Wir schreiben das Jahr 1989 und endlich hatten wir es in Berlin geschafft, die Interessengemeinschaft Elvis Presley wurde am 16. August offiziell in der DDR gegründet.

Am 8. September 1989 stand nun das erste Clubtreffen an und wir fragten uns was wir machen wollten. Es sollte nicht langweilig werden und so entschlossen wir uns erst einmal mit Elvis‘ Musik zu beginnen, was ja auch logisch war.

Da ja kaum jemand aus der DDR Bootleg-Platten kannte, sollte immer eine vorgestellt werden. Desweiteren wollten wir über eine Aufnahmesession berichten und schließlich auch ein paar Lieder von Elvis vorstellen bzw. alles was wir über ein Lied rausfinden können. Damit es einfacher ist, wollten wir mit den Liedern alphabetisch beginnen.

Soweit die Vorstellungen. Was war aber mit den Mitgliedern die nicht kommen konnten bzw. inzwischen hatten wir auch aus anderen Bezirken der DDR Zuwachs bekommen? Also überlegten wir uns, dass es doch nicht schlecht wäre wenn wir ein kleines Info-Blatt machen mit den jeweiligen Themen der Clubtreffen.

Nach kurzen Überlegungen einigten wir uns auf den Namen „Memories Of Elvis“ und ich begann mit der Arbeit. Zu dieser Zeit gab es keine Computer, also musste alles mit der Schreibmaschine geschrieben werden. Meine Schwiegermutter hatte noch so ein riesen Teil zu stehen, welches ich mir ausborgte. Im Adlersystem (Buchstabe einkreisen und zuschlagen) fing ich an, zuvor malte ich den Umriss für ein Foto auf um dann darum zu schreiben. Logisch das ich eine Seite öfter schreiben musste, da zum einen Tippfehler drin waren oder einfach noch zu viel Platz unten frei war und ich noch Text einfügen musste. Heutzutage ein paar Klicks, damals hieß es neu schreiben. So dauerte es einige Tage bis ich mit den sage und schreibe vier Din-A4 Seiten fertig war.

Nun noch Bilder aufkleben, fertig. Tja, aber wo nun kopieren, schließlich wollte ich ja nicht 50 Ausgaben noch einmal tippen? Copyshops  gab es nicht und Kopierer gab es auch nicht in jeden Betrieb. Und wenn, dann kam auch nicht jeder ran, Papier war schließlich Mangelware.

Zum Glück arbeitete einer von uns in einem Betrieb mit Kopierer. In seiner Nachtschicht schlich er in den Raum und kopierte heimlich das Info-Blatt! Ein Glück das er dabei nicht erwischt wurde.

Am 8. September 1989 fand nun das erste Clubtreffen in Berlin statt und für ein paar Pfennige (als Unkostenbeitrag) konnte jeder ein Exemplar kaufen und in Ruhe zu Hause nachlesen.

   

Ich hoffe dieser kleine Ausflug in die Geschichte des Clubs hat Euch Spaß gemacht. In Zukunft wollen wir öfter mal alte Geschichten ausgraben!

Werner

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