahme komprimieren. Bei Elvis hat man z.B. noch 1970 trotz 16-Spur-Aufnahme das gesamte Drumset (also locker mal eben bis zu einem Dutzend verschiedene Einzelmikrofone) auf eine einzige (Mono-)Spur aufgenommen. Da musste man entsprechend vormischen, und das wäre ohne Kompressoren nicht möglich gewesen.

Außerdem sprach ich doch in erster Linie vom Limiter, und den schaltet man nicht davor.

Bevor man dank Mehrspurtechnik erst jedes Instrument einzeln aufnehmen und dann in Ruhe abmischen (und dabei komprimieren oder sonstwie bearbeiten) konnte, musste man die Signale schon vor der Aufnahme komprimieren. Bei Elvis hat man z.B. noch 1970 trotz 16-Spur-Aufnahme das gesamte Drumset (also locker mal eben bis zu einem Dutzend verschiedene Einzelmikrofone) auf eine einzige (Mono-)Spur aufgenommen. Da musste man entsprechend vormischen, und das wäre ohne Kompressoren nicht möglich gewesen.

Die Rede war aber von Gesangsaufnahmen, und da wird das Signal in der Regel nicht vorher schon mit ´nem Kompressor verfälscht. Und das wurde auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bei Elvis gemacht.

Hat's alles schon gegeben...

Sicher nicht bei Vollprofis.

Die Rede war aber von Gesangsaufnahmen, und da wird das Signal in der Regel nicht vorher schon mit ´nem Kompressor verfälscht. Und das wurde auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bei Elvis gemacht.

Ich glaube es genausowenig wie Du, nur WISSEN tun wir es beide nicht, möglich ist es. Bedenke: Im Jahr 1971 tickten die Uhren anders als heute, und gerade bei Elvis wurde so manches gemacht, worüber man damals schon woanders die Hände überm Kopf zusammengeschlagen hätte.

Sicher nicht bei Vollprofis.

Das wird heute nicht mehr gemacht.Ich weis nicht wie das früher gehandhabt wurde,evtl.hatte es ja Vorteile.Aber wenn,dann nur ganz schwach eingestellt um "Spitzen" zu vermeiden.Allerdings hatte Elvis ja eine gute Mikrofontechnik,so hielt er das Mikro an lauteren Stellen entsprechend weiter weg vom Mund.Also ich glaube eher nicht.Mann müsste das vielleicht auch schon bei Outtakes mal gehört haben.

Wo gibts denn bei Padre Verzerrungen?